Sonn­tags­ge­dan­ken: Die lose Zunge

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Eine Ver­leum­de­rin hetz­te gegen ihre Mit­men­schen. Einem wur­de das zu viel, ging hin und stell­te sie zur Rede. Klein­laut ver­sprach die Frau, zukünf­tig das Gegen­teil zu behaup­ten. Doch der ande­re war damit nicht zufrie­den und ver­lang­te fol­gen­des: „Du nimmst ein Kopf­kis­sen, reißt es auf und gehst damit durchs Dorf. Danach sam­melst Du die ver­streu­ten Federn wie­der ein!“ Die Het­ze­rin erwi­der­te fas­sungs­los: „Das ist doch unmög­lich! Wie soll ich alle Federn, die der Wind längst hin und her gewir­belt hat, wie­der zusammensuchen?“

So ist es mit den bösen Wor­ten, die wir unters Volk brin­gen: Sie brei­ten sich aus, wer­den noch ver­schlim­mert und ver­zer­ren die Wahr­heit immer mehr. Böse Wor­te kön­nen Men­schen das Leben zur Höl­le machen und dar­um soll­ten wir mit unse­ren Wor­ten sehr vor­sich­tig sein, einen Kon­flikt lie­ber unter vier Augen ehr­lich und recht­zei­tig ange­hen. Schon die Brie­fe des Neu­en Testa­ments muss­ten sich mit die­sem The­ma befas­sen und warn­ten die Chri­sten davor, mit ihrem losen Geschwätz den Zorn Got­tes zu erre­gen. In der Aus­le­gung zum 8. Gebot schärft uns Mar­tin Luther ein, vom Mit­men­schen Gutes zu reden, ihn nach Mög­lich­keit zu ent­schul­di­gen und allem eine posi­ti­ve Wen­dung zu geben. Las­sen wir doch den Hei­li­gen Geist Got­tes durch unser Herz flie­ßen, den Geist der ver­zei­hen­den Lie­be, des ver­nünf­ti­gen Aus­gleichs, des Verstehens!

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind
  • nicht ver­hei­ra­tet