Tref­fen der HWK mit Bun­des­bil­dungs­mi­ni­ste­rin Prof. Dr. Johan­na Wanka

Ober­fran­ken und Bun­des­bil­dungs­mi­ni­ste­rin sind sich einig: Dau­men nach oben für die beruf­li­che Bildung!

Thomas Zimmer, Prof. Dr. Johanna Wanka, Rainer Beck und Peter Schirmer.

Tho­mas Zim­mer, Prof. Dr. Johan­na Wan­ka, Rai­ner Beck und Peter Schirmer.

Ver­tre­ter der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken erör­ter­ten am 26. Mai 2014 in einem gemein­sa­men Gespräch in Bam­berg mit Bun­des­bil­dungs­mi­ni­ste­rin Prof. Dr. Johan­na Wan­ka The­men der beruf­li­chen Bil­dung im Hand­werk. Beson­ders im Vor­der­grund stand die all­ge­mei­ne Stär­kung der beruf­li­chen Bil­dung in der Gesell­schaft, aber auch die Zusam­men­ar­beit von Gym­na­si­en und Hand­werk in Oberfranken.

„Eines der wich­tig­sten Anlie­gen der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken ist die erfolg­rei­che Bewäl­ti­gung der Azu­bi-Lücke“, stell­te Tho­mas Zim­mer, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, klar. So sieht das Stra­te­gie­kon­zept der HWK zur Nach­wuchs­ge­win­nung vor, z. B. bei den Berufs­mes­sen und der Infor­ma­ti­on von Eltern und Leh­rern beson­ders auf Gym­na­si­en zuzugehen.

„Es soll gelin­gen, Abitu­ri­en­ten neben der Hoch­schul­aus­bil­dung auch Kar­rie­re­we­ge im Hand­werk auf­zu­zei­gen“, erläu­ter­te Rai­ner Beck, Geschäfts­füh­rer der HWK. „Seit Jah­ren sinkt die Zahl der Mit­tel­schul­ab­sol­ven­ten ste­tig, wohin­ge­gen die Zah­len der Abgän­ger von Real­schu­len und Gym­na­si­en deut­lich zuneh­men“, so Beck wei­ter. Die­ser Trend wer­de sich in Zukunft sogar ver­stär­ken. Vor dem Hin­ter­grund, dass über die Hälf­te der Aus­zu­bil­den­den im Hand­werk Mit­tel­schul­ab­sol­ven­ten sind, ver­wun­de­re es nicht, dass es zuneh­mend schwe­rer wer­de, die Azu­bi-Lücke zu schließen.

„Lei­der herrscht in der Gesell­schaft noch häu­fig ein über­kom­me­nes Bild vom Hand­werk vor, wel­ches fern von der Rea­li­tät ist“, führ­te Zim­mer wei­ter aus. Dass das Hand­werk hoch­mo­dern und durch­aus kon­kur­renz­fä­hig zur Hoch­schul­aus­bil­dung sei, sei vie­len nicht bewusst. So müs­se sowohl bei den Schü­lern selbst, aber vor allem auch bei den Eltern ein Bewusst­seins­wan­del stattfinden.

Des­halb arbei­tet die Hand­werks­kam­mer in Bay­reuth an einem Pilot­pro­jekt, um Gym­na­sia­sten für eine beruf­li­che Aus­bil­dung im Hand­werk zu ermun­tern. Sie steht bereits mit Gym­na­si­en in Kon­takt, mit dem Ziel, Gym­na­sia­sten im Rah­men eines Berufs­ori­en­tie­rungs­ta­ges, ähn­lich wie bei den aka­de­mi­schen Tagen, Aus- und Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten sowie Kar­rie­re­pfa­de im Hand­werk aufzuzeigen.

In einem ersten Schritt sind Fort­bil­dun­gen spe­zi­ell für die Wirt­schafts- und Rechts­leh­rer und Mit­tel­stu­fen­be­treu­er vor­ge­se­hen, bei denen vor allem Kar­rie­re­mög­lich­kei­ten im Hand­werk für Abitu­ri­en­ten auf­ge­zeigt wer­den. Außer­dem sol­len bereits im Herbst erste Gym­na­si­al­klas­sen in die Berufs­mes­sen der HWK, die bis­her mit den Mit­tel- und Real­schu­len sehr erfolg­reich durch­ge­führt wer­den, inte­griert wer­den. Lang­fri­stig ist eine Aus­wei­tung des Pro­jekts auf ganz Ober­fran­ken vorgesehen.