Frän­ki­sche Schnaps­bren­ner: Medail­len­re­gen zum dop­pel­ten Jubiläum

Zahl­rei­che ober­frän­ki­sche Bren­ner geehrt – Land­kreis Forch­heim gut vertreten

Schnapsbrenner aus dem Landkreis Forchheim

Schnaps­bren­ner aus dem Land­kreis Forchheim

Mit einem wah­ren Medail­len­re­gen zeich­ne­te der Frän­ki­sche Klein- und Obst­bren­ner­ver­band auf der „desta“ in Vol­kach sei­ne erfolg­reich­sten Bren­ner 2013 aus. Ins­ge­samt konn­ten 356 Medail­len ver­ge­ben wer­den – davon 63 Gold‑, 171 Sil­ber- und 122 Bron­ze­me­dail­len (Liste der ober­fän­ki­schen Preis­trä­ger als PDF-Datei). Den Besu­chern der Mes­se bot sich so die Mög­lich­keit, direkt vor der Haus­tür die Preis­trä­ger der dies­jäh­ri­gen Prä­mie­rung haut­nah zu erle­ben und das reich­hal­ti­ge Sor­ti­ment der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­duk­te direkt vor Ort zu verkosten.

Einen wür­di­gen Rah­men für die Urkun­den­über­ga­be bot die „Jubi­lä­ums-desta“ in Vol­kach. Denn die „Mes­se edler Brän­de“ – die von der Stadt Vol­kach in Zusam­men­ar­beit mit dem Frän­ki­schen Klein- und Obst­bren­ner­ver­band und der Baye­ri­schen Lan­des­an­stalt in Veits­höch­heim durch­ge­führt wird, fand in die­sem Jahr bereits zum 10. Mal statt.

101 Destil­la­teu­re hat­ten ins­ge­samt 412 Pro­ben zur belieb­ten „Frän­ki­schen Prä­mie­rung“ ange­stellt und damit den Anstel­lungs­re­kord der letz­ten Jah­re um fast 15 % über­trof­fen. Bewer­tet wur­de, wie Andrea Bätz (Geschäfts­füh­re­rin des Ver­ban­des) mit­teilt, ein umfang­rei­ches Sor­ti­ment von über 50 ver­schie­de­nen Brän­den und Gei­sten. Zwi­schen A wie Apri­ko­se und W wie Whis­ky fand sich ein bun­tes Ange­bot an Kern- und Stein­obst, edlen Trau­ben­er­zeug­nis­sen, Getrei­de­brän­den und einer gan­zen Palet­te ver­schie­den­ster Brän­de und Gei­ste aus Bee­ren, Kräu­tern und Nüs­sen. Auch Exo­ten waren ver­tre­ten wie etwa Spei­er­lings­brand, Sand­dorn­geist oder Heidelbeergeist.

Die Prä­mie­rung selbst fin­det nun bereits seit 60 Jah­ren in enger Zusam­men­ar­beit mit der Baye­ri­schen Lan­des­an­stalt für Wein- und Gar­ten­bau in Veits­höch­heim statt. Schon im Jah­re 1953 wur­de zum ersten Mal eine Prä­mie­rung von Brän­den und Gei­sten in Fran­ken durch­ge­führt. Alle ana­ly­ti­schen Unter­su­chun­gen wer­den seit­her im Labor der LWG durch­ge­führt – seit vie­len Jah­ren unter der Lei­tung von Dr. Mar­tin Gess­ner. Auch für die sen­so­ri­sche Beur­tei­lung wer­den jähr­lich sowohl Räum­lich­kei­ten als auch Fach­per­so­nal zur Ver­fü­gung gestellt.

Die Urkun­den­ver­lei­hung mode­rier­te Andrea Bätz, Geschäfts­füh­re­rin des Frän­ki­schen Klein- und Obst­bren­ner­ver­ban­des. Die Urkun­den über­gab der Ver­bands­vor­sit­zen­de Hubert Fröh­lich zusam­men mit Prof. Dr. Richard Bal­ling vom Baye­ri­schen Staat­mi­ni­ste­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten in München.

