Universität Bayreuth: Prof. Dr. Matthew Hannah neuer Lehrstuhlinhaber für Kulturgeographie

Symbolbild Bildung

phProf. Dr. Matthew G. Hannah hat am 1. September 2013 die Nachfolge von Prof. Dr. Herbert Popp angetreten. Im Zuge dessen wurde der ‚Lehrstuhl für Stadtgeographie und Geographie des ländlichen Raumes‘ der Universität Bayreuth in ‚Lehrstuhl für Kulturgeographie‘ umbenannt.

Prof. Dr. Matthew Hannah ist gebürtiger US-Amerikaner. Er studierte Geographie und Mathematik an der University of Maryland und promovierte 1992 an der Pennsylvania State University. Nach dreizehn Jahren als Assistant Professor und später als Associate Professor an der University of Vermont wurde er 2007 an die Aberystwyth University in Wales berufen, wo er einen Lehrstuhl für Humangeographie innehatte.

Zum Wintersemester 2013/14 nahm er den Ruf an die Universität Bayreuth an. Als Inhaber des Lehrstuhls für Kulturgeographie möchte er sein Verständnis über die Wechselbeziehungen zwischen Macht, Raum und Wissen weiter vertiefen aber auch neue Forschungsthemen aufgreifen, die um die Problematik des kulturellen Austausches und sogenannte traveling ideas in der Vergangenheit sowie im 21. Jahrhundert kreisen. Als künftige Forschungsprojekte nennt Prof. Dr. Matthew Hannah zum einen die Untersuchung seiner Heimatsstadt Washington DC als höchst komplexen Ort des politischen Ausnahmezustands. Zum andern wird er die Rolle von geographischen Konzeptionen wie Territorium, Grenze und öffentlicher Raum in der Arbeit der Bundeszentrale für politische Bildung erforschen.

Als Lehrender legt Prof. Dr. Matthew Hannah sehr viel Wert darauf, die Vermittlung von Inhalten so eng wie möglich mit reflexivem Lernen zu verbinden. „Das Nachdenken über die eigene, kulturgebundene Perspektive ist gerade im globalisierten 21. Jahrhundert für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit kulturgeographischen Themen unentbehrlich“, erklärt der Wissenschaftler.

Seine bisherigen Forschungsprojekte kreisten um zwei Fragen: wie sich geographisch-organisiertes staatliches Wissen (Volkszählungen, Handelsstatistik usw.) zu einem Fundament der modernen Regierungskunst entwickelt hat, und umgekehrt, welche raumbezogene Machtbeziehungen hinter dem Ausbau dieser modernen, staatlichen Wissensinfrastruktur stehen. Prof. Hannah führte ab 2001 eine Studie zu den Kontroversen um die westdeutsche Volkszählung in den 1980-er Jahren durch. Diese Studie wurde durch die Alexander von Humboldt-Stiftung finanziert und führte dazu, dass sich Prof. Hannah unwiderruflich in die deutsche Sprache verliebte.

Seit 20 Jahren ist der US-Amerikaner mit der Heilpraktikerin Antje Ricken verheiratet – was der Liebe zur deutschen Sprache natürlich nicht schadet, wie der Wissenschaftler lächelnd meint. Beide gehen gerne wandern und sind völlig begeistert von der schönen Landschaft Oberfrankens. Darüber hinaus ist Prof. Dr. Matthew G. Hannah in seiner Freizeit ein leidenschaftlicher disc golf-Spieler: „Diese Sportart wird leider noch nicht in Oberfranken gespielt, obwohl die Gegend sehr schöne Möglichkeiten dazu bieten würde“, meint der Wahloberfranke.