Kli­nik Hohe War­te Bay­reuth: Neu­es EEG- und Schlaflabor

Hil­fe bei Epi­lep­sien und Krampfanfällen

In der Kli­nik Hohe War­te steht jetzt eine umfas­sen­de Dia­gno­stik für Pati­en­ten mit Krampf­an­fäl­len im neu­en EEG- und Schlaf­la­bor zur Verfügung.

Im neu eingerichteten EEG- und Schlaflabor überwachen Dr. Heinrich Jörg, Leitender Oberarzt, und Denise Korus, Medizinfachangestellt, die medizinischen Parameter der Patienten mittels modernster Computertechnologie.

Im neu ein­ge­rich­te­ten EEG- und Schlaf­la­bor über­wa­chen Dr. Hein­rich Jörg, Lei­ten­der Ober­arzt, und Deni­se Korus, Mediz­in­fach­an­ge­stellt, die medi­zi­ni­schen Para­me­ter der Pati­en­ten mit­tels modern­ster Computertechnologie.

Bay­reuth: Die Lebens­qua­li­tät von Men­schen, die unter Epi­lep­sien oder ande­ren Krampf­an­fäl­len lei­den, ist erheb­lich ein­ge­schränkt. Eine wirk­sa­me Behand­lung kann erst nach sehr umfang­rei­chen und genau­en Unter­su­chun­gen ein­set­zen. Mit der Kom­bi­na­ti­on von Elek­tro­en­ze­pha­logra­fie (EEG) – Labor, zur Mes­sung von Gehirn­ak­ti­vi­tä­ten bei gleich­zei­ti­gem Video­mo­ni­to­ring, und Schlaf­la­bor, bie­tet die Kli­nik für Neu­ro­lo­gie in der Kli­nik Hohe War­te Bay­reuth jetzt umfas­sen­de Dia­gno­stik­ver­fah­ren bei spe­zi­el­len Fra­ge­stel­lun­gen an. Dr. Hein­rich Jörg hat sich auf dem Gebiet der Epi­lep­sie spe­zia­li­siert und lei­tet das EEG- und Schlaf­la­bor. Dort kön­nen sich Pati­en­ten mit Anfalls­lei­den oder Schlaf­stö­run­gen auf­grund neu­ro­lo­gi­scher Erkran­kun­gen, unter­su­chen las­sen. Zukünf­tig pro­fi­tie­ren etwa 1.000 Pati­en­ten pro Jahr von den neu­en Möglichkeiten.

„Epi­lep­ti­sche Anfäl­le und soge­nann­te dis­so­zia­ti­ve Anfäl­le unter­schei­den sich äußer­lich kaum von­ein­an­der. Für die The­ra­pie ist aber eine genaue Dia­gno­se ent­schei­dend“, erklärt Jörg. Wäh­rend bei dis­so­zia­ti­ven Anfäl­len psy­cho­lo­gi­sche The­ra­pien, Stress­be­wäl­ti­gungs­stra­te­gien oder auch Ent­span­nungs­tech­ni­ken hel­fen, kom­men bei epi­lep­ti­schen Anfäl­len je nach Klas­si­fi­ka­ti­on medi­ka­men­tö­se oder ope­ra­ti­ve The­ra­pien zum Einsatz.

Im EEG- und Schlaf­la­bor der Kli­nik Hohe War­te wird vor allem den Ursa­chen der Anfäl­le auf den Grund gegan­gen. Die­se rei­chen von Miss­bil­dun­gen im Gehirn über Nar­ben nach Schä­del-Hirn­ver­let­zun­gen bis hin zu Gehirn­tu­mo­ren. Bei man­chen Pati­en­ten tre­ten Anfäl­le auch nach einem Schlag­an­fall oder einer Gehirn­haut­ent­zün­dung auf. Für aus­sa­ge­kräf­ti­ge Ergeb­nis­se wer­den die Pati­en­ten mit zahl­rei­chen Sen­so­ren aus­ge­stat­tet und ver­brin­gen bis zu drei Tage und Näch­te im EEG- und Schlaf­la­bor. Extra lan­ge Kabel las­sen den Pati­en­ten dabei einen gro­ßen Bewe­gungs­spiel­raum. Zusätz­lich wer­den mit­tels Video­auf­zeich­nun­gen die Akti­vi­tä­ten der Pati­en­ten über­wacht. In Lang­zeit­un­ter­su­chun­gen wer­den die Anfäl­le gefilmt und gleich­zei­tig mit den Hirn­strom­bil­dern wäh­rend eines Anfalls auf­ge­zeich­net. Die Aus­wer­tun­gen der dif­fe­ren­zier­ten Daten von bis zu 72 Stun­den sind sehr auf­wen­dig, brin­gen den Pati­en­ten aber ein hohes Maß an Dia­gno­se­si­cher­heit. Zusätz­lich kann die opti­ma­le Dosie­rung von Medi­ka­men­ten her­aus­ge­fun­den wer­den, mit dem Ziel die Häu­fig­keit von Anfäl­len zu redu­zie­ren und so die Lebens­qua­li­tät der Betrof­fe­nen zu erhöhen.

Mit der Erhe­bung ver­schie­de­ner Para­me­ter, wie Atem­be­we­gun­gen, Lied­be­we­gun­gen, Mus­kel­be­we­gun­gen, Sau­er­stoff­sät­ti­gung und EEG kön­nen dar­über hin­aus Schlaf­stö­run­gen iden­ti­fi­ziert wer­den, die durch neu­ro­lo­gi­sche Erkran­kun­gen aus­ge­löst wer­den kön­nen. Hier­zu zäh­len bei­spiels­wei­se Mul­ti­ple Skle­ro­se, Par­kin­son oder Schlag­an­fall, aber auch Stö­run­gen, die durch Schä­del-Hirn-Ver­let­zun­gen oder Tumo­re her­vor­ge­ru­fen werden.

Bei Pati­en­ten, die an pneu­mo­lo­gisch ver­ur­sach­ten Schlaf­stö­run­gen wie Schnar­chen oder Atem­aus­set­zern lei­den, zie­hen die Neu­ro­lo­gen ihre Kol­le­gen des Pneu­mo­lo­gi­schen Schlaf­la­bors im Kli­ni­kum Bay­reuth, das unter der Lei­tung von Dr. Claus Step­pert steht, zurate.

Pro­fes­sor Dr. Patrick Osch­mann, Chef­arzt der Kli­nik für Neu­ro­lo­gie, betont, dass mit dem neu­en EEG- und Schlaf­la­bor den Pati­en­ten in der Kli­nik Hohe War­te eine kom­ple­xe Dia­gno­stik und Behand­lung aus einer Hand gewähr­lei­stet wer­den kann. Das EEG- und Schlaf­la­bor in der Kli­nik Hohe War­te ist in die­ser Aus­prä­gung das ein­zi­ge sei­ner Art in ganz Ober­fran­ken. Es ver­fügt über fünf Ein­zel­zim­mer, einen Über­wa­chungs­raum sowie Arzt­zim­mer, Behand­lungs- und Versorgungsräume.