„Stoppt TTIP“ – Attac pro­te­stiert mit „Kul-tour!“ am 12.5. in Bamberg

Vom 2. bis 14. Mai zieht die Attac-Road­show „Kul.tour stoppt TTIP“ durch 17 Städ­te Deutsch­lands. Unter­schied­lich­ste Künst­le­rIn­nen machen die Bür­ge­rIn­nen täg­lich in einer ande­ren Stadt mit ihren Auf­trit­ten krea­tiv auf das geplan­te Frei­han­dels­ab­kom­men TTIP zwi­schen Euro­pa und USA und sei­ne dro­hen­den Aus­wir­kun­gen auf­merk­sam. Am 12.Mai macht die Tour bei uns in Bam­berg halt.

Seit den letz­ten Mona­ten und Wochen wird ver­mehrt über die Ver­hand­lun­gen zwi­schen der EU mit den USA über ein sehr weit­rei­chen­des Abkom­men im Bereich Welt­han­del und Kon­zern­kla­ge­rech­te berich­tet: über das „Trans­at­lan­tic Trade and Invest­ment Part­ner­ship“, kurz TTIP. Im Mit­tel­punkt steht dabei die Abschaf­fung soge­nann­ter „nicht-tarifä­rer Han­dels­hemm­nis­se“. Das bedeu­tet: ver­schärf­ter Stand­ort­wett­be­werb, Erwei­te­rung des Mark­tes für gen­ma­ni­pu­lier­te Lebens­mit­tel, Aus­wei­tung von Frack­ing, schlech­te­re Arbeits­be­din­gun­gen und die Abschaf­fung öffent­li­cher Sub­ven­tio­nen für Klein­kunst­büh­nen, Thea­ter, Pro­gramm­ki­nos, Muse­en etc. dies sind nur eini­ge Bei­spie­le, was über uns her­ein­bre­chen könn­te. Der Ein­schrän­kung demo­kra­ti­scher Grund­rech­te steht die Aus­wei­tung der Rech­te glo­ba­ler Groß­un­ter­neh­men gegen­über. Und trotz der gewal­ti­gen Aus­wir­kun­gen, die ein sol­ches Abkom­men mit sich bräch­te, fin­den die Ver­hand­lun­gen hin­ter geschlos­se­nen Türen statt. Sämt­li­che Ver­hand­lungs­do­ku­men­te sind geheim.

Für Attac ist des­halb klar: TTIP muss gestoppt werden!

Mit dabei: Brotmüller ( Bamberger deutschrock ,-pop)

Mit dabei: Brot­mül­ler ( Bam­ber­ger deutsch­rock ‚-pop)

Des­halb weh­ren wir uns dage­gen! Öffent­lich und auf viel­fäl­ti­ge Wei­se – bis das Abkom­men schei­tert. Da TTIP auch auf den Kul­tur­sek­tor gra­vie­ren­de Aus­wir­kun­gen hät­te, star­tet Attac am 2. Mai die zwei­wö­chi­ge Tour­nee „Kul.tour stoppt TTIP“. Beglei­tet vom Attac-Kul.tour- Truck ist die Kul­tur-Akti­on bis zum 14. Mai unter­wegs und macht in 17 Städ­ten Deutsch­lands halt. Ver­schie­de­ne Künst­le­rIn­nen wer­den jeden Tag in einer ande­ren Stadt mit ihren Auf­trit­ten krea­tiv auf das Abkom­men und sei­ne dro­hen­den Aus­wir­kun­gen von TTIP auf­merk­sam machen. In Bam­berg macht die Kul.tour am 12. Mai Station.

Das Pro­gramm zum 12.Mai

Ab 15 Uhr geht es in Bam­berg am Gabel­mann los!

Auf der LKW-Büh­ne wer­den neben Kurz­bei­trä­gen zum The­ma ver­schie­de­ne Lie­der­ma­cher und Bands für Unter­hal­tung sor­gen. Die Regio­nal­grup­pe von attac wird mit krea­ti­ven Aktio­nen für Auf­merk­sam­keit sor­gen und über TTIP zum inhalt­li­chen Aus­tausch anregen.

Um 17:30 Uhr star­tet dann von dort der alter­na­ti­ve Stadt­rund­gang mit dem Titel „Sozia­le Ver­wer­fun­gen im Welt­kul­tur­er­be“ von Dr. Georg Hader­mehl. Ab 20:00 Uhr beginnt dann das gro­ße Pro­test­kon­zert im Morph Club mit dabei:

  • Max Ken­nel (Poet­ry)
  • David Rovics (ame­ri­ka­ni­scher Lie­der­ma­cher und Protestsongwriter)
  • Deli­ka­tes­sen (Rock/​Ska/​Reggae mit deut­schen Texten)
  • Brot­mül­ler ( Bam­ber­ger deutsch­rock ‚-pop)

