Forch­heim: Wirt­schaft mit Geschäfts­la­ge sehr zufrieden

Neu­ein­stel­lun­gen geplant trotz ver­hal­te­ner Prognose

Im IHK-Gre­mi­um Forch­heim wird die aktu­el­le Geschäfts­la­ge wei­ter­hin sehr posi­tiv beur­teilt, so das Ergeb­nis der aktu­el­len Kon­junk­tur­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. Die Erwar­tun­gen für die kom­men­den 12 Mona­te haben sich eben­falls leicht abge­schwächt, es über­wiegt eine leicht nega­ti­ve Erwar­tungs­hal­tung. Der Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex der IHK für die Regi­on Forch­heim sank um 8 Punk­te auf 105,8 Punk­te, bleibt aber im posi­ti­ven Bereich.

Die aktu­el­le Geschäfts­la­ge wird von 37 Pro­zent der Unter­neh­men posi­tiv beur­teilt, aus Sicht von 14 Pro­zent der Unter­neh­men fällt sie nega­tiv aus. Die Ergeb­nis­se fal­len damit etwas schlech­ter aus als bei der Befra­gung im Früh­som­mer 2013. Die Umsatz­ent­wick­lung wird dabei vor allem von der Nach­fra­ge im Inland getra­gen, wäh­rend der Absatz in die aus­län­di­schen Märk­te zuletzt schwä­chel­te. „Gera­de in Russ­land und Nord­ame­ri­ka wur­den Arti­kel und Dienst­lei­stun­gen aus Forch­heim zuletzt ver­stärkt nach­ge­fragt, wäh­rend auf den euro­päi­schen und asia­ti­schen Absatz­märk­ten die Nach­fra­ge sta­gnier­te“, so IHK-Vize­prä­si­dent Dr. Micha­el Waasner.

IHK begrüßt dis­ku­tier­te „Ener­gie­not­brem­se“

Der größ­te Teil der Unter­neh­men beklagt die Kosten­stei­ge­run­gen, vor allem bei der Ener­gie und beim Per­so­nal, in den mei­sten Fäl­len kön­nen die­se Mehr­ko­sten nicht oder nur teil­wei­se an die Abneh­mer wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Trotz­dem erfreut sich die Forch­hei­mer Wirt­schaft einer recht guten, deut­lich ver­bes­ser­ten Kapa­zi­täts­aus­la­stung. „Wel­chen Ein­fluss der schwä­cheln­de Export und vor allem die Kosten­ent­wick­lung und der damit ver­bun­de­ne Preis­druck haben, zeigt sich an der Ertrags­la­ge, bei der die nega­ti­ve Ein­schät­zung über­wiegt“, so Waas­ner. „Umso wich­ti­ger ist es, dass die gro­ße Koali­ti­on die Ener­gie­not­brem­se zie­hen will, um so die Kosten­ex­plo­si­on zu brem­sen oder gar umzukehren.“

IHK wider­spricht rea­li­täts­fer­nen For­de­run­gen der USA

18 Pro­zent der Unter­neh­men erwar­ten in den kom­men­den 12 Mona­ten eine posi­ti­ve, 27 Pro­zent eine nega­ti­ve Geschäfts­ent­wick­lung. 61 Pro­zent der Unter­neh­men rech­nen mit einer gleich­blei­ben­den Ent­wick­lung. Wäh­rend die Bestel­lun­gen aus dem Inland rück­läu­fig sind, zie­hen die Aus­land­s­or­der aber wie­der an. Aus allen wich­ti­gen Absatz­märk­ten, vor allem aber aus Nord­ame­ri­ka, kom­men posi­ti­ve Signa­le. „Vor die­sem Hin­ter­grund ist auch die rea­li­täts­fer­ne For­de­rung der USA zu sehen, dass Deutsch­land sei­nen Han­dels­bi­lanz­über­schuss abbau­en soll. So funk­tio­niert freie Markt­wirt­schaft nicht!“, so Waas­ner. „Im Gegen­satz zu den Zie­len einer nied­ri­gen Arbeits­lo­sen­quo­te, einer guten Schul­bil­dung, einer nied­ri­gen Staats­ver­schul­dung oder einem gesun­den Wirt­schafts­wachs­tum erschließt sich mir der Wert eines außen­wirt­schaft­li­chen Gleich­ge­wich­tes nicht.“ Viel wich­ti­ger sei es da, das geplan­te Frei­han­dels­ab­kom­men zwi­schen den USA und der Euro­päi­schen Uni­on vor­an­zu­brin­gen. IHK-Kon­junk­tur­ex­per­te Peter Beli­na: „Von die­ser Uni­on wür­den Unter­neh­mer und Ver­brau­cher auf bei­den Sei­ten des Atlan­tiks profitieren.“

Die erwar­te­te Kapa­zi­täts­aus­la­stung wird deut­lich zurück­hal­ten­der beur­teilt. Die Inve­sti­ti­ons­quo­te, also der Anteil der Unter­neh­men mit Inve­sti­ti­ons­ab­sich­ten, ist leicht gesun­ken, bleibt aber mit 93% auf einem sehr hohen Niveau. Ins­ge­samt wol­len 35 Pro­zent der Unter­neh­men im Inland mehr inve­stie­ren, nur 14 Pro­zent wol­len ihre Inve­sti­tio­nen zurück­fah­ren. Im Mit­tel­punkt ste­hen dabei Ersatz­be­schaf­fun­gen, gefolgt von Pro­dukt­in­no­va­tio­nen. Sowohl die Zahl der Unter­neh­men mit Inve­sti­ti­ons­ab­sich­ten im Aus­land, als auch die Höhe der Aus­lands­in­ve­sti­tio­nen ist rückläufig.

Wei­te­rer Beschäf­tig­ten­zu­wachs prognostiziert

Die ins­ge­samt posi­ti­ve Ein­schät­zung der Lage führt dazu, dass die IHK-Mit­glieds­un­ter­neh­men im IHK-Gre­mi­um Forch­heim ihr Per­so­nal auf­stocken wol­len. Nach Hoch­rech­nun­gen der IHK soll die Zahl der Mit­ar­bei­ter in den kom­men­den 12 Mona­ten um rund 1,5 Pro­zent stei­gen. „Der Arbeits­markt­markt ist aller­dings weit­ge­hend leer­ge­fegt, was es für die Unter­neh­men schwer macht, ihren Fach­kräf­te­be­darf zu decken“, so Waas­ner. „Umso wich­ti­ger sei es, dass vor­han­de­ne laten­te Poten­ti­al, etwa bei den Frau­en, den Älte­ren oder den schlech­ter Qua­li­fi­zier­ten bes­ser zu nutzen.“