Grü­nen-Abge­ord­ne­te gesteht: „Ich war Sozialtouristin“

Ulri­ke Gote, MdL, bezog Wohn­geld wäh­rend Stu­di­en­auf­ent­halt in Großbritannien

Ulri­ke Gote, Vize­prä­si­den­tin des Baye­ri­schen Land­tags und Mit­glied im Frak­ti­ons­vor­stand von Bünd­nis 90/​Die Grü­nen räumt ein, dass sie und Ihr Ehe­mann Ste­fan Schlags, Spit­zen­kan­di­dat für Bünd­nis 90/​Die Grü­nen und Unab­hän­gi­gen für die Stadt­rats­wahl in Bay­reuth, wäh­rend eines gemein­sa­men neun­mo­na­ti­gen Stu­di­en­auf­ent­hal­tes in Nor­wich, U.K zwi­schen Sep­tem­ber 1989 und Juni 1990 Wohn­geld sei­tens der eng­li­schen Kom­mu­ne bezo­gen haben.

Gote hat­te die ihr von der Uni­ver­si­ty of East Anglia ange­bo­te­ne Gemein­schafts­un­ter­kunft auf dem Uni­cam­pus aus­ge­schla­gen und statt­des­sen mit ihrem Mann ein Haus (Bild) in der Stadt ange­mie­tet. Unmit­tel­bar nach Abschluss des Miet­ver­tra­ges bean­trag­te das Paar bei der Gemein­de­ver­wal­tung „Housing Bene­fit“, das in etwa dem Wohn­geld in Deutsch­land ent­spricht. Zur Begrün­dung ihres Antra­ges wie­sen sie ledig­lich Ihre EU-Her­kunft und ihr gerin­ges Ein­kom­men als Stu­die­ren­de nach. Dem Antrag wur­de inner­halb einer Woche statt­ge­ge­ben und monat­lich ein Betrag von 150 Pfund (damals ca. 400 DM), etwa ein Drit­tel der Mie­te gewährt.

Die­sen Sozi­al­lei­stun­gen stan­den außer Bier­steu­er und VAT (Mehr­wert­steu­er) kei­ne nen­nens­wer­ten Steu­er­zah­lun­gen an die Kro­ne gegenüber.

Den­noch fehlt Gote jeg­li­ches Unrechts­be­wusst­sein. „Die wert­vol­len Erfah­run­gen des Stu­di­en­auf­ent­halts kom­men noch heu­te mei­nem Her­kunfts­land Deutsch­land zu gute“, so die Abgeordnete.