Sonn­tags­ge­dan­ken: Der Schein trügt

Symbolbild Religion

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

„Und ob die Men­schen meinen,
sie hät­ten ihn besiegt,
und mag es auch so scheinen,
als ob Gott unterliegt,
er bleibt doch durch die Zeiten,
der er gewe­sen ist,
und sorgt schon, dass sein Schreiten
die Welt nicht ganz vergisst.“

Arno Pötzsch spricht mir aus der See­le: Oft scheint es, als wäre Gott nicht da, als gäbe es ihn gar nicht. Da stirbt ein jun­ger Mensch durch einen tra­gi­schen Unfall, da kom­men die Lum­pen unge­straft davon, da reißt eine teuf­li­sche Krank­heit eine Mut­ter von ihren Kin­dern, da rui­nie­ren Krie­ge, Natur­ka­ta­stro­phen, die unfä­hi­gen Regie­run­gen gan­ze Völ­ker- und wo bleibt Gott? Die Kir­chen lee­ren sich, vie­le wen­den sich ganz ab von die­sem Gott, des­sen Nähe sie nicht spü­ren, und wol­len ihr Leben lie­ber selbst gestal­ten, selbst Hand anle­gen oder auch nur mög­lichst viel abbe­kom­men vom gro­ßen Kuchen. Gott aber hat Zeit, er hat Geduld mit sei­nen auf­müp­fi­gen Geschöp­fen, Er hat es nicht nötig, mit der Faust drein­zu­schla­gen und erpres­sen lässt er sich schon gleich gar nicht. Ein­zig­ar­tig hat es schon der Ver­fas­ser des 2. Psalms aus­ge­drückt:“ War­um toben die Hei­den und mur­ren die Völ­ker so ver­geb­lich? Die Köni­ge der Erde leh­nen sich auf und hal­ten Rat mit­ein­an­der wider den HERRN und sei­nen Christus…Aber der im Him­mel wohnet lachet ihrer und der HERR spot­tet ihrer.“ Die Welt­rei­che, die Indu­strie­kon­zer­ne, die Show­stars, sie kom­men und gehen. Wir aber dür­fen gewiss sein, dass Gott zu sei­ner christ­li­chen Gemein­de steht, mag sie auch zer­zaust und ver­leum­det wer­den. Auf schnel­le, sicht­ba­re Erfol­ge, auf die Aner­ken­nung des Durch­schnitts­men­schen dür­fen wir nicht bedacht sein. Gott aber wird sei­nen Wil­len durch­set­zen, mag sich alles gegen ihn wen­den, und er will uns zum ewi­gen Heil füh­ren, wo das Böse, der Tod, der Zwei­fel auf­hö­ren. Wer über die­ses Evan­ge­li­um lacht, mag zuse­hen, wie er den grau­en All­tag bewäl­tigt, wie er das Böse im Men­schen, die Schick­sals­schlä­ge erträgt, ohne abge­stumpft oder gar zynisch zu werden.

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind
  • nicht ver­hei­ra­tet