Das Enga­ge­ment der Bren­ner­be­trie­be für den Erhalt der Streu­obst­be­stän­de wur­de von Prof. Dr. Richard Bal­ling beson­ders gewür­digt, denn nur durch die Pfle­ge und den Erhalt der Streu­obst­be­stän­de kön­nen die­se auch wei­ter­hin als ein leben­di­ges Stück Hei­mat weiterbestehen.

Fri­sches, gesun­des und voll­rei­fes Obst, von Hand geern­tet, dann scho­nend ver­go­ren und anschlie­ßend lang­sam und kunst­voll destil­liert – das ist eine Kunst, auf die sich die hei­mi­schen Bren­ner ver­ste­hen. So hoch­wer­tig her­ge­stell­te Pro­duk­te kön­nen auch im Wett­be­werb bestehen und sind damit der Schlüs­sel zum Erfolg auf dem Markt.

Am Infor­ma­ti­ons­stand des Frän­ki­schen Klein­bren­ner­ver­ban­des bot sich unter dem Mot­to „Fran­ken geGei­stert“ die Gele­gen­heit, die aus­ge­zeich­ne­ten Pro­duk­te direkt zu ver­ko­sten. So konn­ten sich Lieb­ha­ber edler Destil­la­te auf eine „geist“reiche Rei­se durch die Viel­falt der Brenn­kul­tur bege­ben. Auch an den Stän­den der aus­stel­len­den Destil­la­teu­re wur­de eine bun­te Palet­te an hoch­wer­ti­gen Pro­duk­ten ange­bo­ten. Beson­ders holz­fass­ge­la­ger­te Obst­brän­de sowie sor­ten­rei­ne Apfel- und Bir­nen­brän­de – ange­fan­gen vom Gra­ven­stei­ner-Apfel bis zu der schon seit 200 Jah­ren ange­bau­ten Bir­nen­sor­te „Köst­li­che von Charneux“ fan­den bei den Mes­se-Besu­chern regen Zuspruch.

Der Frän­ki­sche Klein- und Obst­bren­ner­ver­band Würz­burg e.V.:

Der Ver­band wurde1914 in Klein­lang­heim für den Bereich Unter­fran­ken gegrün­det, im Jah­re 1936 auf­ge­löst und nach dem zwei­ten Welt­krieg wie­der neu for­miert und zum „Frän­ki­schen Klein- und Obst­bren­ner-Ver­band Würz­burg e.V.“ zusam­men­ge­schlos­sen. Heu­te hat der viert­größ­te Ver­band im Bun­des­ver­band der Klein- und Obst­bren­ner rund 1750 Mitglieder.

Das Ver­bands­ge­biet umfasst die Regie­rungs­be­zir­ke Mit­tel­fran­ken, Ober­fran­ken und Unter­fran­ken, wobei die mei­sten Mit­glie­der aus Unter­fran­ken kommen.
Von Anfang an im Frän­ki­schen Ver­band mit orga­ni­siert sind Bren­ner aus der Ober­pfalz. In den letz­ten Jah­ren tre­ten dem Ver­band auch immer wie­der Neu­mit­glie­der aus den an Bay­ern angren­zen­den Nach­bar-Bun­des­län­dern bei, so bei­spiels­wei­se aus Hes­sen, Sach­sen und Thüringen.

Vor­sit­zen­der des Ver­ban­des ist Hubert Fröh­lich aus Gemün­den-Aschen­roth. Als Geschäfts­füh­re­rin ist Andrea Bätz (Vol­kach) seit dem Jahr 2000 für Orga­ni­sa­ti­on und Ver­wal­tung des Ver­ban­des zuständig.

Im Jah­re 2010 wur­de auf Initia­ti­ve des Frän­ki­schen Klein- und Obst­bren­ner­ver­ban­des in Bay­ern eine Aus­bil­dung zum „Staat­lich geprüf­ten Bren­ner“ ins Leben geru­fen. Die Feder­füh­rung für die­se Aus­bil­dung liegt bei der Baye­ri­schen Lan­des­an­stalt für Wein- und Gar­ten­bau in Veitshöchheim.