Spie­gel­bild­li­che Aus­stel­lung „Forch­heim und Le Per­reux 1914 – Zwei Städ­te, zwei Schick­sa­le, zwei Blickwinkel“

Ausstellung  in den Rathaushallen

Aus­stel­lung in den Rathaushallen

Die Aus­stel­lung zeigt vom 20. Sep­tem­ber bis 12. Okto­ber in den Rat­haus­hal­len Fotos und Expo­na­te von pri­va­ten Leih­ge­bern, aus Bestän­den des Stadt­ar­chivs und des Pfalz­mu­se­ums, die aus der Zeit des ersten Welt­kriegs stam­men. Zeit­gleich fin­det eine spie­gel­bild­li­che gleich­na­mi­ge Aus­stel­lung in Le Per­reux statt mit Objek­ten, die dort zum The­ma zusam­men­ge­tra­gen wurden.

Die Aus­stel­lung in den bei­den Part­ner­städ­ten ver­deut­licht Gemein­sam­kei­ten und Unter­schie­de zwi­schen Forch­heim und Le Per­reux. Die geo­gra­phi­sche Lage ist sicher das augen­fäl­lig­ste Merk­mal: Le Per­reux trenn­ten 80 Kilo­me­ter von der Front der Kriegs­geg­ner wäh­rend Forch­heim 800 Kilo­me­ter ent­fernt vom Kriegs­ge­sche­hen lag. Wäh­rend die Einen den Kano­nen­don­ner täg­lich hör­ten, bestand für die Ande­ren kei­ne unmit­tel­ba­re Gefahr. Trotz­dem muss­te Forch­heim einen hohen Preis zah­len. Die 7.000 Ein­woh­ner gro­ße Gemein­de beklag­te 1918 329 Gefallene.

„Die Aus­stel­lung als hei­mat­kund­li­cher Bei­trag zur Stadt­ge­schich­te rich­tet sich mit ihren Bil­dern und Tex­ten vor allem an Schu­len aus Stadt und Land­kreis. Für die heu­ti­gen Schü­ler ist der erste Welt­krieg ein histo­ri­sches Phä­no­men wie der 30-jäh­ri­ge Krieg. Wir wür­den uns freu­en, wenn es uns gelän­ge klar zu machen, dass die­se „Urka­ta­stro­phe“, wie die­ser Krieg immer wie­der genannt hat, Wir­kun­gen bis in unse­re Zeit hat“, erläu­tert Rei­ner Ham­me­rich, der Orga­ni­sa­tor der Ausstellung.
Die Aus­stel­lung belegt auch die fal­sche Hoff­nung der Men­schen auf einen schnel­len, sieg­rei­chen Krieg, wenn von einem „Aus­flug nach Paris“ und von einem „Auf Wie­der­se­hen auf dem Bou­le­vard“ die Rede war.

Die Idee zu einer gemein­sa­men Aus­stel­lung ent­stand im März 2013 in Le Per­reux. In Zusam­men­ar­beit mit Alain Duha­mel, dem Vor­sit­zen­den des Part­ner­schafts­ko­mi­tees in Le Per­reux, gestal­te­te das Forch­hei­mer Part­ner­schafts­ko­mi­tee die Aus­stel­lung in den Rathaushallen.

Das Pfalz­mu­se­um Forch­heim trägt mit rund 200 Feld­post­kar­ten aus dem Besitz von Her­bert Gumbmann zur Aus­stel­lung bei. Die­se geben Zeug­nis von den erschüt­tern­den Gescheh­nis­sen vor 100 Jah­ren. Die hoff­nungs­vol­le Lie­bes­ge­schich­te zwi­schen Babet­te aus dem Land­kreis Erlan­gen-Höch­stadt und August aus Her­zo­gen­au­rauch nahm lei­der ein tra­gi­sches Ende: Am 29. März 1918 bekam Babet­te von einem Freund die Nach­richt: „Sehr geehr­tes Fräu­lein! Tei­le Ihnen mit, daß August schwer ver­wun­det wur­de. Er erhielt einen Bauch­schuß. Er wur­de ins Laza­rett ver­bracht und hof­fe, daß er mit dem Leben davon kommt..“ Bevor Babet­te den Brief in den Hän­den hal­ten konn­te, war August bei Vaulx-Vrau­court verstorben.

„Dass unser Aus­stel­lungs­da­tum zusam­men­fällt mit dem 40-jäh­ri­gen Jubi­lä­um der Part­ner­schaft Forch­heim – Le Per­reux ist natür­lich mehr als ein schö­ner Zufall. Es war von vorn­her­ein geplant, dass jede Stadt ihren Teil lie­fert und dar­aus e i n e Aus­stel­lung ent­steht, die simul­tan in den bei­den Städ­ten gezeigt wer­den wird“, erläu­tert Ham­me­rich. Er dankt Kul­tur­re­fe­rent Dr. Die­ter Geor­ge und Stadt­ar­chi­var Rai­ner Kest­ler für Exper­ti­se und Exponate.

Öff­nungs­zei­ten:
22.09.2014 bis 12.10.2014
Mo.-Fr. 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Sa: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr
den Rat­haus­hal­len, Haupt­stra­ße 24, Forchheim

Füh­run­gen:
Fr. 26.09. um 16.30 Uhr
Sa. 04.10. um 11.30 Uhr
Sa. 11.10. um 11.30 Uhr
Grup­pen ab 10 Per­so­nen nach Ver­ein­ba­rung mit Tou­rist-Infor­ma­ti­on Forchheim
Tele­fon: 09191/714–337,-338