Welt­ge­bets­tag der Frau­en: Ein­blicke in die christ­li­che Tra­di­ti­on Ägyptens

Symbolbild Religion
Workshops zum biblischen Schwerpunkttext machten Ägypten für die Teilnehmerinnen erlebbar. Foto: Frauenpastoral Erzbistum Bamberg/Anne-Kathrin Eisenbarth-Goletz

Work­shops zum bibli­schen Schwer­punkt­text mach­ten Ägyp­ten für die Teil­neh­me­rin­nen erleb­bar. Foto: Frau­en­pa­sto­ral Erz­bis­tum Bam­ber­g/An­ne-Kath­rin Eisenbarth-Goletz

Mehr als 130 Teil­neh­me­rin­nen besuch­ten den Stu­di­en­tag des Evan­ge­li­schen Deka­nats und des Fach­be­reichs Frau­en­pa­sto­ral zum dies­jäh­ri­gen Weltgebetstag

(bbk) Ägyp­ten ist das Land der Pyra­mi­den und des Nils. Seit drei Jah­ren aber auch ein Land der poli­ti­schen Umbrü­che, des Pro­te­stes und der Unru­hen. In die­sem Jahr befasst sich der Welt­ge­bets­tag der Frau­en am 7. März unter dem Mot­to „Was­ser­strö­me in der Wüste“ mit Ägyp­ten. Im Erz­bis­tum Bam­berg besuch­ten mehr als 130 Teil­neh­me­rin­nen den vor­be­rei­ten­den Stu­di­en­tag des Evan­ge­li­schen Deka­nats und des Fach­be­reichs Frau­en­pa­sto­ral des Erz­bis­tums Bam­bergs im Bam­ber­ger Gemein­de­zen­trum St. Urban.

„Ahlen wa sah­len“, das heißt so viel wie „Will­kom­men“ und war der ara­bi­sche Gruß, mit dem die Teil­neh­me­rin­nen des Stu­di­en­tags begrüßt wur­den. In Ägyp­ten, dem Schwer­punkt­land des dies­jäh­ri­gen Welt­ge­bets­ta­ges, beginnt mit die­ser Begrü­ßung ein Will­kom­mens-Ritu­al, das in das Plau­dern über die Befind­lich­keit sämt­li­cher Fami­li­en­mit­glie­der übergeht.

Ägyp­ten, das erfuh­ren die Frau­en im Gemein­de­zen­trum St. Urban, sei ein gast­freund­li­ches Land und die Ägyp­ter und Ägyp­te­rin­nen Men­schen mit viel Herz. Umso schmerz­li­cher tref­fe die Ein­woh­ner die unge­wis­se Zukunft ihrer Hei­mat. Von der hoff­nungs­fro­hen Auf­bruchs­stim­mung vor drei Jah­ren sei nach der neu­er­li­chen Kri­se mit dem Sturz Mur­sis und zahl­lo­sen Gewalt­ta­ten nicht mehr viel übrig geblie­ben. Frag­lich sei auch, ob die kürz­lich per Refe­ren­dum ange­nom­me­ne Ver­fas­sung die ersehn­te Ruhe und Sta­bi­li­tät brin­gen werde.

Hin­wei­se zur aktu­el­len Lage in Ägyp­ten waren nur ein Mosa­ik­stein aus der Fül­le der Infor­ma­tio­nen über das Land am Nil, die das öku­me­ni­sche Vor­be­rei­tungs­team zusam­men­ge­tra­gen hat­te. In einem „Markt der Mög­lich­kei­ten“ prä­sen­tier­te es Infor­ma­tio­nen zu diver­sen teils pro­ble­ma­ti­schen The­men: Nil – die Lebens­ader Ägyp­tens, Kir­che in Ägyp­ten, Geni­tal­ver­stüm­me­lung von Frau­en, pro­mi­nen­te Ägyp­te­rin­nen und zur Mari­am und Mar­ti­na Fik­ry Stif­tung für Tole­ranz und Ver­stän­di­gung zwi­schen den Religionen.

Neben den Work­shops zum bibli­schen Schwer­punkt­text des Welt­ge­bets­ta­ges sowie zur Lit­ur­gie und Musik war der abschlie­ßen­de Werk­statt­got­tes­dienst der Höhe­punkt des Tages. Das ägyp­ti­sche Welt­ge­bets­tags­ko­mi­tee erfreu­te die Teil­neh­me­rin­nen mit einer tief­sin­ni­gen Lit­ur­gie, die belebt und – pas­send zum The­ma des Welt­ge­bets­ta­ges – erfrischt habe wie „Was­ser­strö­me in der Wüste“.

Gemein­sam ent­deck­ten die 130 Teil­neh­me­rin­nen des Stu­di­en­ta­ges die reich­hal­ti­ge christ­li­che Tra­di­ti­on Ägyp­tens. Mit vie­len Anre­gun­gen für die Fei­er des Welt­ge­bets­ta­ges 2014 am 7. März in den Gemein­den konn­ten sich die Frau­en schließ­lich auf den Heim­weg machen.

Der Welt­ge­bets­tag ist eine welt­wei­te Basis­be­we­gung christ­li­cher Frau­en. Jedes Jahr, immer am ersten Frei­tag im März, fei­ern Men­schen welt­weit kon­fes­si­ons­über­grei­fend den Welt­ge­bets­tag. Der Got­tes­dienst wird jähr­lich von Frau­en aus einem ande­ren Land vor­be­rei­tet. Bei Fra­gen zum The­ma kann die Kir­chen­ge­mein­de vor Ort wei­ter­hel­fen. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen im Inter­net unter www​.welt​ge​bets​tag​.de