Universität Bayreuth: Graduiertenkolleg untersucht Erweiterung des Immaterialgüterrechts um technologischen Ansatz

Symbolbild Bildung

Einladung zu öffentlicher Tagung am 18. Juli 2014

Das Graduiertenkolleg ‚Geistiges Eigentum und Gemeinfreiheit‘ der Universität Bayreuth veranstaltet am 18. Juli 2014 eine öffentliche Tagung unter dem Titel ‚Ein more technological approach für das Immaterialgüterrecht‘. Bei dieser interdisziplinären Veranstaltung wird der Frage nachgegangen, ob die traditionelle Analyse immaterialgüterrechtlicher Problemfälle, unter anderem im Bereich des Patent- und Urheberrechts, um einen technologischen Ansatz zu ergänzen ist.

  • Termin: Freitag, 18. Juli 2014
  • Zeit: 9 Uhr bis 18 Uhr
  • Ort: Campus der Universität Bayreuth, Gebäude RW I, Hörsaal H 24, Universitätsstraße 30, 95447 Bayreuth

Interessierte sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung per E-Mail an gkrw@uni-bayreuth.de ist erwünscht, aber nicht zwingend. Bitte beachten Sie den Campusplan unter www.uni-bayreuth.de/universitaet/campusplan

Das Graduiertenkolleg erforscht das Spannungsfeld zwischen den Immaterialgüter-rechten – unter anderem Patentrechte, Urheberrechte und Markenrechte – und den Interessen der Allgemeinheit am Nichtbestehen solcher Rechte. Gegenwärtig unterstützt das Graduiertenkolleg 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Rechtswissenschaft und Ökonomie mit einem Forschungs-stipendium. Das Graduiertenkolleg wird durch die Deutsche Forschungs-gemeinschaft (DFG) gefördert.

„Viele der aktuellen Streitfragen im Immaterialgüterrecht drehen sich um Vorgänge von hoher Technizität. Welche Bedeutung hat beispielsweise der genaue technische Vorgang beim sog. streaming, also dem Ansehen eines Films im Internet ohne diesen komplett herunterzuladen, für die urheberrechtliche Zulässigkeit?“, fragt Prof. Dr. Michael Grünberger, Sprecher des Graduierten-kollegs. „Die Bedeutung und die möglichen Auswirkungen eines technologischen Ansatzes sind noch nicht ausreichend konturiert“, ergänzt Prof. Dr. Rupprecht Podszun, Mitglied des Leitungsgremiums des Graduiertenkollegs. „Die Beurteilung einer Handlung als rechtmäßig kann wesentlich durch eine technische Betrachtungsweise beeinflusst werden.“

Die Referentin und Referenten der deutschsprachigen Tagung, zu der bis zu einhundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet werden, sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, in der Praxis Tätige sowie Richterinnen und Richter. Im Einzelnen vortragen werden Prof. Dr. Josef Drexl, LL.M. (Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, München), Dr. Christian Hahner (Daimler AG, Stuttgart), Prof. Dr. Hannes Federrath (Universität Hamburg), Prof. Dr. Christine Godt (Universität Oldenburg), Dr. Klaus Grabinski (Richter am Bundesgerichtshof), Florian Müller (FOSSPatents.com, München), PD Dr. Malte-Christian Gruber (Universität Frankfurt) und Prof. Dr. Axel Beater (Universität Greifswald).

Vortragsübersicht:

9.00 – 9.15 Uhr

  • Prof. Dr. Michael Grünberger, LL.M. (NYU) und Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth: Eröffnung der Tagung

9.15 – 10.00 Uhr

  • Prof. Dr. Josef Drexl, LL.M. (Berkeley): Vom more economic approach zum more technological approach – Ein sinnvoller Ansatz?

10.30 – 11.00 Uhr

  • Dr. Christian Hahner: Innovationsmanagement und Recht: IP-Strategien zwischen technologischen Sprüngen und Geschäftsmodellen

11.00 – 11.30 Uhr

  • Prof. Dr. Hannes Federrath: Herausforderungen des technologischen Wandels an das Recht aus Sicht der Technik

11.30 – 12.00 Uhr

  • Prof. Dr. Christine Godt: Regulative Einbettung von Technologien im Geistigen Eigentum

14.00 – 14.30 Uhr

  • Dr. Klaus Grabinski: Technik vor Gericht – Zur Behandlung technischer Sachverhalte durch die deutschen Patentgerichte

14.30 – 15.00 Uhr

  • Florian Müller: Technizität und Erfindungshöhe von Smartphone-Patenten – Woran scheiterten die Verfahren?

15.45 – 16.15 Uhr

  • PD Dr. Malte-Christian Gruber: Vermittler, Störer, Rechtsverletzer: Zur Hybridhaftung im Internet

16.15 – 16.45 Uhr

  • Prof. Dr. Axel Beater: Die Reflexion technischer Zusammenhänge im Recht – Vorbild UWG?

17.15 – 17.30 Uhr

  • Prof. Dr. Stefan Seifert: Der more technological approach – Ein Gewinn für den interdisziplinären Austausch zwischen Recht, Wirtschaft und Technik?

17.30-17.45

  • Prof. Dr. Rupprecht Podszun: Verabschiedung