„Klein­kunst vom Fein­sten“ in Bayreuth

Geleb­te Mor­gen­stern-Gedich­te mit Wer­ner Mül­ler in der Black­box des RW21

Werner Müller

Wer­ner Müller

Fans der gro­tesk-komi­schen Lyrik von Chri­sti­an Mor­gen­stern dür­fen sich am Sams­tag, 29. März, um 20 Uhr, auf ein beson­de­res Klein­kunst-Ereig­nis freu­en: Die Volks­hoch­schu­le Bay­reuth lädt gemein­sam mit der evan­ge­li­schen Fami­li­en­bil­dungs­stät­te zu einem Abend mit dem Kör­per­thea­ter­spie­ler und Rezi­ta­tor Wer­ner Mül­ler ein, der sein Pro­gramm „Geleb­te Gedich­te – Chri­sti­an Mor­gen­stern“ in der Black­box des RW21 präsentiert.

Aus sei­nen zahl­rei­chen Solo­pro­gram­men mit Tex­ten etwa von Busch, Hei­ne, Goe­the und Käst­ner ragt die­ser legen­dä­re Mor­gen­stern­abend als klein­künst­le­ri­sches Juwel her­aus, kommt hier doch Mül­lers expres­si­ve Kör­per­thea­ter­kunst ide­al zur Ent­fal­tung. Sei­ne „geleb­ten Gedich­te“ sind ver­kör­per­te Spra­che, bei der tat­säch­lich der gan­ze Kör­per spricht – und, nicht zu ver­ges­sen, die Mimik! Man muss das gese­hen haben, wie sich sein Gesicht in schier unglaub­li­cher Pla­sti­zi­tät in ein gutes Dut­zend Tier­ge­sich­ter ver­wan­delt. Wenn er als Schnecke den Kampf zwi­schen Neu­gier und Ängst­lich­keit aus­ficht. Wenn er sich als tau­send­jäh­ri­ge Schild­krö­te mit begin­nen­der Demenz her­um­schlägt. Wenn er einen Schafs­blick auf­setzt, der zwi­schen lamm­fromm und treu­doof aufs Rüh­rend­ste chan­giert. Man hat bei­na­he den Ein­druck, als sei Wer­ner Mül­lers Gesicht eine Art Knet­mas­se, die von unsicht­ba­ren Hän­den umge­formt wird. Kein Wun­der, dass Wer­ner Mül­lers Mor­gen­stern­abend bereits auf über 1000 erfolg­rei­che Auf­füh­run­gen im deutsch­spra­chi­gen Raum zurück­blicken kann!

Mül­ler wirk­te vie­le Jah­re als Dozent für Pan­to­mi­me, Mas­ken­spiel und Com­me­dia dell’arte an der thea­ter­wis­sen­schaft­li­chen Abtei­lung der Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg und lei­te­te das Pan­to­mi­men­en­sem­ble Erlan­gen. Er ver­öf­fent­lich­te meh­re­re Fach­bü­cher und Lehr­vi­de­os zum Kör­per­thea­ter und gibt für ver­schie­de­ne Ziel­grup­pen Work­shops über Körpersprache.