Erz­bi­schof Schick for­dert dazu auf die Sin­ne rich­tig zu gebrau­chen – Kla­re Bot­schaft gegen Kinderpornografie

Symbolbild Religion

„Augen auf, Ohren auf und Mund auf“

Bam­bergs Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat dazu auf­ge­ru­fen genau hin­zu­hö­ren, genau hin­zu­se­hen und sei­ne Wor­te klug und wei­se zu wäh­len. Die Chri­sten dürf­ten sich nicht wie die drei Affen ver­hal­ten, die sich Mund, Augen und Ohren zuhiel­ten, sag­te Schick bei einem Got­tes­dienst in Schmer­len­bach (Land­kreis Aschaf­fen­burg) im Rah­men der Früh­jahrs­ver­samm­lung der Frei­sin­ger Bischofskonferenz.

„Die For­de­rung Jesu lau­tet: ‚Augen auf, Ohren auf und dann auch Mund auf! ‘“ Gleich­zei­tig warn­te der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der Frei­sin­ger Bischofs­kon­fe­renz davor, all­zu schnell und vor­ei­lig mit Urtei­len über Ande­re, wie den Arbeits­kol­le­gen, den Nach­barn, Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge, den Pfar­rer oder die Kir­che zu sein. Die­se For­de­rung „Augen auf, Ohren auf und Mund auf“ gel­te natür­lich auch in der Gesell­schaft und der Politik.

Der Spruch: ‚Ein Blick genügt‘ sei kein klu­ger Spruch, mein­te Erz­bi­schof Schick. „Ein Blick genügt eben meist nicht! Genau Hin­hö­ren und nicht nur den einen, son­dern auch den ande­ren hören. Und erst, wenn man rich­tig hin­ge­hört und alle ange­hört hat, dann reden und zwar so, dass es auf­baut, heilt und Frie­den stiftet.“

Das genaue Hin­se­hen, Hin­hö­ren und Reden wol­le gelernt sein, dar­um müs­se man sich sein ganz Leben bemü­hen. „Dann weiß man auch, was man nicht anschau­en darf. Zum Bei­spiel Nackt­fo­tos von Kin­dern und was man auch nicht ver­brei­ten darf, wie üble Nach­re­de oder Ehr­ab­schnei­dung. Dann weiß man auch, was man im Inter­net auf­ru­fen und nicht auf­ru­fen darf, was man da ein­tip­pen soll und kann und was man eben abso­lut ver­mei­den muss.“

Jesus for­de­re von uns „Augen auf, Ohren auf und Mund auf“, weil er die Men­schen lie­be und sowohl am per­sön­li­chen Wohl des Ein­zel­nen wie auch am Gemein­wohl inter­es­siert sei. „Wenn wir zur­zeit in unse­re Gesell­schaft schau­en, und auch in unse­re Kir­che, dann brau­chen wir wirk­lich Evan­ge­li­sie­rung und das welt­weit. Jesus will, dass das Evan­ge­li­um heu­te und jetzt 2014 unser Leben durch­dringt und bestimmt, weil er uns das ‚Leben in Fül­le‘ schen­ken möchte.“

Die­ses ‚Leben in Fül­le‘ wer­de unter ande­rem erfahr­bar in den Pfarr­ge­mein­den. Die Pfarr­ge­mein­de­rä­te, die am ver­gan­ge­nen Sonn­tag gewählt wor­den sei­en, hät­ten die Auf­ga­be mit­zu­wir­ken. Schließ­lich sei, so Papst Fran­zis­kus in sei­nem Apo­sto­li­schen Schrei­ben Evan­ge­lii gau­di­um, jede Pfar­rei ‚eine kirch­li­che Prä­senz im Ter­ri­to­ri­um, ein Bereich des Hörens des Wor­tes Got­tes, des Wachs­tums des christ­li­chen Lebens, des Dia­logs, der Ver­kün­di­gung, der groß­her­zi­gen Näch­sten­lie­be, der Anbe­tung und der lit­ur­gi­schen Fei­er.‘ Des­we­gen sei es auch wich­tig, „die Gre­mi­en, die wir in der Kir­che haben zu hören. Das ‚Augen auf, Ohren auf und Mund auf‘ ver­langt es zum Wohl der Kirche.“

Der Begriff „Augen auf, Ohren auf und Mund auf“ ste­he auch für die Ent­schleu­ni­gung unse­res Lebens. „Haben wir ein­fach den Mut zu sagen: Es ist mir nicht wich­tig, alles zu hören, alles zu sehen, über­all mit­zu­re­den und dabei zu sein. Es ist mir wich­tig, zu hören, zu sehen und zu wis­sen, was mich angeht und wo ich etwas zum Guten bei­tra­gen kann.“ (cga)