Der Niko­laus

Symbolbild Religion

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Er gehört zu den weni­gen Hei­li­gen, die auch uns luthe­ri­schen Chri­sten bekannt sind. Natür­lich sind wir alle durch unse­re Tau­fe gehei­ligt, also von Gott aus­er­wählt. Jeder ist durch sei­ne Tau­fe ein Hei­li­ger und soll sich täg­lich um die Hei­li­gung sei­nes Lebens neu bemü­hen. Dazu brau­chen wir Vor­bil­der im Glau­ben, denen wir nach­ei­fern, mit denen wir uns viel­leicht sogar kri­tisch aus­ein­an­der­set­zen kön­nen. Bischof Niko­laus tritt heu­te aber mehr und mehr im all­ge­mei­nen Bewusst­sein hin­ter den Weih­nachts­mann zurück. Liegt das an der Säku­la­ri­sie­rung unse­rer Gesell­schaft, also an der Abkehr vie­ler Men­schen vom christ­li­chen Glau­ben? Der Weih­nachts­mann ist ein Pro­dukt der US-ame­ri­ka­ni­schen Wer­be­indu­strie, eine ver­schwom­me­ne Figur, die uns zu nichts ver­pflich­tet, die im All­tag kei­ne Rol­le spielt, eben etwas für sen­ti­men­ta­le Stun­den. Niko­laus dage­gen war eine histo­ri­sche Per­son, ein Mensch wie Du und ich, der uns zur per­sön­li­chen Ent­schei­dung, zum kon­kre­ten Han­deln ruft. Sind wir bereit unser Leben so wie er in den Dienst Got­tes zu stellen?

An Niko­laus wird mir drei­er­lei deutlich:

1. In der römisch-katho­li­schen Kir­che gilt er als Schutz­pa­tron der Kin­der. Sind Kin­der wirk­lich unser wert­voll­ster Schatz oder eher eine Bela­stung? Doch eine kin­der­lo­se Gesell­schaft stirbt nicht nur aus, sie wird auch hart und berech­nend. Einer sol­chen Gesell­schaft fehlt Spon­ta­ni­tät und Lebensfreude.

2. Niko­laus lehrt uns das Tei­len. Sind wir per­sön­lich bereit, unse­re Zeit, unse­re Auf­merk­sam­keit, unser Leben mit ande­ren zu tei­len? Es geht hier nicht um eine mil­de Gabe zu Weih­nach­ten. Sind wir bereit, Ver­ant­wor­tung für die All­ge­mein­heit zu über­neh­men, indem wir uns in Ver­ei­nen, Par­tei­en oder Kir­chen­ge­mein­den engagieren?

3. Der Bischof hat anders als der Weih­nachts­mann auch Sack und Rute bei sich. Gott fin­det sich näm­lich mit der Herr­schaft des und der Bösen nicht ab, er stumpft nicht ab wie vie­le Zeit­ge­nos­sen. Das Mob­bing nimmt ja immer erschrecken­de­re For­men an, neu­er­dings auch im Inter­net mit schmut­zi­gen Gemein­hei­ten. Gott hat uns Frei­heit und Ver­nunft geschenkt, damit wir uns im All­tag bewäh­ren und des­halb sind wir ihm rechen­schafts­pflich­tig. Wir müs­sen alle vor dem Rich­ter­stuhl Got­tes antre­ten. Wer aber auf Chri­stus ver­traut und sich ernst­lich bemüht, sei­nen Wil­len zu tun, dem steht die Him­mels­tür offen.

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind
  • nicht ver­hei­ra­tet