BUND Natur­schutz (BN) Forch­heim: Wild­kat­zen­nach­wei­se durch Haar­pro­ben im Land­kreis Forch­heim nega­tiv – In der Frän­ki­schen Schweiz positiv

Die Wild­kat­ze (Felis sil­ve­stris) ist kei­ne ver­wil­der­te Haus­kat­ze, son­dern eine eige­ne Kat­zen­art. Da sie im Wald kaum von wild­far­be­nen Haus­kat­zen unter­schie­den wer­den kann und über­wie­gend in der Abend­däm­me­rung und der Nacht aktiv ist, hilft nur der gene­ti­sche Nachweis.

Die BN-Kreis­grup­pe mit ihren Orts­grup­pen Forch­heim-Eggols­heim-Wie­sen­t­hau-Kirch­eh­ren­bach-Eber­mann­stadt-Egloff­stein-Kun­reuth betei­lig­ten sich vom 8.2.2013 bis 18.04.2013 auf der Suche nach der Wild­kat­ze bei der Lock­stock­be­treu­ung. Für die Inven­tur der Wild­kat­zen wur­den im Land­kreis Forch­heim, 10 Wochen lang, von sie­ben BN-OG ins­ge­samt 36 mit dem Lock­stoff Bal­dri­an besprüh­te Holz­pflöcke aus­ge­bracht. Die Kat­zen rei­ben sich an den Stöcken und hin­ter­las­sen Haa­re, die im Anschluss gene­tisch ana­ly­siert wer­den kön­nen. Wir berich­te­ten dar­über im Febru­ar 2013. „Die mei­sten unse­rer Haar­pro­ben an den Lock­stöcken waren nur von Haus­kat­zen“, bedau­ert BN-Kreis­vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck. Jedoch an einer Stel­le im Land­kreis Forchheim/​Fränkische Schweiz war der Nach­weis posi­tiv. Ver­ständ­li­cher­wei­se will der BN die genaue Stel­le nicht preis­ge­ben, damit nicht jetzt die Suche nach der Wild­kat­ze ver­stärkt ein­setzt. Es betrifft die Koor­di­na­te: BY-A16-010313-MEI. 

Ins­ge­samt brach­te die Akti­on „Wild­kat­zen­sprung“ erfreu­li­che Neu­ig­kei­ten: Die Wild­kat­ze wird auch in Bay­ern wie­der hei­misch. Sie ist in Deutsch­land und in Bay­ern wie­der auf dem Vor­marsch. Das zei­gen die ersten Ergeb­nis­se der vom Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutsch­land (BUND) im Rah­men des Bun­des­pro­gramms Bio­lo­gi­sche Viel­falt durch­ge­führ­ten deutsch­land­wei­ten Wild­kat­zen­in­ven­tur, die in ver­schie­de­nen gro­ßen Wald­ge­bie­ten Bay­erns Erst­nach­wei­se erbrachte.

So konn­ten die scheu­en Tie­re jetzt im Nürn­ber­ger Reichs­wald, dem Stei­ger­wald, den Hass­ber­gen und der Frän­ki­schen Schweiz belegt wer­den. Im Spes­sart und der Rhön wur­den Ein­zel­fun­de der letz­ten Jah­re bestä­tigt. In den genann­ten Regio­nen galt die bedroh­te Art lan­ge Zeit als nicht mehr vor­kom­mend. „Die Ana­ly­sen erlau­ben eine Schät­zung von 100 bis 150 Tie­ren für Bay­ern“, freut sich BN-Kreis­vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck. Sei­ne Visi­on ist es ja, auch im Wild­park Hunds­haup­ten wo schon der Luchs ange­sie­delt ist, auch der Wild­kat­ze ein Zuhau­se zu ermög­li­chen. Deut­lich wird aus der Akti­on Wild­kat­zen­sprung, dass die Wild­kat­ze all­mäh­lich ihre alten Lebens­räu­me wie­der zurück erobert. „Es ist nur eine Fra­ge der Zeit, der Geduld und der Aus­dau­er mit Hil­fe von Lock­stöcken die Wild­kat­ze auch im Land­kreis Forch­heim nach­zu­wei­sen“, ist sich der BN-Chef Hein­rich Kat­ten­beck sicher.

Das Pro­jekt des BUND Natur­schut­zes (BN) „Wild­kat­zen­sprung“ wird geför­dert im Rah­men des Bun­des­pro­gramms für Bio­lo­gi­sche Viel­falt durch das Bun­des­amt für Natur­schutz mit Mit­teln des Bun­des­um­welt­mi­ni­ste­ri­ums. In Bay­ern wur­de die Erfas­sung zusätz­lich vom Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten aus Mit­teln der Jagd­ab­ga­be unterstützt.

Ergeb­nis Lockstockbetreuung:

215 siche­re Nach­wei­se von Wild­kat­zen sind dem Bund für Umwelt und Natur­schutz (BUND) im ver­gan­ge­nen Win­ter allein in Bay­ern gelun­gen. In ganz Deutsch­land wur­den seit dem Win­ter 2011/2012 unge­fähr 4400 Haar­pro­ben gesam­melt, die zum Teil noch aus­ge­wer­tet wer­den müs­sen. Über 500 Ehren­amt­li­che unter­stüt­zen den BUND bei den Zäh­lun­gen. Im Land­kreis Forch­heim waren rund 20 BN-Akti­ve 10 Wochen mit Bal­dri­an besprüh­ten Holz­pflöcken im Einsatz.

„Lang­fri­stig soll ein Wald­ver­bund von ins­ge­samt 20.000 grü­nen Kilo­me­ter in ganz Deutsch­land ent­ste­hen. Dafür wer­den Kor­ri­do­re zwi­schen iso­lier­ten Wäl­dern bepflanzt“, berich­tet BN-Kreis­vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck, weil die Wild­kat­zen und mit ihr vie­le Arten, die Wald­ver­bin­dun­gen offen­bar nut­zen, um neue Lebens­räu­me zu erobern.