In Bam­berg dür­fen die Besu­che­rIn­nen mit einem gekonn­ten Mix aus Unter­hal­tung und Infor­ma­ti­on rech­nen. Künst­le­rIn­nen aus der Regi­on betei­li­gen sich für die Sache und unter­stüt­zen die Ver­an­st­at­lung unent­gelt­lich. Auch der Morph Club stellt sei­ne Räum­lich­kei­ten kosten­los zur Ver­fü­gung. Ein­tritt: jeder gibt was er kann und will! Mehr Infor­ma­tio­nen zur Kul.tour und zu TTIP unter:

http://​www​.attac​.de/​k​a​m​p​a​g​n​e​n​/​f​r​e​i​h​a​n​d​e​l​s​f​a​l​l​e​-​t​t​i​p​/​a​k​t​i​o​n​e​n​/​k​u​l​t​o​ur/

http://​www​.attac​.de/​k​a​m​p​a​g​n​e​n​/​f​r​e​i​h​a​n​d​e​l​s​f​a​l​l​e​-​t​tip

Was ist TTIP? (Trans­at­lan­tic Trade and Inve­stor Part­ner­ship Agreement

Auf der Agen­da von TTIP steht neben dem Abbau von ohne­hin kaum mehr nen­nens­wer­ten Zöl­len in erster Linie die Abschaf­fung sogann­ter „nicht-tarifä­rer Han­dels­hemm­nis­se“ auf der Agen­da: Das bedeu­tet, wenn sich Regu­lie­run­gen im Bereich Ver­brau­cher­schutz, Umwelt­schutz, Arbeit­neh­mer­rech­te, Zulas­sungs­be­din­gun­gen, Kul­tur bei den Ver­hand­lungs­part­nern unter­schei­den, muss einen gemein­sa­me Linie gefun­den wer­den – meist wird dann ein Stan­dard prak­ti­scher­wei­se nach unten korrigiert.

Schlech­te­re Arbeits­be­din­gun­gen, gen­ma­ni­pu­lier­te Lebens­mit­tel, Frack­ing und vie­les mehr, was bei uns bis­her vor­bo­ten ist, könn­te dadurch in Euro­pa Ein­zug hal­ten. Auch die Ame­ri­ka­ner fürch­ten Ver­schlech­te­run­gen bspw. durch eine mög­li­che Aus­wei­tung des Frackings, durch Dere­gu­lie­rung der Finanz­märk­te oder sin­ken­de Hür­den bei Medi­ka­men­ten­zu­las­sun­gen. Der Kul­tur­sek­tor ist nur vor­läu­fig aus den Ver­hand­lun­gen aus­ge­nom­men. Neben der dro­hen­den Abschaf­fung der Buch­preis­bin­dung und För­de­rung von Thea­tern, kann auch die Film­för­de­rung auf der Kip­pe stehen.

Dar­über­hin­aus sol­len Kon­zer­ne die Macht bekom­men, Staa­ten vor außer­ge­richt­li­chen Schieds­stel­len zu ver­kla­gen, wenn sie ihre Pro­fi­te durch Umwelt‑, Ver­brau­cher­schutz- oder ande­re Vor­schrif­ten ein­ge­schränkt sehen. Wie man bei frü­he­ren „Freihandels“-Abkommen (z.B. NAFTA) sehen kann, führt das zu zahl­rei­chen Scha­dens­er­satz­for­de­run­gen in Mil­li­ar­den­hö­he, die durch die Steu­er­zah­ler begli­chen wer­den müs­sen. Doch trotz der gewal­ti­gen Aus­wir­kun­gen, die ein sol­ches Abkom­men mit sich bräch­ten, fin­den die Ver­hand­lun­gen hin­ter geschlos­se­nen Türen statt. Sämt­li­che Ver­hand­lungs­do­ku­men­te sind geheim.

Über Attac

Attac ist die Abkür­zung für den fran­zö­si­schen Aus­druck „Ver­ei­ni­gung zur Besteue­rung von Finanz­trans­ak­tio­nen im Inter­es­se der Bür­ge­rIn­nen“ (asso­cia­ti­on pour une taxa­ti­on des tran­sac­tions finan­ciè­res pour l’ai­de au xci­toy­ens). Die Bewe­gung befasst sich mit der gesam­ten Band­brei­te der Pro­ble­me neo­li­be­ra­ler Glo­ba­li­sie­rung. Mit­glie­der und Akti­ve von Attac set­zen sich ein für ihre Über­zeu­gung, dass die Ver­bes­se­rung der Lebens­be­din­gun­gen der Men­schen, die För­de­rung von Selbst­be­stim­mung und Demo­kra­tie und der Schutz der Umwelt die vor­ran­gi­gen Zie­le von Poli­tik und Wirt­schaft sein soll­ten. Für eine öko­lo­gi­sche, soli­da­ri­sche und fried­li­che Welt­wirt­schafts­ord­nung. Der gigan­ti­sche Reich­tum die­ser Welt muss gerecht ver­teilt wer­den. Dem Attac-Netz­werk sind aku­tell rund 90.000 Mit­glie­der in 50 Län­dern ange­schlos­sen. Sie ver­ste­hen sich als Teil einer glo­ba­len Bewe­gung. Auch in Deutsch­land bil­det Attac ein brei­tes gesell­schaft­li­ches Bünd­nis, das von den Gewerk­schaf­ten Ver­di und GEW über den Umwelt­ver­band BUND oder die katho­li­sche Frie­dens­or­ga­ni­sa­ti­on Pa xChri­sti bis hin zu kapi­ta­lis­mus­kri­ti­schen Grup­pen reicht.