Ein moder­ner Hei­li­ger? Zum Geden­ken des 70. Todes­jah­res von Diet­rich Bonhoeffer

Symbolbild Religion

Am 9.April 1945 wur­de Diet­rich Bon­hoef­fer, evan­ge­li­scher Theo­lo­ge und Pfar­rer der Beken­nen­den Kir­che, von einem SS – Son­der­ge­richt wegen Hoch­ver­rat zum Tode ver­ur­teilt und weni­ge Stun­den spä­ter im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Flos­sen­bürg erhängt. Er war einer von Mil­lio­nen, die der natio­nal­so­zia­li­sti­schen Gewalt­herr­schaft zum Opfer fie­len, einer jedoch, der sich bewusst an die Sei­te der Opfer gestellt hat­te und bereit war, ihr Schick­sal zu teilen.

Er hät­te es anders haben kön­nen. Die Lebens­ge­schich­te des Diet­rich Bon­hoef­fer erscheint im Nach­hin­ein als ein kon­se­quen­ter Weg aus einer pri­vi­le­gier­ten Welt in die Gefähr­dung einer soli­da­ri­schen Exi­stenz, ein Pro­zess, der für Bon­hoef­fer als ein­zig mög­li­cher Weg der Nach­fol­ge Chri­sti unaus­weich­lich wur­de. Es war der Weg einer fort­wäh­ren­den Selbst­ent­si­che­rung und Grenz­über­schrei­tung, der ihn in Gefahr und Tod, und doch auch in eine gro­ße Wei­te und Frei­heit geführt hat. In einer von tie­fen Kri­sen und Erschüt­te­run­gen durch­zo­ge­nen Welt ist er in der welt­wei­ten Öku­me­ne zu einem „moder­nen Hei­li­gen“ für alle gewor­den, die wie er in der Nach­fol­ge Chri­sti die „gro­ßen Ereig­nis­se der Welt­ge­schich­te aus der Per­spek­ti­ve von unten“ zu sehen bereit sind. Für Bon­hoef­fer war es ein wei­ter, doch unum­kehr­ba­rer Weg.

  • Diens­tag, 24.03.2015, 19.30 Uhr
  • Refe­ren­tin: Dr. Rena­te Wind, Theo­lo­gin, Autorin
  • Ort: Stadt­kir­che, Kirch­platz, Bayreuth