Jah­res­haupt­ver­samm­lung des Tou­ris­mus­ver­eins „Rund ums Walberla“

Über 10 Mil­lio­nen Euro Gesamt­um­satz in den Gemeinden

Stellvertretende Landrätin Rosi Kraus und Georg Hötzelein verabschieden Silvia und Georg Knörlein, Geschäftsführerin und Kassiere, in den wohlverdienten Ruhestand.

Stell­ver­tre­ten­de Land­rä­tin Rosi Kraus und Georg Höt­ze­lein ver­ab­schie­den Sil­via und Georg Knör­lein, Geschäfts­füh­re­rin und Kas­sie­re, in den wohl­ver­dien­ten Ruhestand.

„Es macht viel Spaß, für eine der belieb­te­sten Urlaubs­re­gio­nen in der Frän­ki­schen Schweiz zu arbei­ten“: Doch einen Grund, sich wohl­ge­fäl­lig zurück­zu­leh­nen, sah der alte und wie­der­ge­wähl­te Vor­stand des Tou­ris­mus­ver­eins „Rund ums Wal­ber­la“ Hel­mut Pfef­fer­le dar­in bei­lei­be nicht. Bei der Mit­glie­der­ver­samm­lung im Gast­haus Schuh­mann in Gos­berg beklag­te er, dass die Unter­stüt­zung durch die Gemein­den bei wei­tem nicht mehr aus­reicht und die Mög­lich­kei­ten einer ehren­amt­li­chen Orga­ni­sa­ti­on inzwi­schen überfordert.

Rosi Kraus als stell­ver­tre­ten­de Land­rä­tin reagier­te in ihrem Gruß­wort auf die Bedeu­tung der Ver­eins­ar­beit für den Tou­ris­mus in den Dör­fern öst­lich des Bal­lungs­rau­mes Forch­heim. Ziel muss es sein, die Zahl der Urlaubs­gä­ste zu stei­gern. Dazu braucht es drin­gend an vie­len Orten mehr Feri­en­woh­nun­gen. Ein Tages­gast gibt im Schnitt zir­ka 17 Euro aus, ein Wochen­ur­lau­ber aber 70 €uro pro Tag. „Die­ser Gast will jeden Tag, nicht nur am Wochen­en­de, gut essen“. Das soll auch die Aus­la­stung der noch reich­lich vor­han­de­nen guten Gastro­no­mie wäh­rend außer­halb der Wochen­ta­ge steigern.

Sil­via Knör­lein, die ihren Ver­trag als Geschäfts­füh­re­rin nicht ver­län­gert hat und auch als Kas­sier nicht mehr kan­di­dier­te, infor­mier­te im Geschäfts­be­richt über die Eck­da­ten des Ver­eins. 107 Mit­glie­der, mehr als 500 Gäste­bet­ten bei 29 Ver­mie­tern von Feri­en­woh­nun­gen, zwölf Gast­hö­fen und Hotels, 18 Gast­wirt­schaf­ten, 26 Bren­ner, vier Brau­er und 50 Direkt­ver­mark­ter und Dienst­lei­ster ver­schie­de­ner Bran­chen zählt der Ver­ein heu­te, im ver­gan­gen Jahr kamen eini­ge gro­ße Häu­ser aus der Gastro­no­mie neu hin­zu. Durch den guten Ruf des Ver­ei­nes ange­lockt, gehen auch schon Auf­nah­me­an­trä­ge aus wei­ter ent­fern­ten Orten ein.

Zu den Zah­len des Ver­eins: mehr als 61000 Gäste haben im ver­gan­gen Jahr hier über­nach­tet, 300.000 Tages­gä­ste die Regi­on besucht. Das führ­te zu einem Gesamt­um­satz in den Gemein­den von über 10 Mil­lio­nen Euro. Fast die Hälf­te der Sum­me kam der all­ge­mei­nen Infra­struk­tur der Dör­fer zugu­te. Doch eben­so wich­tig ist auch die Stim­mung und Lebens­art, mit denen Gäste das Leben auf den Dör­fern aufwerten.

