Sonn­tags­ge­dan­ken zum 10.11.

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Nicht ver­ges­sen!

Der vor­letz­te Sonn­tag im Kir­chen­jahr – in die­sem Jahr der 17. Novem­ber – wird hier­zu­lan­de als Volks­trau­er­tag gefei­ert, ein wich­ti­ger staat­li­cher Gedenk­tag, der uns gemahnt, für den Frie­den im Gro­ßen und Klei­nen zu wir­ken. Der Sonn­tag vor dem Volks­trau­er­tag dage­gen hat sein beson­de­res Geprä­ge weit­ge­hend ver­lo­ren. Er trug frü­her in der evan­ge­li­schen Kir­che das Mot­to: „Die Zei­chen des Endes“ und tat­säch­lich, die welt­wei­te Schul­den­kri­se, die Ver­elen­dung Süd­eu­ro­pas, die Flücht­lings­ka­ta­stro­phen im Mit­tel­meer, Bür­ger­krieg und Ter­ror in Nah­ost könn­ten man­chen an das Welt­ende den­ken las­sen. Das neue The­ma aber atmet einen ganz ande­ren Geist. Es lau­tet: „Der Tag des Heils“. Heu­te, wenn wir uns dem Hei­li­gen Geist öff­nen, wird es bes­ser mit uns mit­ten in all der Auf­ge­regt­heit, in all der Unsi­cher­heit unse­rer Tage.

Als Pre­digt­text ist manch­mal das Gleich­nis von der bit­ten­den Wit­we vor­ge­se­hen (Lukas­evan­ge­li­um Kap. 18 V. 1 – 8): Die bit­ten­de Wit­we gab eben nicht auf, den unge­rech­ten Rich­ter um Hil­fe gegen ihren über­mäch­ti­gen Feind zu bit­ten. Sie bete­te auch nicht nur zu Gott, er möge das Herz die­ses Hart­her­zi­gen erwei­chen, son­dern sie han­del­te selbst, mutig, über­ra­schend, gedul­dig. So gehö­ren auch bei uns Gebet und Tat, Kon­tem­pla­ti­on und Akti­on zusam­men. Am 10. Novem­ber beginnt in die­sem Jahr die öku­me­ni­sche Frie­dens­de­ka­de, eine Mög­lich­keit, sich kon­kret zu enga­gie­ren. Das The­ma lau­tet dies­mal Soli­da­ri­tät, ein heu­te mas­sen­haft gebrauch­ter Begriff. Wer braucht heu­te mei­ne Hil­fe? Viel­leicht der kran­ke Nach­bar, die allein­er­zie­hen­de Mut­ter gegen­über. Zugleich geht es um welt­wei­te Geschwi­ster­lich­keit. Wir müs­sen die Ursa­chen von Flucht und Ver­trei­bung bekämp­fen, dür­fen die EU nicht zu einer Festung aus­bau­en, an deren Gren­zen Tau­sen­de ertrin­ken. Am 11. Novem­ber ver­eh­ren wir den „Pelz­mär­tel“, mit bür­ger­li­chem Namen Mar­tin von Tours. Er war ein unbe­que­mer, ja wider­bor­sti­ger Mann. Die Kraft zum Wider­stand gegen gemei­ne Ade­li­ge, gegen laue, ange­pass­te Geist­li­che, ja gegen den Kai­ser selbst schöpf­te er aus dem Evangelium.

Pfr. Dr. Chri­sti­an Fuchs

Gedan­ken zum toten- oder Ewigketissonntag

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind
  • nicht ver­hei­ra­tet