Kon­ver­si­on in Bam­berg: Wird die Reit­hal­le zum Kammermusiksaal?

Welt­be­rühm­ter Aku­sti­ker Toyo­ta besich­tigt Konversionsareal

Yasuhisa Toyota, Intendant Marcus Rudolf Axt und Konversionsreferent Christian Hinterstein

Yasu­hi­sa Toyo­ta, Inten­dant Mar­cus Rudolf Axt und Kon­ver­si­ons­re­fe­rent Chri­sti­an Hinterstein

Die Stadt Bam­berg sucht gemein­sam mit den Bam­ber­ger Sym­pho­ni­kern – Baye­ri­sche Staats­phil­har­mo­nie einen Stand­ort für einen Kam­mer­mu­sik­saal. Als geeig­ne­ter Ort wird die ehe­ma­li­ge Reit­hal­le auf dem Kon­ver­si­ons­ge­län­de geprüft. Der Inten­dant der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker Mar­cus Rudolf Axt hat den Raum in der Lag­ar­de-Kaser­ne nun gemein­sam mit dem renom­mier­ten Aku­stik-Spe­zia­li­sten Yasu­hi­sa Toyo­ta aus Japan begut­ach­tet. Toyo­ta wur­de durch sei­ne Arbei­ten in Kon­zert­sä­len der gan­zen Welt bekannt. Er hat unter ande­rem die Kon­zert- und Kon­gress­hal­le in Bam­berg aku­stisch ertüch­tigt und sie so zu einem wür­di­gen Heim für das Bam­ber­ger Welt­klas­se­or­che­ster gemacht. Die Hand­schrift Toyo­tas wird zukünf­tig auch der Neu­bau der Elb­phil­har­mo­nie in Ham­burg tragen.

Mar­cus Rudolf Axt zeig­te sich von dem histo­ri­schen Gebäu­de sehr ange­tan: „Für Herrn Toyo­ta und für mich war es eine span­nen­de Erfah­rung, erst­mals in ein Gebäu­de mit die­ser histo­ri­schen Ver­gan­gen­heit zu tre­ten, das so lan­ge Zeit nicht besich­tigt wer­den konn­te. Wir waren höchst posi­tiv über­rascht: Die Pro­por­tio­nen des Gebäu­des sind für einen Kam­mer­mu­sik­saal nahe­zu ide­al, und die Vor­stel­lung, in die­ser wert­vol­len histo­ri­schen Hül­le etwas Neu­es schaf­fen zu dür­fen, das aus der Welt­erbe­stadt Bam­berg inter­na­tio­nal in die Musik­welt aus­strah­len kann, hat uns in gro­ße Begei­ste­rung versetzt.“

Nun müs­se man eine Rea­li­sie­rung sowohl finan­zi­ell als auch bau­lich ganz genau unter­su­chen. „Im näch­sten Schritt müs­sen wir ganz genau die Gege­ben­hei­ten – Abmes­sun­gen, Raum­vo­lu­men etc. – prü­fen, um dann einen Vor­schlag erar­bei­ten zu kön­nen, wie man die Alte Reit­hal­le in einen Welt­klas­se-Kon­zert­saal ver­wan­deln kann.“

Nicht zuletzt das Ergeb­nis des Gut­ach­ter­ver­fah­rens zum Kon­ver­si­ons­ge­län­de, hat die Stadt Bam­berg dar­in bekräf­tigt in der ehe­ma­li­gen Lag­ar­de-Kaser­ne ein Zen­trum für Kunst- und Kul­tur zu schaf­fen. „Wir wer­den die Idee eines Kam­mer­mu­sik­saals in der ehe­ma­li­gen Reit­hal­le ernst­haft auf eine Rea­li­sier­bar­keit prü­fen“, beton­ten Kul­tur­re­fe­rent und Zwei­ter Bür­ger­mei­ster Chri­sti­an Lan­ge sowie Kon­ver­si­ons­re­fe­rent Chri­sti­an Hin­ter­stein. „Das wird aber nur mit Unter­stüt­zung des Frei­staats mög­lich sein,“ so Lan­ge. Des­we­gen habe man dies sowohl als Kern­ziel bereits im Rah­men des Kon­zepts Bay­ern Cam­pus Fran­ken for­mu­liert als auch in einem aktu­el­len Schrei­ben der Stadt­spit­ze an Mini­ster­prä­si­dent Horst See­ho­fer: „Wir freu­en uns, dass wir dabei mit den Sym­pho­ni­kern an einem Strang ziehen.“

Die denk­mal­ge­schütz­te Reit­hal­le wur­de im Jahr 1890 als Exer­zi­er­hal­le der dama­li­gen Infan­te­rie­ka­ser­ne erbaut und spä­ter als Reit­hal­le genutzt. Es han­delt sich um eine ein­ge­schos­si­ge Hal­le mit Sat­tel­dach, Sand­stein­sockel und Back­stein­mau­er­werk und einer Grund­flä­che von ca. 1.350 m². Die US-Gar­ni­son nutz­te das Gebäu­de über die Jah­re zu ver­schie­de­nen Zwecken wie z.B. als Möbel­la­ger oder als Veranstaltungsraum.