„Demokratie leben!“: Landkreis Bayreuth voll dabei

Frohe Kunde im Bayreuther Landratsamt: Die im November abgegebene Bewerbung zur Teilnahme am Bundesprogramm „Demokratie leben!“ war erfolgreich, so dass umgehend der Startschuss für eine fünfjährige Förderperiode mit einem Finanzvolumen von insgesamt 305.000 € erfolgen kann.

„Wir können und wollen damit aktiv Zeichen setzen gegen jegliche Form des Extremismus. Eine große gesellschaftliche Herausforderung, die mir sehr am Herzen liegt“, so Landrat Hermann Hübner, der dabei speziell die aktuelle Flüchtlingsproblematik, aber auch die sich formierende Pegida-Bewegung im Blick hat. Klare Botschaft des Landkreischefs: „Wir sind gegen Ausgrenzungen jeglicher Art, Integration und Toleranz sind unverrückbare Bausteine unserer regionalen Gesellschaft!“. Gerade deshalb passe das Bundesprogramm trefferscharf in die gesellschaftspolitische Grundausrichtung des Landkreises.

Für den strategischen Ansatz sollen die Landkreisgemeinden und alle zivilgesellschaftlichen Akteure, die an einer thematischen Zusammenarbeit interessiert sind, ins Boot geholt werden. Geplant ist der Aufbau eines „Demokratie-Netzwerkes“, das auf der Grundlage eines jetzt zu erstellenden Regionalen Aktionsplans zielgerichtete Aktionen, Maßnahmen und Initiativen ergreift. Hierzu Hübner: „Eine starke regionale Allianz ist eine wesentliche Voraussetzung, dass wir unsere Ziele und Inhalte umfassend transportieren können.“ Konkret geht es dabei um folgende Schwerpunkte: Demokratiestärkung im ländlichen Raum, Asylsuchende und Flüchtlinge, aktuelle Formen von Antisemitismus und Islam-/Muslimfeindlichkeit, aber auch und insbesondere um islamistische und rechtsextremistische Orientierungen und Handlungen. Ein breites Feld, das es zu „beackern“ gilt und im Gegensatz zum Vorläuferprogramm „Toleranz fördern“, an dem lediglich Speichersdorf und Warmensteinach beteiligt waren, jetzt landkreisweit. Eine große Herausforderung, die nur gemeinsam gelingen kann.

Die Federführung für das Bundesprogramm liegt beim Landkreis selbst, für die erforderliche externe Koordinierung konnte mit dem Verein Schoko e.V. (wie bereits bei „Toleranz fördern“) ein erfahrener Netzwerkpartner gewonnen werden. Die Koordinationsebene wird vervollständigt durch die umfassende Beteiligung des Kreisjugendrings, der dem Programm eine zentrale jugendpolitische Bedeutung zuordnet.

Schon jetzt ist jeder, der an dem Prozess mitarbeiten und sich mit eigenen Ideen einbringen will, herzlich eingeladen. Der Kontakt geht über die Regionale Entwicklungsagentur des Landkreises (0921-728341). „Farbe bekennen und Flagge zeigen“ – ein zentrales Motto, das uns speziell in den nächsten fünf Jahren begleiten wird.