Som­mer­hit­ze – was und wie­viel Kin­der jetzt trin­ken sollten

Spie­len, toben, drau­ßen sein, gera­de jetzt im Som­mer – was gibt es Schö­ne­res für Kin­der? Wer sich so rich­tig aus­ge­tobt hat, hat danach auch Durst – doch der kommt häu­fig zu spät, so dass Kin­der häu­fig zu wenig Flüs­sig­keit auf­neh­men. Was vie­le Men­schen nicht wis­sen: Kin­der haben im Ver­hält­nis zu Grö­ße und Gewicht einen deut­lich höhe­ren Flüs­sig­keits­be­darf als Erwach­se­ne. Bereits Kin­der­gar­ten­kin­der und Grund­schü­ler soll­ten täg­lich zwi­schen einem und ein­ein­halb Liter täg­lich trin­ken. Das heißt, vier bis fünf Glä­ser über den Tag ver­teilt – bei gro­ßer Hit­ze und nach kör­per­li­cher Anstren­gung darf es ruhig mehr sein. Wenn Kin­der das Trin­ken ver­ges­sen, ist es die Auf­ga­be von Eltern und Erzieher/​innen, sie recht­zei­tig dar­an zu erinnern.

Natür­lich schwankt das indi­vi­du­el­le Trink­ver­hal­ten, aber: Trin­ken Kin­der zu wenig, ist die gei­sti­ge Lei­stungs­fä­hig­keit beein­träch­tigt. Es dro­hen Kopf­schmer­zen und Kon­zen­tra­ti­ons­pro­ble­me. Natür­lich beein­flusst das Trink­ver­hal­ten auch die Zahn­ge­sund­heit der Kin­der. Nur wer aus­rei­chend unge­süß­te Geträn­ke zu sich nimmt, pro­du­ziert genü­gend Spei­chel, der einen wich­ti­gen Bei­trag zur Zahn­ge­sund­heit leistet.

Nicht jedes Getränk ist geeignet

Dazu Dr. Her­bert Michel, Vor­sit­zen­der der Baye­ri­schen Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft Zahn­ge­sund­heit: „Es ist nicht schwie­rig, sei­nem Kind schmerz­haf­te Kari­es zu erspa­ren. Die rich­ti­ge Geträn­ke­aus­wahl gehört dazu. Bei einer aus­ge­wo­ge­nen Ernäh­rung wer­den täg­lich etwa 0,3 Liter Flüs­sig­keit durch Obst oder Gemü­se auf­ge­nom­men. Das täg­li­che Glas Milch – etwa zum Früh­stück – hilft mit wert­vol­lem Kal­zi­um und Phos­phor bei der Remi­ne­ra­li­sie­rung und macht Kin­der­zäh­ne stark. Wer jetzt noch genü­gend Mine­ral­was­ser oder unge­süß­ten Tee anbie­tet, macht alles rich­tig, damit Kin­der genug trin­ken ohne dabei ihre Zäh­ne zu schädigen“.

Tipps für Trinkfaule

Nicht alle Kin­der trin­ken ger­ne. Manch­mal genü­gen schon ein paar Tricks, um sie zu moti­vie­ren. Ein beson­ders schö­ner Becher, eine eige­ne, selbst aus­ge­such­te Tas­se, Geträn­ke mit Stroh­halm oder mit einer net­ten Gar­nie­rung ser­viert, … all dies sind Klei­nig­kei­ten, die den Kin­dern das Trin­ken schmack­haft machen ohne gro­ßen Auf­wand zu ver­ur­sa­chen. Die LAGZ-Zahn­ärz­te raten auch dazu, auch außer Haus, zum Bei­spiel bei län­ge­ren Aus­flü­gen, immer eine Trink­fla­sche voll Was­ser dabei zu haben.

Rich­tig Trin­ken – dar­auf kommt es an

Nicht nur die Flüs­sig­keits­men­ge, auch das Trink­ver­hal­ten beein­flusst die Zahn­ge­sund­heit. Dr. Her­bert Michel betont, dass bereits bei der früh­kind­li­chen Erzie­hung die Wei­chen rich­tig gestellt wer­den kön­nen: „Gewöh­nen Sie bereits klei­nen Kin­dern an, zügig zu trin­ken und dann das Getränk, bezie­hungs­wei­se den lee­ren Becher, zur Sei­te zu stel­len. Unter­bin­den Sie unbe­dingt Dau­er­nuckeln am Fläsch­chen. Häu­fig ist Lan­ge­wei­le oder Unsi­cher­heit dafür der Grund – hier geht es dar­um die­se Ursa­chen abzu­stel­len“, rät er.

Ein Wort zu Ventilflaschen

Vie­le Geträn­ke, gera­de auch Mine­ral­was­ser und Frucht­schor­le, wer­den mitt­ler­wei­le in Fla­schen mit prak­ti­schem Ven­til­ver­schluss angeboten.
So kön­nen Geträn­ke bei Aus­flü­gen mit­ge­nom­men wer­den, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Flüs­sig­keit unge­wollt aus­läuft. Pro­ble­ma­tisch für die Zahn­ge­sund­heit wer­den sol­che Fla­schen, wenn Kin­der aus Lan­ge­wei­le oder aus ande­ren Grün­den stän­dig dar­an nuckeln. Es stellt sich dabei der glei­che schäd­li­che Effekt ein, wie beim Dau­er­nuckeln am Baby­fläsch­chen. Unter­bin­den Sie des­halb auch die­ses Ver­hal­ten sofort.

Süßes nur selten

Frucht­nek­tare, Soft- und Ener­gy­drinks, Limon­anden, fer­ti­ge Milch­misch­ge­rän­ke, gezucker­ter Tee und auch die so prak­ti­schen Trink­päck­chen – um nur Eini­ge zu nen­nen – kön­nen beson­ders bei stän­di­gem Ver­zehr die Zäh­ne schä­di­gen und soll­ten des­halb die Aus­nah­me bleiben.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen für gesun­de Kin­der­zäh­ne gibt es auf der Home­page der LAGZ unter www​.lagz​.de