Eli­sa­beth Schar­fen­berg: „Gabri­els EEG-Novel­le för­dert Koh­le und Indu­strie – Bür­ger­en­er­gie bleibt auf der Strecke“

Anläss­lich der gest­ri­gen Ver­ab­schie­dung der EEG-Novel­le erklärt die ober­frän­ki­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Eli­sa­beth Schar­fen­berg MdB:

Die Ener­gie­wen­de fin­det der­zeit vie­ler­orts statt, zum Bei­spiel in Ober­fran­ken, durch die Inve­sti­ti­on von Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, von Ener­gie­ge­nos­sen­schaf­ten und Land­wir­ten. Die­se Ent­wick­lung will Sig­mar Gabri­els mit sei­ner EEG-Novel­le aus­brem­sen. Er will den Markt­zu­gang durch ein gan­zes Maß­nah­men­bün­del erschwe­ren: Direkt­ver­mark­tungs­pflicht, ersatz­lo­ser Weg­fall des Grün­strom­ver­kaufs an End­kun­den und unsi­che­re Pla­nungs­ver­fah­ren, die zu höhe­ren Risi­ko­zu­schlä­gen bei den Ban­ken füh­ren werden.

Ins­ge­samt trägt die Novel­le eine deut­li­che Hand­schrift: Gabri­el hat sich als Genos­se der Bos­se geoutet. Er will die Indu­strie­aus­nah­men aus­ge­wei­ten. Noch lie­gen kei­ne genau­en Fest­le­gun­gen vor, doch nach ersten Berech­nun­gen wer­den pri­va­te Haus­hal­te und die mit­tel­stän­di­sche Wirt­schaft jähr­li­che Pri­vi­le­gi­en der Indu­strie von bis zu acht Mil­li­ar­den Euro zah­len müs­sen. Das sind noch ein­mal drei Mil­li­ar­den Euro mehr als bis­her. Anstatt die Kosten für die Ener­gie­wen­de fair zu ver­tei­len, wer­den also gera­de die­je­ni­gen zur Kas­se gebe­ten, die mit jedem Euro rech­nen müssen.

Außer­dem ist Gabri­els ein­zi­ge Ant­wort auf die stei­gen­den Ener­gie­ko­sten für Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher, den Aus­bau der Öko­strom­aus­bau zu brem­sen. Bis zum Jahr 2020 soll es anstatt 45 Pro­zent nur etwa 35 Pro­zent Öko­strom geben – also nur 10 Pro­zent mehr als heu­te. Das wür­de den Zubau von Öko­strom gegen­über dem heu­ti­gen Trend hal­bie­ren. Dabei sind gera­de Wind­ener­gie an Land und Solar­ener­gie heu­te schon gün­sti­ger als Strom aus Koh­le- und Gas­kraft­wer­ken. Um die Kosten für klei­ne Betrie­be, Mit­tel­stand und Pri­vat­haus­hal­te zu sen­ken, wären ein Abschmel­zen der Aus­nah­men von der EEG-Umla­ge für die Indu­strie sinn­voll. Dadurch lie­ßen sich die Kosten­um­la­ge für alle Strom­ver­brau­cher jähr­lich um vier Mil­li­ar­den Euro reduzieren.

Ange­tre­ten war Gabri­el, um die Erneu­er­ba­ren Ener­gien aus­zu­bau­en, Pla­nungs­si­cher­heit zu errei­chen und Kosten zu sen­ken. Mit die­sem Gesetz erfüllt Gabri­el die eige­nen Vor­ga­ben nicht nur nicht. Viel­mehr erteilt er der Ener­gie­wen­de einen Bärendienst.