Mas­kier­ter Info­stand: Forch­hei­mer zum ver­kaufs­of­fe­nen Sonn­tag befragt

Unter­schrif­ten zu Maut und „TTIP“

Spaß, Krap­fen und vie­le Infor­ma­tio­nen gab es am mas­kier­ten Info­stand der Frei­en Wäh­ler in der Stadt Forch­heim e.V. (FW) am Faschings­diens­tag in der Hauptstraße:

Wie ste­hen Sie zu den ver­kaufs­of­fe­nen Sonn­ta­gen in Forch­heim? Was sagen Sie zu den neu­en „Frei­han­dels­ab­kom­men“ mit Über­see? Wie ste­hen Sie zur Pkw-Maut? Auf Herz und Nie­ren wur­den Inter­es­sier­te von den mas­kier­ten Frei­en Wäh­lern und ihrem Orts­vor­sit­zen­den Man­fred Hüm­mer befragt. Auch bei bei­ßen­der Käl­te zeig­ten die Pas­san­ten kei­ne Berüh­rungs­äng­ste: Durch­aus ernst­haft und kon­tro­vers wur­de dis­ku­tiert, ana­ly­siert und Mei­nung vertreten.

Zum The­ma „Ver­kaufs­of­fe­ne Sonn­ta­ge“ gab es ein inter­es­san­tes Ergeb­nis: Die Mei­nung der nach dem Zufalls­prin­zip befrag­ten 63 Bür­ger hielt sich mit 32 Befür­wor­tern gegen 31 ableh­nen­de Stim­men etwa die Waa­ge. Dabei stamm­ten 42 Inter­view­te aus Forch­heim, 21 aus dem Landkreis.

54 Pro­zent der Befür­wor­ter waren für vier ver­kaufs­of­fe­ne Sonn­ta­ge, 27 Pro­zent stimm­ten für zwei, 19 Pro­zent für drei Ein­kaufs­sonn­ta­ge. Auf die Fra­ge, ob die Geschäf­te außer­halb der Innen­stadt auch an den ver­kaufs­of­fe­nen Sonn­ta­gen öff­nen sol­len, stimm­ten 50 Pro­zent dafür und 50 dage­gen. Den­noch hieß es uni­so­no auch bei den Freun­den der ver­kaufs­of­fe­nen Sonn­ta­ge: „Der Sonn­tag gehört mir und mei­ner Fami­lie!“ An zwei­ter Stel­le wur­de genannt „der Sonn­tag ist Aus­ruh­tag“ und wird für die „Frei­zeit­ge­stal­tung“ genutzt. Die Nut­zung des frei­en Tages als Tag für den „Stadt­bum­mel“ in der Innen­stadt kam weit abge­schla­gen auf den letz­ten Platz. Befrag­te Ein­zel­händ­ler aus der Innen­stadt plä­dier­ten dafür, zumin­dest die Anzahl der ver­kaufs­of­fe­nen Sonn­ta­ge auf einen oder zwei Geschäfts­ta­ge zu reduzieren.

Die Frei­en Wäh­ler infor­mier­ten auch über ihre Ableh­nungs­grün­de bezüg­lich der der­zeit mit der EU ver­han­del­ten „Frei­han­dels­ab­kom­men“ TTIP, CETA und TiSA, einer „neu­en Gene­ra­ti­on“ von bi- und mul­ti­la­te­ra­len Han­dels­ver­trä­gen mit Über­see, die Inve­sto­ren­grup­pen und Kon­zer­nen das Durch­ste­chen ihrer Inter­es­sen bis auf die kom­mu­na­le Ebe­ne ermög­li­che. Wer wol­le, kön­ne sei­ne Ableh­nung bei der Euro­päi­schen Bür­ger­initia­ti­ve gegen TTIP und CETA mit einer elek­tro­ni­schen Unter­schrift im Inter­net doku­men­tie­ren (www​.stop​-ttip​.org).

Die in eini­gen EU – Mit­glied­staa­ten und künf­tig auch Deutsch­land erho­be­ne PKW – Maut beein­träch­tigt die Mobi­li­tät der Bür­ger und wider­spricht dem Grund­ge­dan­ken eines frei­zü­gi­gen, von mit­tel­al­ter­li­chen Wege­zöl­len befrei­ten Euro­pas , erklär­ten die Frei­en Wäh­ler außer­dem. „Die­ses Büro­kra­tie­mon­ster, das uns nur Geld kostet, recht­lich auf wack­li­gen Bei­nen steht und der Vor­rei­ter der Pri­va­ti­sie­rung unse­rer Auto­bah­nen sein wird, brau­chen wir nicht!“, for­mu­lier­te Hüm­mer. Wer woll­te, durf­te sich an einer Unter­schrif­ten­li­ste gegen die Pkw-Maut in Deutsch­land beteiligen.