Neu: Stun­de der Gar­ten­vö­gel PLUS vom 09.–11. Mai 2014

Zum ersten Mal zäh­len auch Igel und Co. mit – LBV wei­tet belieb­te Mit­mach­ak­ti­on auf Gar­ten­tie­re aus – Natur­schutz beginnt im Garten

Zum ersten Mal bit­tet der Lan­des­bund für Vogel­schutz (LBV) alle Natur­freun­de, bei sei­ner belieb­ten Mit­mach­ak­ti­on Stun­de der Gar­ten­vö­gel vom 9. bis 11. Mai auch Igel, Tag­pfau­en­au­ge, Zaun­ei­dech­se und Erd­krö­te zu mel­den und besetz­te Schwal­ben­nester zu zäh­len. Damit wei­tet der LBV die popu­lä­re Vogel­zähl­ak­ti­on aus, die er heu­er bereits zum zehn­ten Mal bun­des­weit zusam­men mit sei­nem Part­ner NABU durch­führt. Der LBV erwar­tet sich durch die zusätz­li­chen Anga­ben nütz­li­che Daten über die Ver­brei­tung der Gar­ten­tie­re. Glei­cher­ma­ßen wol­len die Natur­schüt­zer damit die Bedeu­tung von natur­na­hen Gär­ten unter­su­chen, die als wich­ti­ges Natur­schutz­in­stru­ment für die Arten­viel­falt gel­ten. Haupt­fo­kus der Akti­on blei­ben aber wie bis­her die häu­fi­gen hei­mi­schen Gartenvögel.

Haus­gär­ten und Parks bekom­men eine immer höhe­re Bedeu­tung für den Erhalt der Arten­viel­falt, da die indu­stria­li­sier­te Land­wirt­schaft gro­ße Tei­le der Kul­tur­land­schaft für vie­le Tie­re unbe­wohn­bar macht. Dar­um wei­tet der LBV die Stun­de der Gar­ten­vö­gel aus und fragt alle Natur­freun­de nun auch nach den Vor­kom­men von Igel, Tag­pfau­en­au­ge, Zaun­ei­dech­se und Erd­krö­te. „Denn dort, wo die­se Arten noch leben, sind sie Hin­weis dar­auf, dass es in den Gär­ten und deren direk­ter Umge­bung noch Lebens­räu­me für sie und vie­le ande­re Tie­re gibt“, so LBV-Bio­lo­ge Alf Pille.

Zusätz­lich wol­len die Natur­schüt­zer nun auch wis­sen, wer besetz­te Schwal­ben­nester am Haus hat, da die­se Vögel regio­nal zurück­ge­hen und ihnen der Gar­ten als Lebens­raum die­nen kann. „Die lang­jäh­ri­ge Zäh­lung der häu­fig­sten hei­mi­schen Gar­ten­vö­gel wird dar­über hin­aus selbst­ver­ständ­lich fort­ge­setzt“, so Pil­le. Da die enor­me Daten­men­ge der Citi­zen-Sci­ence-Akti­on bereits zum zehn­ten Mal gesam­melt wird, lässt sie sich gut wis­sen­schaft­lich auswerten.

Mit­ma­chen ist ganz ein­fach: Natur­freun­de zäh­len wäh­rend des Beob­ach­tungs­zeit­raums vom 9. bis 11. Mai wie bis­her eine Stun­de lang, wel­che Vögel zu ihnen in den Gar­ten oder auf den Bal­kon kom­men, oder beob­ach­ten die Vogel­ar­ten in einem Park. „Wich­tig ist, dass von jeder Art immer nur die höch­ste Anzahl notiert wird, die gleich­zei­tig zu sehen ist“, ergänzt Pil­le. „Dabei sind gera­de auch gerin­ge Vogel- oder Art­zah­len inter­es­sant für uns, da sie Arten­rück­gän­ge anzei­gen kön­nen“, so der Bio­lo­ge. Zusätz­lich inter­es­siert den LBV nun, wie häu­fig Igel, Tag­pfau­en­au­ge, Zaun­ei­dech­se und Erd­krö­te im Gar­ten oder Park zu sehen sind. „Die­se Tie­re wer­den also nicht in der einen Stun­de gezählt wie die Vögel, son­dern es wird ihr gene­rel­les Vor­kom­men abge­fragt“, erklärt Pil­le die Neuerung.

Alle Zah­len wer­den dann bis spä­te­stens 19. Mai 2014 per Online-For­mu­lar, Post oder Fax an den LBV gemel­det. Die baye­ri­schen Ergeb­nis­se, live und land­kreis­ge­nau, sowie Por­träts der „neu­en Tie­re“ und der häu­fig­sten Vogel­ar­ten bie­tet der LBV unter: www​.stun​de​-der​-gar​ten​voe​gel​.lbv​.de. Außer­dem gibt der LBV dazu vie­le Exper­ten­tipps, wie Natur­freun­de die belieb­ten Gar­ten­tie­re zu sich in den Gar­ten oder an den Bal­kon ein­la­den kön­nen. „Denn die Anla­ge natur­na­her Gär­ten ist ein wich­ti­ges Natur­schutz­in­stru­ment und natur­freund­li­ches Gärt­nern ist die beste Hil­fe für unse­re Gar­ten­vö­gel“, sagt Alf Pille.

Nach dem Prin­zip der „Citi­zen Sci­ence“, der For­schung für Jeder­mann, gilt: Je mehr Men­schen ihre Beob­ach­tun­gen zusam­men­tra­gen, desto aus­sa­ge­kräf­ti­ger sind die Ergeb­nis­se. Im letz­ten Jahr betei­lig­ten sich über 10.000 Men­schen an der Akti­on. Sie lie­fert dem LBV wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen über die Arten. Die­se ver­än­dern sich etwa durch den Kli­ma­wan­del, schlei­chen­de Umwelt­ver­än­de­rung ande­rer Art oder die Anpas­sung von Arten an den Lebens­raum Stadt.