Die Stadt Bamberg präsentiert mit ihrem innovativen Museumsverbund eine ausgezeichnete Idee für die Stadt von morgen

Fünf unter einem Dach in Bamberg

Im bundesweiten Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2013/14 ist die Stadt Bamberg heute für ihr Projekt „Domberg – Museen um den Bamberger Dom“ als einer von 100 Preisträgern ausgezeichnet worden. Zum Thema „Ideen finden Stadt“ liefert das Projekt in der Kategorie Kultur eine überzeugende Antwort auf die Frage, wie Museen und Kulturinstitutionen gemeinsame Sache machen und ihre Besucher so für Kunst und Geschichte begeistern können.

Mittelalterliche Handschriften, Gemälde, Prunkräume und ein Domschatz – Bamberg ist reich an Kostbarkeiten. Doch oft bleiben sie unbeachtet, obwohl die Weltkulturerbe-Stadt jährlich rund 6,5 Millionen Besucher anzieht. Viele besichtigen den Dom, nicht aber die Schätze, die sich unweit auf dem Domberg befinden. Um das zu ändern, haben sich Museen und Kulturinstitutionen vernetzt: ein Name, ein Internetauftritt, eine Management. Und: ein gemeinsames Angebot wie zum Beispiel eine Führung, die alle Häuser verbindet.

Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank zeichnen im Rahmen des Wettbewerbs gemeinsam Ideen und Projekte aus, die Lösungen für die Herausforderungen der Städte und Regionen von morgen bereithalten. Peter Althammer von der Deutschen Bank überreichte der Dombergkoordinatorin Birgit Kastner die Auszeichnung als „Ausgezeichneter Ort 2013/14“ und betonte: „Der Domberg schafft einen Mehrwert an Kunst, Kultur und Bildung – für die Stadt, ihre Bürger und ihre Besucher.“

Bürgermeister und Kulturreferent Werner Hipelius kommentierte die Auszeichnung: „Wir sind sehr stolz, ein ‚Ausgezeichneter Ort‘ im Land der Ideen zu sein und damit eine Lösung für die Kulturlandschaft in der Stadt von morgen aufzeigen zu können. Dank der Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst sowie die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern konnte das Domberg-Projekt in diesem Jahr ordentlich Fahrt aufnehmen: Das große Etappenziel war die Einrichtung einer Koordinationsstelle, die als Scharnier zwischen den einzelnen Institutionen funktioniert, und sich der Entwicklung und Umsetzung von gemeinsamen Maßnahmen wie Museumspädagogik, Besucherleitsystem und Vermarktung annimmt.“ Die Bedeutung der Kulturkooperation am Domberg für die Bayerische Museenlandschaft strich Georg Waldemer von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern heraus. Als wichtiger Förderpartner stellte er fest: „Hier ist ‘Synergie‘ nicht nur ein bloßer Begriff“.

Die Veränderung der Rolle der Museen in den letzten Jahrzehnten vom Elfenbeinturm für Kunsthistoriker und Bildungsbürger hin zur Öffnung für die Allgemeinheit und zur spannenden Vermittlung von Kunst und Kultur umriss Festrednerin Hiltrud Kier, ehemalige Generaldirektorin der Kölner Museen. Sie brachte das Konzept zur Verstetigung der Dombergkoordination gleich mit und forderte zu einem künftigen gemeinsamen finanziellen Engagement der drei Träger auf: „Diese bedeutenden Sammlungen den Besuchenden von Bamberg ebenso wie den eigenen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt nahezubringen, ist inhaltlich ein Genuss – bedarf aber kontinuierlicher Marketing-Strategien und insbesondere einer dauerhaften personellen Ausstattung.“

Die noch junge Dachmarke „Domberg – Museen um den Bamberger Dom“ besteht seit Juni 2012. Für einen gemeinsamen Auftritt und eine Bündelung ihres Potenzials hatten sich die Direktorinnen und Direktoren der Kulturinstitutionen am Domberg zusammen mit der Stadt und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern stark gemacht. Mit diesem Arbeitskreis war der Startschuss für eine Kooperation gefallen, die von vielen Seiten und seit langem angeregt worden war. Neben einem zweisprachigen Internetauftritt und Flyern wurde als erster Teil des Besucherleitsystems bereits ein Infopult am Domplatz errichtet und neue Besucherführungen erarbeitet. Seit Mai diesen Jahres fließen die Fäden der Initiative bei einer gemeinsamen Koordinationsstelle zusammen. Für das kommende Frühjahr ist ein Domberg-Ticket als gemeinsame Eintrittskarte angekündigt, eine App, die Rundgänge anbietet sowie eine Kinderführung, die auf der Spurensuche nach dem Spätmittelalter alle Museen am Domberg einbindet.

Mit der Teilnahme am Wettbewerb „Land der Ideen – Ideen finden Stadt“ konnte die Domberg-Initiative bundesweit auf ihr Projekt aufmerksam machen und ihr Netzwerk in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur weiter knüpfen. „Die Auszeichnung ist“, so Dombergkoordinatorin Birgit Kastner, „ein sehr motivierendes Signal, dass die Kooperation auf dem richtigen Weg ist und impulsgebend für neue Lösungen zur Steigerung der Attraktivität unserer Kulturinstitutionen.“

„Ideen und Innovationen sind unsere wichtigsten Rohstoffe. Sie machen die Städte lebens- und liebenswerter. Sie wollen wir sichtbar machen und damit den Standort Deutschland fördern“, begründete Peter Althammer das langjährige Engagement der Deutschen Bank im Wettbewerb. Aus rund 1.000 Bewerbungen wählte die Expertenjury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern gemeinsam mit einem vierköpfigen Fachbeirat die Stadt Bamberg für „Domberg – Museen um den Bamberger Dom“ aus.