FDP für stär­ke­re Tren­nung von Kir­che und Staat in Bamberg

Symbolbild Religion

Ange­sichts der vor kur­zem erfolg­ten Offen­le­gung der finan­zi­el­len Ver­hält­nis­se des Erz­bis­tums Bam­berg for­dern FDP-Orts­vor­sit­zen­der Mar­tin Pöh­ner und FDP-Kreis­vor­sit­zen­der Jobst Gieh­ler den Bam­ber­ger Erz­bi­schof Dr. Lud­wig Schick auf, frei­wil­lig auf sein Gehalt aus staat­li­chen Finanz­mit­teln zu ver­zich­ten (9.700 Euro im Monat brut­to vom Frei­staat Bay­ern). „Statt­des­sen sol­len die katho­li­schen Kir­chen­mit­glie­der ihren Erz­bi­schof künf­tig selbst bezah­len“, for­dern Pöh­ner und Gieh­ler. „Das müss­te eigent­lich eine Selbst­ver­ständ­lich­keit sein.“

Gieh­ler lobt den Bam­ber­ger Erz­bi­schof für die von ihm in den letz­ten Tagen geüb­te Trans­pa­renz. „Der ent­schei­den­de Schritt steht aber noch aus. Eine staat­li­che Bezah­lung eines kirch­li­chen Wür­den­trä­gers ist mit der not­wen­di­gen Neu­tra­li­tät des Staa­tes in reli­giö­sen Fra­gen in der heu­ti­gen Zeit nicht mehr ver­ein­bar. Dies kommt zudem einer ein­sei­ti­gen Bevor­zu­gung einer bestimm­ten Reli­gi­ons­ge­mein­schaft gleich“, so Giehler.

Da der Frei­staat Bay­ern das bestehen­de histo­ri­sche Kon­kor­dat mit der katho­li­schen Kir­che jedoch aus recht­li­chen Grün­den nicht ein­fach kün­di­gen kann, for­dert die FDP den Erz­bi­schof und das Erz­bis­tum als Gan­zes zum frei­wil­li­gen Ver­zicht auf.

FDP-Orts­vor­sit­zen­der Mar­tin Pöh­ner unter­streicht gleich­zei­tig, dass die Libe­ra­len die ver­schie­de­nen auf dem Boden des Grund­ge­set­zes ste­hen­den Kir­chen und Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten in Deutsch­land als Berei­che­rung des gesell­schaft­li­chen Lebens sehen. „Der Staat ist aber zu welt­an­schau­li­cher Neu­tra­li­tät ver­pflich­tet. Des­halb muss u.a. bei der Bezah­lung von Bischö­fen künf­tig eine noch kla­re­re Trenn­li­nie zwi­schen Staat und Kir­che gezo­gen wer­den. Das ist ein­deu­tig eine rein inner­kirch­li­che Ange­le­gen­heit. Das soll­te auch von Sei­ten der katho­li­schen Kir­che in Bam­berg so prak­ti­ziert und akzep­tiert werden.“