MdB Eli­sa­beth Schar­fen­berg: „Euro­päi­sche Atom­kraft­wer­ke unfall­an­fäl­lig – Pan­nen­mei­ler in Grenz­nä­he müs­sen vom Netz“

Anläss­lich der Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf die Klei­ne Anfra­ge zu den Risi­ken, die von euro­päi­schen Atom­kraft­wer­ken aus­ge­hen (BT-Drs. 18/1412), erklärt die ober­frän­ki­sche Abge­ord­ne­te Eli­sa­beth Schar­fen­berg MdB:

Sicher geht anders – das zeigt die Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf eine Klei­ne Anfra­ge der Grü­nen. Danach sind zahl­rei­che euro­päi­sche Atom­kraft­wer­ke deut­lich unfall­an­fäl­li­ger als durch den EU-Stress­test nach Fuku­shi­ma sug­ge­riert wur­de. Hier­zu zäh­len auch grenz­na­he AKWs, wie etwa die bei­den Mei­ler im tsche­chi­schen Teme­lin, die nur sech­zig Kilo­me­ter von der deut­schen Gren­ze ent­fernt sind. Bei den bei­den Reak­to­ren, die in den letz­ten Jah­ren immer wie­der wegen ver­schie­de­ner Pan­nen auf­fie­len, gibt es kei­ne gefil­ter­te Druck­ent­la­stung. Dage­gen wei­sen alle in Deutsch­land noch im Lei­stungs­be­trieb befind­li­chen Reak­to­ren über eine gefil­ter­te Druck­ent­la­stung mit einer Rück­hal­tung für orga­ni­sches Jod auf.

Aus gutem Grund wur­den nach der Kata­stro­phe von Fuku­shi­ma die acht anfäl­lig­sten deut­schen AKWs sofort still­ge­legt. Doch bei unse­ren Nach­barn lau­fen ähn­li­che Risi­ko­mei­ler wei­ter, ohne dass sich die Bun­des­re­gie­rung bis­her für eine ech­te Ver­bes­se­rung der Atom­si­cher­heit in der EU ein­ge­setzt hät­te. Das Risi­ko, dass es zu einem Aus­fall der Sicher­heits­sy­ste­me kommt und damit zum Unfall ist ent­spre­chend groß. Und ent­spre­chend groß ist die Wahr­schein­lich­keit, dass es in die­sem Fall zu gra­vie­ren­den Aus­wir­kun­gen auf die Bevöl­ke­rung zu bei­den Sei­ten der Gren­zen kommt.

Ich for­de­re die Bun­des­re­gie­rung auf, sich im Sin­ne der Sicher­heit der ober­frän­ki­schen Bevöl­ke­rung kon­se­quent für das schnellst­mög­li­che Abschal­ten der grenz­na­hen Risi­ko­mei­ler ein­zu­set­zen und die gra­vie­ren­den Schwach­stel­len u.a. des AKWs Teme­lin zu benen­nen. Hier­für muss die Bun­des­re­gie­rung die bila­te­ra­len Kom­mis­sio­nen zur Nukle­ar­si­cher­heit enga­gier­ter nut­zen, als das bis­her der Fall war. Außer­dem muss die Bun­des­re­gie­rung ver­hin­dern, dass die Novel­le der EU.AKW-Sicherheitsrichtlinie ver­wäs­sert wird. Das ist sie unser aller Sicher­heit schul­dig. Mehr zur Klei­nen Anfra­ge hier: http://​dip21​.bun​des​tag​.de/​d​i​p​2​1​/​b​t​d​/​1​8​/​0​1​4​/​1​8​0​1​4​1​2​.​pdf