Kon­zert der Kan­to­rei St. Bar­tho­lo­mä­us in Peg­nitz: Musik der Trau­er und Hoffnung

Am Sonn­tag, 6. April 2014, erklingt um 17 Uhr in der St. Bar­tho­lo­mä­us­kir­che in Peg­nitz ein Kon­zert der Kan­to­rei St. Bar­tho­lo­mä­us mit Wer­ken von Schütz, Bach, Brahms, Reger und Mauersberger.

Zu Beginn erklin­gen zwei Motet­ten von Johan­nes Brahms. „War­um ist das Licht gege­ben dem Müh­se­li­gen“ ent­stand 1878, zehn Jah­re nach dem „Deut­schen Requi­em“. Brahms stellt den Text aus Wor­ten des Buches Hiob, aus den Kla­ge­lie­dern Jere­mi­as und aus dem Jako­bus­brief zusam­men: Hiob ist am äußer­sten Ende der Lei­dens­fä­hig­keit ange­kom­men und wünscht sich nur noch den Tod. Der Bit­te um den See­len­frie­den („Las­set uns unser Herz samt den Hän­den auf­he­ben zu Gott im Him­mel“) schließt sich eine Selig­prei­sung an („Sie­he, wir prei­sen selig, die erdul­det haben“) und ver­weist aus­drück­lich auf die Geduld Hiobs und das Ende Jesu Chri­sti. Ver­söhnt erklingt der Cho­ral Mar­tin Luthers: „Mit Fried und Freud ich fahr dahin in Got­tes Wil­len“. Die zwei­te Motet­te ver­tont das Advents­lied „O Hei­land, reiß die Him­mel auf“. Die fünf ver­ton­ten Stro­phen sind als Varia­ti­ons­rei­he auf­ge­baut. In der ersten Stro­phe imi­tie­ren Alt, Tenor und Bass die Chor­al­me­lo­die, in der zwei­ten ist die Imi­ta­ti­on in ver­klei­ner­ten Nten­wer­ten. Die drit­te Stro­phe „O Erd schlag aus“ kom­bi­niert aus­schla­gen­de Akkor­de. Die vier­te lässt über der Melo­die im Bass eine aus­schwei­fen­de Kla­ge ent­ste­hen („Hier lei­den wir die größ­te Not“). Die abschlie­ßen­de 5. Stro­phe stei­gert sich zu gro­ßer Vir­tuo­si­tät. Hier wird das Advents­lied eine Musik mit Aus­blick auf die Ewig­keit, da es mit den Wor­ten schließt: „Da wol­len wir all dan­ken dir, unserm Erlö­ser für und für.“ Nach dem ersten Satz aus der Orgel­so­na­te g‑moll von Joseph Ren­ner folgt die Motet­te „Wie liegt die Stadt so wüst“ von Rudolf Mau­ers­ber­ger, die unter dem Ein­druck des im 2. Welt­krieg zer­stör­ten Dres­den ent­stan­den ist. Von Johann Seba­sti­an Bach erklingt das gro­ße Prae­lu­di­um in e BWV 548,1. Mit zwei Motet­ten von Hein­rich Schütz „Die mit Trä­nen säen, wer­den mit Freu­den ern­ten“ und „Also hat Gott die Welt geliebt“ singt die Kan­to­rei St. Bar­tho­lo­mä­us die Musik eines Zeit­zeu­gen des drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges mit der typi­schen, text­aus­deu­ten­den Musik­spra­che des Barock.. Nach dem 1. Satz aus der Orgel­so­na­te d‑moll von Max Reger endet das Kon­zert mit zwei kur­zen Wer­ken von Knut Nystedt: „Peace I lea­ve with you“ nach Wor­ten aus dem Johan­nes-Evan­ge­li­um („Mei­nen Frie­den gebe ich euch“) und „I will prai­se thee, o Lord“ nach Psalm 9 („Ich dan­ke dem Herrn“). Aus­füh­ren­de sind die Kan­to­rei St. Bar­tho­lo­mä­us unter der Lei­tung von Jörg Fuhr, Lud­wig Schmitt spielt an der Orgel der St. Bartholomäuskirche.

Der Ein­tritt ist frei.

Von 2004 bis 2008 stu­dier­te Lud­wig Schmitt an der Hoch­schu­le für kath. Kir­chen­mu­sik und Musik­päd­ago­gik in Regens­burg katho­li­sche Kir­chen­mu­sik Diplom B (Orgel bei Pro­fes­sor Nor­bert Düch­tel, Chor­lei­tung bei Prof. Kuni­bert Schä­fer). 2010 schloss er das Haupt­fach im Stu­di­en­gang Diplom­mu­sik­leh­rer Orgel an der HfKm Regens­burg mit 1,0 ab und leg­te an der Uni­ver­si­tät Regens­burg das erste Staats­examen im Lehr­amts­stu­di­en­gang für Gym­na­si­en in Musik ab. Anschlie­ßend konn­te er mit bestem Erfolg an der Hoch­schu­le für Musik in Det­mold künst­le­ri­sches Haupt­fach Orgel in der Klas­se von Prof. Wein­ber­ger stu­die­ren. Der­zeit stu­diert er an der Udk Ber­lin Orgel­im­pro­vi­sa­ti­on bei Prof. Wolf­gang Seifen.

Zahl­rei­che Mei­ster­kur­se, unter ande­rem bei Th. Escaich, F. Blanc, N. Hakim, P. Plan­y­avsky, L. Ghiel­mi, W. Zerer und Th. Flu­ry, run­den sei­ne Aus­bil­dung ab. Der jun­ge Orga­nist spielt regel­mä­ßig Orgel­kon­zer­te und Mati­neen u.a. in der Schloss­kir­che Bay­reuth, in der Basi­li­ka Vier­zehn­hei­li­gen, Göß­wein­stein, Lands­hut, Nie­der­al­t­eich und San Fran­ces­co di Assi­si, sowie eine Advents­me­di­ta­ti­on in der Basi­li­ka „Uns­re Lie­be Frau zur Alten Kapel­le“ in Regens­burg an der Papst-Bene­dikt Orgel, sowie Kon­zer­te im Bam­ber­ger und im Pas­sau­er Dom. Seit 2011 ist er Orga­nist der Pfarr­kir­che St. Josef in Regens­burg und unter­rich­tet seit Febr. 2014 im Fach Musik als Stu­di­en­re­fe­ren­dar am Wer­ner-von-Sie­mens Gym­na­si­um Regensburg.

Pro­gramm

  • Johan­nes Brahms „War­um ist das Licht gege­ben dem Mühseligen“,„O Hei­land, reiß die Him­mel auf“
  • Joseph Ren­ner jun. 1. Orgel­so­na­te 1. Satz
  • Rudolf Mau­ers­ber­ger „Wie liegt die Stadt so wüst“
  • Johann Seba­sti­an Bach Prae­lu­di­um e‑Moll BWV 548,1
  • ein­rich Schütz „Die mit Trä­nen säen, wer­den mit Freu­den ern­ten“, „Also hat Gott die Welt geliebt“
  • Max Reger 2. Orgel­so­na­te d‑Moll op. 60 1. Satz
  • Kunt Nystedt “Peace I lea­ve with you”, “I will prai­se thee, o Lord”