LBV Hil­polt­stein: Jetzt mit dem Füt­tern der Vögel beginnen

LBV-Exper­ten­tipps: Wie rich­tig füt­tern? – Was ist gutes Fut­ter? – Wie kom­men Vögel an die Fut­ter­stel­le? – Wel­che Vogel frisst was?

Mit dem Beginn der kal­ten Jah­res­zeit freu­en sich die hei­mi­schen Vögel über ein zusätz­li­ches Nah­rungs­an­ge­bot. Der Lan­des­bund für Vogel­schutz in Bay­ern (LBV) emp­fiehlt Natur­freun­den daher, jetzt mit der Füt­te­rung der Vögel zu begin­nen. Mit den ersten fro­sti­gen Näch­ten suchen Mei­sen, Fin­ken und Spat­zen nach ein­fa­chen Fut­ter­mög­lich­kei­ten, um ihre Ener­gie­re­ser­ven schnell wie­der auf­zu­stocken. Mit dem geeig­ne­ten Fut­ter kön­nen Vogel­freun­de unter­schied­li­che Arten zu sich in den Gar­ten und an den Bal­kon ein­la­den. Wer dabei die LBV-Exper­ten­tipps befolgt, kann die hung­ri­gen Gäste am Fut­ter­haus beson­ders gut beob­ach­ten und Pro­ble­me mit Kat­zen und Krank­hei­ten verhindern.

Der LBV rät, beim Vogel­fut­ter auf Qua­li­tät zu ach­ten. „Bil­li­ges Fut­ter ent­hält oft Füll­stof­fe ohne Nähr­wert, ist mit Sand gestreckt und kann zur Aus­brei­tung der stark all­er­ge­nen Pflan­ze Ambro­sia bei­tra­gen“, erklärt LBV-Bio­lo­ge Alf Pil­le. Hoch­wer­ti­ge Wild­vo­gel-Fut­ter­mi­schun­gen ent­hal­ten die für Vögel wesent­li­chen Nähr­stof­fe und beu­gen Man­gel­er­schei­nun­gen vor.

„In klas­si­schen Fut­ter­häus­chen, in denen die Vögel beim Fres­sen sit­zen, kann das Fut­ter leicht ver­ko­ten. Daher soll­ten die­se unbe­dingt täg­lich gerei­nigt oder noch bes­ser durch Fut­ter­si­los ersetzt wer­den“, rät Pil­le. Dar­über hin­aus ist zu beach­ten, dass kei­ne Näs­se ins Fut­ter­haus ein­dringt, da sich anson­sten Krank­heits­er­re­ger ausbreiten.

Damit sich die Vögel an die Fut­ter­stel­le gewöh­nen und immer wie­der­keh­ren, soll­ten Natur­freun­de durch­ge­hend füt­tern und jetzt begin­nen, denn das natür­li­che Nah­rungs­an­ge­bot nimmt in den näch­sten Wochen immer stär­ker ab. „Spä­te­stens beim ersten Schnee soll­te die Fut­ter­stel­le bestückt sein. Steht sie jetzt schon, wis­sen die Vögel beim ersten Schnee gleich ganz genau, wo sie schnell Nah­rung fin­den“, erklärt Alf Pil­le. Außer­dem müs­sen sie dann zum Zäh­len bei der „Stun­de der Win­ter­vö­gel“ vom 3.–6. Janu­ar 2014 nicht extra ange­lockt werden.

Jede Vogel­art hat ihre Vor­lie­ben und mit der Art des Fut­ters las­sen sich die gefie­der­ten Besu­cher daher gezielt ein­la­den. Amseln und Rot­kehl­chen sind Weich­fut­ter­fres­ser, die ger­ne Äpfel, Rosi­nen oder Getrei­de­flocken fres­sen. Fin­ken wie Grün­fink, Dom­pfaff und Zei­sig sind Kör­ner­fres­ser. Sie mögen Erd­nuss­bruch, Son­nen­blu­men­ker­ne und ener­gie­rei­che, ölhal­ti­ge Säme­rei­en wie Hanf oder Mohn. Fett­fut­ter eig­net sich beson­ders gut für Spech­te und Klei­ber. Mei­sen, Haus­sper­lin­ge („Spat­zen“) und Feld­sper­lin­ge dage­gen neh­men fast alles. „Bie­tet man in sei­nem Gar­ten also Weich­fut­ter, eine Kör­ner­mi­schung und Fett­fut­ter, ist die Fut­ter­stel­le für fast alle Win­ter­vö­gel inter­es­sant“, so das Fazit von Pil­le. Kei­nes­falls dür­fen altes Brot oder Essen­re­ste ver­füt­tert wer­den, da Salz und Gewür­ze für die mei­sten Vögel unver­träg­lich sind und ihnen schaden.

Grund­sätz­lich soll­te sich der Fut­ter­platz an einer über­sicht­li­chen Stel­le befin­den, so dass die Vögel die Umge­bung gut ein­se­hen kön­nen, wie zum Bei­spiel weni­ge Meter von einem Gebüsch ent­fernt. „So kön­nen sich Kat­zen schlech­ter anschlei­chen und die Vögel füh­len sich sicher, sind ruhi­ger und bes­ser zu beob­ach­ten“ rät der LBV-Biologe.

Rezep­te zum Sel­ber­ma­chen von Vogel­fut­ter, vie­le wei­te­re wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen zur Füt­te­rung, Steck­brie­fe der wich­tig­sten Vogel­ar­ten am Fut­ter­haus und die Bestell­mög­lich­keit eines kosten­lo­sen Falt­blatts bie­tet der LBV unter www​.lbv​.de/​f​u​e​t​t​ern.