Club-Sterben in Bamberg: FDP fordert Umdenken der Stadtpolitik

Liberale wollen Maßnahmen zur Rettung der Jugendkultur in Bamberg

Nach der Schließung des Morph-Clubs, des King Luis und des Grießgartens innerhalb weniger Wochen sehen die Bamberger FDP und die Jungen Liberalen die Gefahr, dass die Jugendkultur in Bamberg immer mehr stirbt. „Bamberg muss aber auch für junge Menschen attraktiv bleiben“, fordert FDP-Ortsvorsitzender und Stadtrat Martin Pöhner. „Viele Musiker und Vertreter der Kleinkunstszene, die bisher im Morph-Club aufgetreten sind, haben nun kaum mehr Auftrittsmöglichkeiten“, erläutert Pöhner. „Zur kulturellen Vielfalt gehört aber, dass es z.B. auch Auftrittsmöglichkeiten für Künstler und Bands jenseits des Mainstreams gibt“, so der FDP-Stadtrat.

Eine Hauptursache für das Clubsterben sehen FDP und JuLis in der restriktiven Sperrzeitenregelung. „Wir brauchen dringend mehr Ausnahmegenehmigungen von der Sperrzeitenregelung. Diese hat letztendlich mehr Probleme geschaffen, anstatt sie zu lösen“, meint der Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen und FDP-Vize Ralf Stöcklein. Die einheitliche Sperrzeitenregelung schaffe eine Konzentration des Lärms, weil alle Besucher die Lokale gleichzeitig verlassen. Dürften Clubs länger öffnen, würde sich das Ende der Veranstaltungen entzerren und damit auch der Lärm und die damit verbundenen Probleme für die Anwohner verringern, so Stöcklein.

FDP-Kreisvorsitzender Jobst Giehler schlägt außerdem vor, auf dem Konversionsgelände einen geeigneten Bereich für ein Jugendkulturzentrum einzuplanen. „Hier gäbe es genügend Raum, der nicht in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung liegt und wo Clubs und Kneipen ohne Probleme länger offen haben könnten“, so Giehler.

Runden Tisch neu beleben

Die FDP fordert, einen neuen Runden Tisch zum Thema Sperrzeiten und Jugendkultur einzuberufen und die Ergebnisse anschließend auch umzusetzen. „Dass nach der Demonstration im letzten Jahr außer Reden nichts passiert ist, ist traurig. Jetzt sind dringend Maßnahmen notwendig, damit nicht noch mehr Jugendclubs zumachen müssen“, fordert FDP-Mitglied Leo Minges.