Die umfang­rei­che Wer­be­ar­beit des Ver­ei­nes wur­de haupt­säch­lich aus den Mit­glieds­bei­trä­gen finanziert

Die 1500 €uro Unter­stüt­zung der Gemein­den hal­ten der star­ken Ent­wick­lung der Auf­ga­ben schon lan­ge nicht mehr Stand. Wie ande­re Gemein­den dar­auf reagiert haben, wird am Bei­spiel Egloff­stein deut­lich. Dort gibt die Gemein­de 18000 Euro pro Jahr an den Tou­ris­mus­ver­ein. Der Ver­ein „Rund ums Wal­ber­la“ arbei­tet ehren­amt­lich und über­nimmt kosten­los die eigent­li­chen Wer­be­auf­ga­ben der Gemein­den. „Wenn wir wei­ter­hin wett­be­werbs­fä­hig sein wol­len, muss sich dar­an bald was ändern“, so Pfefferle.

Die vier anwe­sen­den Bür­ger­mei­ster und Richard Roth vom FSV Leu­ten­bach zeig­ten durch ihre Teil­nah­me an der Sit­zung das öffent­li­che Interesse.

Stv. Kas­sier Georg Knör­lein, der eben­falls nicht mehr kan­di­diert, berich­te­te über eine gesun­de Wirt­schafts­bi­lanz trotz gerin­ger Mittel.

Als beson­de­rer Glücks­griff erwies sich die erste eige­ne Wan­der­kar­te. Nach vier Tagen aus­ver­kauft, wird für 2015 schon die drit­te Auf­la­ge geplant. Zwei Web­cams berich­ten rund um die Uhr über Schön­heit und Wet­ter in der Regi­on. Als kosten­lo­ser Wer­be­platt­form wur­de der „Genuss­re­gi­on Ober­fran­ken“ bei­getre­ten. Vier Ver­eins­mit­glie­der lie­ßen sich zu zer­ti­fi­zier­ten Genuss­bot­schaf­tern aus­bil­den, vie­le ihre Genie­ßer­pro­duk­te prämieren.

Bren­ner­tag und Kunst&Genuss waren im ver­gan­ge­nen Jahr wie­der die her­aus­ra­gen­den Aktio­nen, die zehn­tau­sen­de Besu­cher ins Land brach­ten. Zu den Kon­gress­be­su­chen in Deutsch­land und Hol­land haben sich mehr Frei­wil­li­ge gemel­det, als benö­tigt wurden.

Mit einem Blu­men­ge­schenk ehr­te stv. Vor­stand Georg Höt­ze­lein als lang­jäh­ri­ger Weg­be­glei­ter die Fami­lie Knör­lein und dank­te für die vor­bild­lich gewis­sen­haf­te Geschäfts- und Kas­sen­füh­rung. Höt­ze­lein: „Euch zu erset­zen, wird die schwie­rig­ste Auf­ga­be des Jahres“.

Auch Eber­hard Hof­mann, Lei­ter des AK Volks­mu­sik im FSV, wird in die­sem Jahr sein Amt nie­der­le­gen. Nicht nur für die musi­ka­li­sche Beglei­tung der vie­len Kunst­aus­stel­lun­gen durch sei­ne Musik­grup­pen, für die gesam­te Volks­mu­sik der Frän­ki­schen Schweiz tut sich hier bald eine schmerz­li­che Lücke auf.

Die Neu­wah­len gin­gen rei­bungs­los über die Büh­ne. Neu­er Kas­sier ist Lud­wig Erl­wein aus Hunds­bo­den, sein Stell­ver­tre­ter ist Tobi­as Geb­hard aus Kirch­eh­ren­bach. Als Bei­sit­zer ist neu Mike Schmitt aus Pretz­feld. Die übri­ge Vor­stand­schaft wur­de in ihren Ämtern bestätigt.

Vor­stand Pfef­fer­le, der sich mehr als „erster Dienst­lei­ster des Ver­ei­nes und der Gäste“ fühlt, geht mit dem Tou­ris­mus­ver­ein mit Zuver­sicht in die neue Saison.

Franz Gal­ster