MdB Eli­sa­beth Schar­fen­berg: „Pfle­ge­kräf­te wol­len Taten statt nur war­me Worte“

Zum inter­na­tio­na­len Tag der Pfle­gen­den am Mon­tag, 12. Mai 2014, erklärt Eli­sa­beth Schar­fen­berg, ober­frän­ki­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Spre­che­rin für Pfle­ge- und Altenpolitik:

Gesund­heits­mi­ni­ster Her­mann Grö­he soll­te an die­sem Tag blu­mi­ges Gere­de gegen­über den Pfle­ge­kräf­ten ver­mei­den und statt­des­sen Klar­text reden. Er muss kon­kret dar­le­gen, wie und wann er die zumeist inak­zep­ta­blen Arbeits­be­din­gun­gen von Pfle­ge­kräf­ten ver­bes­sern und den zuneh­men­den Per­so­nal­man­gel ange­hen will.

Die geplan­te Pfle­ge­re­form ist dafür wenig hilf­reich. Die Ein­füh­rung des neu­en Pfle­ge­be­griffs ist wie­der ein­mal ver­scho­ben wor­den. Dabei könn­te er ein Ende machen mit der Minu­ten­pfle­ge, unter der die Pfle­ge­be­dürf­ti­gen wie auch das Per­so­nal mas­siv zu lei­den haben. Um die in der letz­ten Wahl­pe­ri­ode ver­ein­bar­te „Aus­bil­dungs- und Qua­li­fi­zie­rungs­of­fen­si­ve Alten­pfle­ge“ ist es ver­däch­tig still gewor­den. Und auch von der ange­kün­dig­ten Aus­bil­dungs­re­form hört man zur­zeit nichts.

Die im Koali­ti­ons­ver­trag ste­hen­den Maß­nah­men müs­sen nun auch umge­setzt wer­den. So muss end­lich eine dau­er­haf­te Finan­zie­rung für die Umschu­lung der Pfle­ge­be­ru­fe gefun­den wer­den. Die Alten­pfle­ge­aus­bil­dung muss über­all kosten­frei wer­den. Es ist empö­rend, dass vie­le Men­schen, die sich für die­sen ver­ant­wor­tungs­vol­len Beruf ent­schei­den, auch noch für ihre Aus­bil­dung zah­len müs­sen. Falsch hin­ge­gen wäre es, die drei Pfle­ge­be­ru­fe zusam­men­zu­füh­ren. Die Pfle­ge braucht auch wei­ter­hin Spezialisierung.

Über­dies müs­sen in Kran­ken­häu­sern, Pfle­ge­dien­sten und ‑ein­rich­tun­gen ver­bind­li­che Instru­men­te zur Per­so­nal­be­mes­sung ein­ge­führt wer­den, um etwa dem jah­re­lan­gen Per­so­nal­ab­bau in Kli­ni­ken ent­ge­gen zu wir­ken. Dann brau­chen Pfle­ge­kräf­te end­lich mehr Zeit für ihre eigent­li­che Arbeit. Dazu gehört, end­lich den geschei­ter­ten „Pfle­ge-TÜV“ aus­zu­set­zen. Er schafft nicht mehr Qua­li­tät, son­dern vor allem mehr Bürokratie.