Afri­ka-Son­der­aus­stel­lung: „Adieu l’Excis­i­on!“ im Pfalz­mu­se­um Forchheim

Fei­er­lich­kei­ten zur Abschaf­fung der Beschnei­dung in Ben­in und Togo – Foto­col­la­gen und Vor­trag von Bar­ba­ra Schirp­ke – Schirm­her­rin: Hei­de­ma­rie Wiec­zo­rek-Zeul, Bun­des­mi­ni­ste­rin a.D.

In den afri­ka­ni­schen Staa­ten Togo und Ben­in gibt es die Tra­di­ti­on der weib­li­chen Beschnei­dung nicht mehr. Das hat der deut­sche Ver­ein (I)NTACT e.V. mit gro­ßem Ein­satz erreicht. Anhand groß­for­ma­ti­ger Foto­col­la­gen wird in der Afri­ka-Son­der­aus­stel­lung im Pfalz­mu­se­um Forch­heim „Adieu l’Excis­i­on! Auf Nim­mer­wie­der­se­hen, Beschnei­dung – in Ben­in und Togo!“ vom Frei­tag, dem 05. Juni 2014 bis zum Mon­tag, dem 07. Juli 2014 die­ser Erfolg doku­men­tiert. Mit einem Fach­vor­trag für die Öffent­lich­keit von Bar­ba­ra Schirp­ke wird am Mitt­woch, dem 04. Juni 2014 um 19:00 Uhr die Son­der­schau eröff­net. Schirm­her­rin der Aus­stel­lung ist Hei­de­ma­rie Wiec­zo­rek-Zeul, Bun­des­mi­ni­ste­rin a.D.

Anfang 1996 grün­de­te Chri­sta Mül­ler in Saar­brücken die Inter­na­tio­na­le Akti­on gegen die Beschnei­dung von Mäd­chen und Frau­en – (I)NTACT e. V. “ Der Ver­ein unter­stützt Auf­klä­rungs­kam­pa­gnen in Afri­ka. (I)NTACT finan­ziert und koor­di­niert der­zeit Pro­jek­te in Bur­ki­na Faso, Togo, Sene­gal und Ben­in. Ein Pro­jekt in Gha­na ist in Pla­nung. In der Ver­gan­gen­heit wur­den Auf­klä­rungs­maß­nah­men in Eri­trea, Gui­nea, Kenia, Mali, Sier­ra Leo­ne, Tan­sa­nia, und im Tschad unternommen.

Die Men­schen, die mit viel Herz­blut für die Unver­sehrt­heit der Mäd­chen zukünf­ti­ger Gene­ra­tio­nen gekämpft haben, sind stolz auf ihre Arbeit vor Ort: Bar­ba­ra Schirp­ke, Pro­du­zen­tin des Inter­net-Por­tals „Afro​Port​.de“ und Grün­de­rin der Städ­te­grup­pe „(I)NTACT Mün­chen“ foto­gra­fier­te bei Fei­er­lich­kei­ten in Nati­tin­gou in Ben­in und in Soko­dé in Togo. Es ent­stan­den ein­drucks­vol­le Impres­sio­nen der Volks­fe­ste. Gleich­zei­tig infor­miert die Son­der­schau über Fak­ten und Hin­ter­grün­de weib­li­cher Beschnei­dung. Sie gibt Ein­blick in die Arbeit der Prot­ago­ni­sten der Auf­klä­rung (Initia­to­ren, Sozi­al­ar­bei­te­rin­nen), zeigt ihre Wider­sa­cher (Tra­di­ti­ons­hü­ter, Beschnei­de­rin­nen) und ver­an­schau­licht die Stra­te­gien, die zum Erfolg in den zwei afri­ka­ni­schen Län­dern führ­ten. In über 3.000 Dör­fern klär­ten Sozi­al­ar­bei­te­rin­nen über die weib­li­che Beschnei­dung und deren kata­stro­pha­le Fol­gen für die Frau­en auf. Mehr als 500 Beschnei­de­rin­nen gaben ihre Werk­zeu­ge in fei­er­li­chen Zere­mo­nien ab. Vie­le von ihnen erhiel­ten Klein­kre­di­te für eine neue Exi­stenz. Über 1200 frei­wil­li­ge Dorf­ko­mi­tees wachen heu­te dar­über, dass in ihren Dör­fern die Mäd­chen nicht mehr beschnit­ten werden.

Die Aus­stel­lung wür­digt die Arbeit von „(I)NTACT e.V.“ im Kampf gegen einen der grau­sam­sten Bräu­che, der heu­te schon Tau­sen­den von Mäd­chen erspart bleibt. Auch in Deutsch­land leben schät­zungs­wei­se 30.000 Frau­en afri­ka­ni­scher Her­kunft, die beschnit­ten sind. Fünf­tau­send Mäd­chen sind poten­zi­ell von Geni­tal­ver­stüm­me­lung in unse­rem Land bedroht. Fach­leu­te aus Medi­zin, Recht und Bil­dung wer­den zuneh­mend mit die­sem Brauch kon­fron­tiert. (I)NTACT betreibt dar­um auch in Deutsch­land Infor­ma­ti­ons­ar­beit, steht Betrof­fe­nen als Ansprech­part­ner zur Ver­fü­gung und beglei­tet Migran­ten­ver­ei­ne bei ihren Aufklärungsprojekten.

  • Zeit: Vor­trag 04.06.2014; Aus­stel­lung 05.06. – 07.07.2014
  • Diens­tag bis Sonn­tag 10.00 – 17.00 Uhr und nach Vereinbarung
  • Ort: Pfalz­mu­se­um, EG
  • Ein­tritt: 5,00 €