Immer mit Herz­blut dabei gewe­sen: ehe­ma­li­ger Mann­schafts­be­treu­er des FCE jetzt im Ruhestand

„Mir war immer egal, wer unter mir Trai­ner war“

Helmut Zametzer

Hel­mut Zametzer

Er war von Juni 2005 bis Novem­ber 2013 Betreu­er der ersten Mann­schaft des Fuß­ball-Regio­nal­li­gi­sten FC Ein­tracht Bam­berg, hat in die­ser Zeit vier Trai­nern gedient, Zwei erleb­te er zwei­mal. Die Rede ist von Hel­mut Zamet­zer (71), der seit nun­mehr neun Mona­ten nicht mehr im Amt ist. Über 400 Spie­le stand er als Betreu­er dem FC Ein­tracht Bam­berg zur Ver­fü­gung, zuvor war er schon als Ord­ner für den Ver­ein tätig. Mitt­ler­wei­le kann er sei­nem FC nicht mehr die Dien­ste anbie­ten, „die Gesund­heit erlaubt es mir nicht mehr, lei­der“, sagt Zamet­zer. Im Novem­ber 2013 hat er zum letz­ten Mal sei­nen Job getan, „und da gab es viel zu tun. Wie immer eigent­lich“, sagt der Hall­stadter und klärt auf: „Die Geträn­ke und das Essen muss­ten vor­be­rei­tet wer­den und bereit­ste­hen, die Tri­kots sau­ber sein und in der Kabi­ne lie­gen. Kurz vor dem Pau­sen­pfiff des Schieds­rich­ters hieß es für mich, den Gang Rich­tung Kabi­ne antre­ten und die Geträn­ke vor­be­rei­ten. Und nach der Pau­se galt es, die Ver­sor­gung wäh­rend des Spiels sicher­zu­stel­len. So sah mein Spiel aus. Beim Trai­ning war es noch zeit­in­ten­si­ver. Ich war der erste, der da war und der letz­te, der gegan­gen ist. So ein Trai­ning bedeu­te­te für mich ins­ge­samt fünf Stun­den Arbeit. Kurz­um, es sieht leich­ter aus, als es ist“.

Über Schal­ke 04 zum FC Bamberg

Aber der 69-Jäh­ri­ge bereut kei­ne Sekun­de, die er für den FC ehren­amt­lich ein­ge­bracht hat: „Ich bin seit über 50 Jah­ren FC Fan und habe ger­ne für den Ver­ein gear­bei­tet. Mein erstes Spiel des FC Bam­berg sah ich vor über 50 Jah­ren. Ein Freund­schafts­spiel gegen Schal­ke 04 woll­ten der FC absol­vie­ren. Die Schal­ker hat­ten jedoch eine Buspan­ne und kamen nicht in Bam­berg an, der FC Schwein­furt ist dann in die Bre­sche gesprun­gen. So habe ich dann mei­ne Lie­be zum FC gefun­den. Die ist bis heu­te geblie­ben, auch zur Zeit des 1. FC Ein­tracht Bam­berg, der ja aus der Fusi­on von FC Bam­berg und TSV Ein­tracht Bam­berg ent­stan­den ist. Und auch dem FC Ein­tracht Bam­berg 2010 habe ich die Treue gehal­ten. Das war für mich kei­ne Fra­ge“. Die Fusi­on der zwei Ver­ei­ne hält Zamet­zer übri­gens heu­te noch für rich­tig, „denn ohne die­se wäre höher­klas­si­ger Fuß­ball nicht mög­lich“. Ange­fan­gen hat sei­ne Tätig­keit für den Klub als Ord­ner. „Erst war ich Zuschau­er, ver­säum­te fast kein Heim­spiel. Dann begann irgend­wann, ich weiß es nicht mehr genau, mei­ne Tätig­keit als Ord­ner. Mei­ne Auf­ga­be war, den Zugang zur Haupt­tri­bü­ne zu über­wa­chen. Als dann Chri­stoph Star­ke im Som­mer 2005 als Trai­ner kam, sprach die­ser mich an und sag­te, dass ich den Job des Betreu­ers über­neh­men sol­le. Er sag­te damals zu mir: „Hel­mut, du musst das machen.“ Auch der dama­li­ge Vor­sit­zen­de Hei­ner Kunt­ke und der dama­li­ge Spiel­lei­ter Die­ter Schil­ler haben mich ver­sucht zu über­re­den. Und ich habe es dann auch gemacht“. Ins­ge­samt erleb­te Zamet­zer, der für sein Leben ger­ne Kaf­fee, vier Trai­ner. „Chri­stoph Star­ke war der erste, dann wur­de er ja ent­las­sen. Für ihn kam Die­ter Kurth, der nach der Insol­venz ja den Job ver­lo­ren hat­te. Der Neu­start des Ver­eins, dann unter dem Namen FC Ein­tracht Bam­berg 2010, erfolg­te wie­der unter Star­ke. Nach der sport­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­on zur neu­en Regio­nal­li­ga Bay­ern 2012 kam dann Petr Ska­ra­bela, dem dann wie­der Kurth folg­te. Und zuletzt erleb­te ich Hans Jür­gen Hei­den­reich““. Auf ein Trai­ner-Ran­king lässt sich Zamet­zer nicht ein, „denn alle hat­ten ihre Qua­li­tä­ten. Ich kam mit Jedem gut aus, jeder von ihnen hat­te Ver­trau­en in mei­ne Arbeit“, sagt er und fügt „und mir war es eh egal, wer unter mir Trai­ner war“ schmun­zelnd hin­zu. Aber auch vie­le Spie­ler sah er im FCE Tri­kot, was auch nicht wun­dert bei ins­ge­samt über 50 Jah­ren Vereinstreue.

„Kader der neu­en Mann­schaft hat Qualität“

Wen von den vie­len Akti­ven wür­de Zamet­zer unter die Top-Drei set­zen? „Oh je, das ist nicht ein­fach, da muss ich nach­den­ken. Schließ­lich gab es vie­le Spie­ler, die für mich die FC-Aus­hän­ge­schil­der waren. Wenn ich nur an mei­ne Zeit als Mann­schafts­be­treu­er den­ke, also an die Zeit von Juni 2005 bis Novem­ber 2013, dann sind das Johan­nes Bech­mann, Jür­gen Den­ner­lein und Chri­stoph Kai­ser. Aber das soll nicht hei­ßen, dass die ande­ren nicht so gut waren. Wir hat­ten vie­le gute Spie­ler, die sich ein­ge­setzt haben. Und es waren vie­le klas­se Typen dar­un­ter“. Der neu­en Mann­schaft um den neu­en Kapi­tän Ben­ja­min Kauff­mann traut Zamet­zer eini­ges zu, denn „der Kader ist qua­li­ta­tiv gut besetzt. Die Spie­ler müs­sen nur ihr Poten­ti­al abru­fen“. Nach Auf­ga­be sei­ner Funk­ti­on kommt ein Dan­ke für die Arbeit Zamet­zers von der Ver­eins­füh­rung: „Ich dan­ke Hel­mut für sei­nen jah­re­lan­gen, ehren­amt­li­chen Ein­satz als Betreu­er der ersten Mann­schaft. Zuver­läs­sig hat er sei­ne Arbeit ver­rich­tet, Trai­ner und Spie­ler konn­ten sich stets auf ihn ver­las­sen. Dass aus­ge­rech­net er, der den FCE zu 100 Pro­zent in sei­nem Her­zen trägt, aus gesund­heit­li­chen Grün­den sein Amt auf­ge­ben muss­te, ist sehr scha­de. Aber die Gesund­heit geht vor, das ist völ­lig klar. Wir wün­schen ihm vom Her­zen alles Gute und freu­en uns, dass der dem Klub als Zuschau­er wei­ter­hin treu bleibt“, weiß FCE Vor­sit­zen­der Mathi­as Zeck die Arbeit des lang­jäh­ri­gen Mit­ar­bei­ters zu schätzen.

Mehr über den Fuß­ball beim FC Ein­tracht Bam­berg 2010, zum Bei­spiel über die Jugend­mann­schaf­ten oder das Pro­jekt Schul­sport, gibt es im Inter­net unter www​.fc​-ein​tracht​-2010​.de.

Den FC Ein­tracht Bam­berg 2010 gibt es übri­gens auch als mobi­le App – her­un­ter­zu­la­den im Apple App­Sto­re, Goo­gle­Play­Sto­re und für Win­dows Pho­nes im Win­dows Store.