Früh­ling in der Göß­wein­stei­ner Engelausstellung

Symbolbild Religion
Sonderausstellung im Wallfahrtsmuseum Gößweinstein

Son­der­aus­stel­lung im Wall­fahrts­mu­se­um Gößweinstein

Seit dem 28. Febru­ar schnup­pern die Besu­cher des Wall­fahrts­mu­se­um Göß­wein­stein (WMG) Früh­lings­luft. Die Licht­brin­ger-Engel von Chagall erhal­ten Unter­stüt­zung vom Licht­fän­ger „Glas“, ver­tre­ten durch die Kunst­ob­jek­te von Heid­run Kreč (Ste­gau­rach). Der lachen­de Win­ter-Engel aus Eisen­guss von Adel­bert Heil (Bam­berg) erhält Besuch von sei­nem Som­mer-Zwil­ling aus Wachs. Der Engel­man­tel von Aria­na Keß­ler (Eich­städt / Bam­berg) lässt uns schon die Apfel­blü­te ahnen.

Seit Novem­ber haben uns die Kunst­ste­len von Bali Toll­ak an vier Orten in der Frän­ki­schen Schweiz auf die Spu­ren von Engeln und See­len gebracht. In Erm­reuth, Mug­gen­dorf und Göß­wein­stein zeigt das Evan­ge­li­sche Bil­dungs­werk Bali Toll­aks See­len­bret­ter®, im Wall­fahrts­mu­se­um sind ihre auf­wän­di­ger gestal­te­ten Engel­bret­ter zu sehen. Auf ihnen rea­li­sier­te die Künst­le­rin aus Schwab­bruck farb­kräf­tig und wir­kungs­stark eige­ne Bild­ideen sowie Moti­ve von Marc Chagall, Gabrie­le Mün­ter, Was­si­ly Kan­din­sky, Joan Miró, Ale­xej von Jaw­len­sky und Niki de Saint Phal­le, berühm­te Namen der klas­si­schen und neue­ren moder­nen Male­rei, ver­bun­den mit neu­en und Jahr­hun­der­te alten, aber zeit­lo­sen Sinn­sprü­chen und Gedan­ken zum The­ma Engel. Unter einem abstra­hie­ren­den, expres­sio­ni­sti­schen Land­schafts­mo­tiv von Kan­din­sky lesen wir ein Zitat aus dem Buch Henoch: „Alles hat sei­ne Engel: Zei­ten und Jah­re. Flüs­se und Mee­re. Früch­te und Gras. Schnee und Wol­ken. Die Sterne“.

Engel sind nicht sicht­bar, aber spür­bar. Sie sind die See­len­füh­rer. Sie sind die Wirk­mäch­te, die den an die Mate­rie gebun­de­nen See­len zu ihrer Erfül­lung ver­hel­fen. Wie Alfons Rosen­berg es aus­drück­te, sind Engel „… die Bewe­ger von allem, was beweg­lich ist, das Ruhen von allem, was ver­har­ren soll und die zum Wachs­tum Antrei­ben­den von allem, was zum Wach­sen bestimmt ist.“

Seit­dem Papst Johan­nes Paul II. 1986 in einer Gene­ral­au­di­enz die Engel mit sechs Unter­wei­sun­gen (Kate­che­sen) als rei­ne Geist­we­sen gewür­digt hat, erle­ben Engel eine unge­bro­che­ne Renais­sance. Es herrscht ein Engel­über­schwang wie im Barock. Bei­na­he aller­or­ten begeg­nen uns ihre Dar­stel­lun­gen jeg­li­cher Art – von der ver­nied­lich­ten und ver­kitsch­ten bis zur tra­gi­schen Gestalt des gefal­le­nen Engels. Mit der Erwei­te­rung der Engel­aus­stel­lung prä­sen­tiert das WMG Wer­ke von vier zeit­ge­nös­si­schen Kunst­schaf­fen­den, die sich mit dem The­ma in Male­rei, Skulp­tur und Glas befasst haben.

Die Son­der­aus­stel­lung ist eine Ver­kaufs­aus­stel­lung für Kunst. Sowohl die Engel­bret­ter von Bali Toll­ak sind zu erwer­ben, als auch die Skulp­tu­ren von Adel­bert Heil und die Glas­kunst von Heid­run Kreč. Ein­zig der barocke Tau­fen­gel ist unver­käuf­lich, wie auch der Engel­man­tel von Aria­na Keß­ler. Frei­lich kön­nen tex­ti­le Ein­zel­stücke bei der all­round-Künst­le­rin aus Eich­städt und Bam­berg in Auf­trag gege­ben werden.

Geöff­net ist das WMG Sa. / So., 10–17 Uhr und ab dem 24. März Di. – So., 10–17 Uhr. Die Son­der­aus­stel­lung ist noch bis zum 3. Mai zu sehen. Wei­te­res unter www​.wall​fahrts​mu​se​um​.info