„Her­ku­les­akt Breit­band“ – Wirt­schafts­kam­mern: Forch­heim darf Ent­wick­lung nicht verschlafen

Land­kreis Forch­heim bis­her Schlusslicht

Erst in der ver­gan­ge­nen Woche haben IHK und HWK in Kulm­bach gemein­sam den 2. Ober­frän­ki­schen Breit­band­gip­fel durch­ge­führt. Ein drit­ter Gip­fel ist im kom­men­den Früh­jahr geplant, doch bis dahin wol­len die Kam­mern nicht untä­tig blei­ben. „Die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung hat ein ein­zig­ar­ti­ges Breit­band­för­der­pro­gramm auf die Bei­ne gestellt. Inzwi­schen hat die EU-Kom­mis­si­on das baye­ri­sche För­der­pro­gramm geneh­migt. Wir wer­den unser Mög­lich­stes tun, um die Kom­mu­nen von der Bedeu­tung schnel­ler Daten­ver­bin­dun­gen zu über­zeu­gen. Nicht zufrie­den ist IHK-Vize­prä­si­dent Dr. Micha­el Waas­ner mit dem För­der­fort­schritt im Land­kreis Forch­heim, wo sich erst vier der 29 Kom­mu­nen im Breit­band-För­der­ver­fah­ren befinden.

Zum Pro­gramm­start darf es nicht zu Ver­zö­ge­run­gen kom­men, weil Kom­mu­nen ohne Grund abwar­ten, so IHK-Prä­si­dent Heri­bert Trunk. „Nach­dem die EU-Kom­mis­si­on in die­sen Tagen das Breit­band­pro­gramm der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung noti­fi­ziert hat, ist auch das letz­te Hin­der­nis für die Kom­mu­nen weg­ge­fal­len, noch kei­nen Antrag auf För­der­mit­tel im Rah­men des Breit­band-För­der­pro­gramms zu stel­len. Sein HWK-Kol­le­ge Tho­mas Zim­mer schlägt in die glei­che Ker­be: „Es gibt Kom­mu­nen, die beim Aus­bau der Breit­band­in­fra­struk­tur schon enor­me Fort­schrit­te gemacht haben und auch mit Blick auf das neue För­der­pro­gramm aktiv gewor­den sind. Ande­re war­ten ab, obwohl das nicht nötig ist, denn die Pla­nun­gen kön­nen schon jetzt beginnen.

Die Kom­mu­nen in Ober­fran­ken gehen das The­ma Breit­band­aus­bau unter­schied­lich an. 92 der 196 Kom­mu­nen im Kam­mer­be­zirk der IHK für Ober­fran­ken haben schon an frü­he­ren Breit­band­pro­gram­men teil­ge­nom­men oder den Ein­stieg in das neue Pro­gramm voll­zo­gen. Das ent­spricht einer Quo­te von 45%. In den ein­zel­nen Land­krei­sen sieht das durch­aus unter­schied­lich aus. Wäh­rend im Land­kreis Wun­sie­del bereits 82% der kreis­an­ge­hö­ri­gen Städ­te und Gemein­den aktiv gewor­den sind, sind es im Land­kreis Forch­heim nur 14%.

Land­kreis Forch­heim Schlusslicht

Gemes­sen an Ober­fran­ken sind die Kom­mu­nen im Land­kreis Forch­heim Schluss­licht beim Breit­band, zumin­dest was den Fort­schritt im För­der­ver­fah­ren angeht, so IHK-Vize­prä­si­dent Micha­el Waas­ner. Er lobt die Fort­schrit­te in Eggols­heim, wo das Antrags­ver­fah­ren am wei­te­sten fort­ge­schrit­ten ist. Auch Dormitz sowie Pretz­feld und Unter­lein­lei­ter haben das Ver­fah­ren bereits ange­sto­ßen. „War im 19. Jahr­hun­dert die Eisen­bahn der Aus­lö­ser für eine posi­ti­ve Wirt­schafts­ent­wick­lung und im 20. Jahr­hun­dert die Stra­ße, so ist es im 21. Jahr­hun­dert die Breit­band­an­bin­dung, so Waas­ner. „Eine Breit­band­kluft kön­nen wir uns im Land­kreis Forch­heim nicht erlau­ben, immer mehr Unter­neh­men benö­ti­gen einen lei­stungs­fä­hi­gen Inter­net­zu­gang. Die Anfor­de­run­gen wer­den in den kom­men­den Jah­ren expo­nen­ti­ell steigen.

Schnel­les Inter­net als Standortfaktor

Grund genug für die Spit­zen der Wirt­schafts­kam­mern, hier auch per­sön­lich und mit Nach­druck aktiv zu wer­den. „Die Erschlie­ßung Ober­fran­kens mit schnel­lem Inter­net wird ein Her­ku­les­akt“, so Trunk. „Wir wol­len die erste Regi­on in Bay­ern sein, die flä­chen­deckend das Breit­band­pro­gramm nutzt. Das wäre nicht nur ein unge­heu­er Image­ge­winn, son­dern vor allem für unse­re Unter­neh­men wich­tig, die im natio­na­len und inter­na­tio­na­len Wett­be­werb ste­hen. Eine schnel­le Inter­net­ver­bin­dung sei heu­te einer der wich­tig­sten Stand­ort­fak­to­ren. Und das nicht nur für die Indu­strie, son­dern auch für Han­del und Dienst­lei­stun­gen – und für das Hand­werk, wie HWK-Prä­si­dent Zim­mer ergänzt. „Ein Groß­teil der Kom­mu­ni­ka­ti­on in unse­ren Betrie­ben läuft heu­te über das Netz, etwa wenn es um Pla­nun­gen und Aus­schrei­bun­gen geht.