Sonn­tags­ge­dan­ken: Unterwegs?!

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Eine jüdi­sche Legen­de erzählt, ein Rab­bi bekam Besuch von einem Bekann­ten, der sich über die kärg­li­che Zim­mer­ein­rich­tung wun­der­te. Der Rab­bi frag­te zurück: „Wo haben Sie denn Ihre Möbel?“ Der ande­re ant­wor­te­te: „Ich bin auf der Durch­rei­se!“ Dar­auf ver­setz­te der Geist­li­che: „Ich auch.“

Wir sind auf der Durch­rei­se von der Geburt an. Doch wohin führt der Weg? Hat er ein Ziel? Die mei­sten Men­schen rich­ten sich auf ihrer Lebens­rei­se, ihrem Lebens­weg häus­lich ein und natür­lich müs­sen wir uns über­le­gen, wel­cher Beruf, wel­cher Part­ner der rich­ti­ge sei. Wir kau­fen uns Woh­nun­gen, schlie­ßen Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge ab. Wir pla­nen den Ruhe­stand, die Aus­bil­dung der Kin­der. Aber all die­se Plä­ne kön­nen rasch schei­tern, wenn das Unglück mit kal­ter Hand nach uns greift, wenn eine Bezie­hung zerbricht.

Wenn aber der Weg kein Ziel hat, den wir gehen, wird er zum Irr­weg, zum Holz­weg und wir kom­men nir­gends an. Vie­le Men­schen hasten so im Zick-Zack durch ihr Leben, ziel­los, halt­los, gejagt von ihren Wün­schen und Äng­sten, von der Mei­nung der ande­ren, dem neue­sten Trend.

Wir Chri­sten aber wis­sen, dass wir Hei­mat haben bei Gott, dass unser Lebens­weg, sei er kurz oder lang, leicht oder schwer, nicht in einer klei­nen Gru­be endet, nicht in einer Holz­ki­ste oder Blech­büch­se, son­dern in Got­tes Hand.

Doch uns Chri­sten geht es oft wie dem Mee­res­frosch in fol­gen­der Fabel:

Da leb­te ein Frosch in sei­nem Brun­nen, war dort gebo­ren und auf­ge­wach­sen, hat­te nie etwas Ande­res als sei­nen Brun­nen ken­nen gelernt. Nun fiel ein Frosch, der im Meer gelebt hat­te, in die­se beschränk­te Welt hinein.
„Woher kommst denn du?“
„Aus dem Meer.“
„Wie groß ist denn das ‚Meer‘? So groß und tief wie mein Brun­nen hier?“
„Aber wie kannst Du denn das blaue, end­lo­se, wun­der­vol­le Meer mit dei­nem engen, dunk­len, schmut­zi­gen Brun­nen vergleichen?“
„Es kann nichts Grö­ße­res und Tie­fe­res geben als mei­nen wun­der­schö­nen Brun­nen. Raus mit Dir!“

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind