Bam­berg: Tei­le des gemein­de­frei­en Gebie­tes sol­len Natio­na­les Natur­er­be (NNE) werden

Eine rund 330 Hekt­ar gro­ße, im Eigen­tum der Bun­des­an­stalt für Immo­bi­li­en­auf­ga­ben (BImA) ste­hen­de, Teil­flä­che des „gemein­de­frei­en Gebie­tes“ im Haupts­moor­wald öst­lich der Auto­bahn A73, soll nach dem Wil­len des Eigen­tü­mers der Flä­che, näm­lich der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, in Zukunft Natio­na­les Natur­er­be (NNE) wer­den. Damit ist die Idee eines gemein­sa­men Zweck­ver­ban­des der Stadt und des Land­krei­ses Bam­berg mit den Gemein­den Mem­mels­dorf, Lit­zen­dorf und Strul­len­dorf, die bis­lang durch das US-Mili­tär genutz­ten Flä­chen zumin­dest teil­wei­se gemein­sam zu Gewer­be­flä­chen zu ent­wickeln, in wei­te Fer­ne gerückt. Die Regie­rung von Ober­fran­ken infor­mier­te im Rah­men einer gemein­sa­men Bespre­chung die Ver­tre­ter der Stadt Bam­berg, des Land­krei­ses Bam­berg, der drei Gemein­den sowie die BImA über neue Erkennt­nis­se und über die hohe natur­schutz­fach­li­che Bedeu­tung des Are­als. Gelei­tet wur­de die Bespre­chung von Regie­rungs­prä­si­dent Wil­helm Wenning.

Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke hat in der Sit­zung des Kon­ver­si­ons­se­nats am Donnerstag/​gestern (22.01.2015) einen aus­führ­li­chen Bericht über die aktu­el­le Ent­wick­lung gege­ben: Dem­nach hat die Regie­rung dar­über infor­miert, dass der im Eigen­tum der BImA ste­hen­de Teil der Flä­che des gemein­de­frei­en Gebie­tes künf­tig als Flä­che für das Natio­na­le Natur­er­be (NNE) durch das Bun­des­um­welt­mi­ni­ste­ri­um reser­viert wer­den soll. Eine Ent­schei­dung durch den Haus­halts­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­ta­ges ste­he unmit­tel­bar bevor. Sei­tens der BImA wur­de erläu­tert, dass sich der Bund frei­wil­lig zur Ein­la­ge von bun­des­weit 30.000 Hekt­ar Flä­che in das Natio­na­le Natur­er­be ver­pflich­tet hat. Die­se Selbst­ver­pflich­tung zur Aus­wei­sung von „NNE-Flä­chen“ zielt sehr stark auf bis­her mili­tä­risch genutz­te Gebie­te ab, wozu auch das gemein­de­freie Gebiet in Bam­berg gehört, erklär­ten die Ver­tre­ter der BImA.

Sei­tens der Ver­tre­ter der Regie­rung von Ober­fran­ken wur­de die hohe natur­schutz­fach­li­che Wer­tig­keit der Flä­chen dar­ge­stellt. Ent­spre­chen­des Kar­tie­rungs­ma­te­ri­al der US Army stand erst im Okto­ber 2014 zur Ver­fü­gung. Daher sei eine aktu­el­le Beur­tei­lung der Flä­che und der Arten­viel­falt erst jetzt mög­lich gewe­sen, so der Regie­rungs­prä­si­dent. Die Ver­tre­ter der höhe­ren Natur­schutz­be­hör­de bei der Regie­rung von Ober­fran­ken erläu­ter­ten, dass öst­lich der A 73 zahl­rei­che – zum Teil stark gefähr­de­te – Tier­ar­ten ihren Lebens­raum hät­ten. Als Bei­spie­le wur­den die Gelb­bau­chun­ke sowie der Kammmolch, der Laub­frosch oder eine Fle­der­maus­art benannt. Zudem sei dort ein Vor­kom­men der euro­päi­schen Wild­kat­ze nach­ge­wie­sen wor­den. Die Regie­rung stell­te klar, dass die­se hohe Wer­tig­keit der Arten­viel­falt Aus­wir­kun­gen auf die kom­mu­na­len Pla­nun­gen habe.

Stadt und Land­kreis Bam­berg sowie die Gemein­den Mem­mels­dorf, Lit­zen­dorf und Strul­len­dorf wol­len die neue Situa­ti­on nun prü­fen, wobei die ver­ant­wort­li­chen Kom­mu­nal­po­li­ti­ker den Erhalt der Lebens­räu­me der schüt­zens­wer­ten Tier­ar­ten selbst­ver­ständ­lich rea­li­sie­ren wollen.