E.T.A.-Hoffmann-Theater Bam­berg: „Coo­le Eltern leben länger“

Lesung mit Wla­di­mir Kaminer

Wenn die Kin­der erwach­sen wer­den, beginnt für vie­le Eltern ein Alb­traum namens Puber­tät. Das muss nicht sein! Wla­di­mir Kami­ner ist beim The­ma Puber­tät außer­or­dent­lich ent­spannt. Schließ­lich erzieht er nur in abso­lu­ten Not­fäl­len und hält sich anson­sten an das rus­si­sche Sprich­wort „Wer wenig weiß, kann län­ger schlafen“.

Er weiß also mög­lichst wenig, aber ein wenig weiß er schon: Ruft eines sei­ner bei­den Kin­der an, kann das nur bedeu­ten, dass eine Kata­stro­phe pas­siert ist. Ruft es nicht an, kann das nur bedeu­ten, dass eine Kata­stro­phe pas­siert ist. Läuft es zu lan­ge drau­ßen her­um, ist mit Pro­ble­men zu rech­nen. Sitzt es zu Hau­se, ist es nicht zu ertra­gen. Es kann inner­halb einer Stun­de per Face­book alle Freun­de ver­lie­ren und wie­der fin­den. Und natür­lich hat es zu allem eine ande­re Vor­stel­lung als die Eltern.

Trotz­dem schei­nen neu­er­dings weni­ger sei­ne Kin­der als die Kat­zen den Fami­li­en­frie­den zu gefähr­den: Sie haben offen­bar eine Fla­sche Cognac aus­ge­trun­ken, Wla­di­mirs Zigar­ren auf­ge­raucht, idio­ti­sche Spie­le auf sei­nen Lap­top gela­den, und gelernt, den Kühl­schrank zu plün­dern. So berich­ten es die Kin­der. Wla­di­mir wird wohl mal ein ern­stes Wort mit den Tie­ren reden müssen.

Die Rebel­li­on im Kin­der­zim­mer ist ohne­hin nicht auf­zu­hal­ten, bes­ser also, sich mit Gelas­sen­heit zu wapp­nen, die Flat­rate jenes Anbie­ters zu erwer­ben, bei dem die Freun­din des Soh­nes Kun­din ist, und die Kin­der auch ein­mal in Ruhe vor sich hin rei­fen lassen.

Es wird einen Bücher­tisch geben.

Vor­stel­lung: 31. Janu­ar | 20:00 | Gro­ßes Haus