Zum Welt­ernäh­rungs­tag am 16. Okto­ber 2013: Fünf Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Allein in Deutsch­land lan­den jedes Jahr ins­ge­samt 11 Mil­lio­nen Ton­nen Lebens­mit­tel auf dem Müll. Dem­nach wirft jeder Bür­ger durch­schnitt­lich rund 82 kg Nah­rungs­mit­tel weg, in Bay­ern sind es mit 65 kg pro Per­son etwas weni­ger. Anläss­lich des Welt­ernäh­rungs­ta­ges, der jedes Jahr am 16. Okto­ber statt­fin­det, gibt das Kom­pe­tenz­zen­trum für Ernäh­rung (KErn, u.a. auch im ober­frän­ki­schen Kulm­bach behei­ma­tet) nütz­li­che Hin­wei­se, um die Men­ge der weg­ge­wor­fe­nen Lebens­mit­tel zu redu­zie­ren. Denn rund die Hälf­te der Lebens­mit­tel­ab­fäl­le, die die baye­ri­schen Ver­brau­cher erzeu­gen, ist ver­meid­bar. „Durch kor­rek­te Lage­rung sowie ent­spre­chen­de Koch- und Ess­ver­hal­ten lässt sich ein Groß­teil die­ser Abfäl­le ein­spa­ren“, sagt Dr. Wolf­ram Schaecke, Lei­ter des KErn. Auch gehö­ren Pro­duk­te mit abge­lau­fe­nem Min­dest­halt­bar­keits­da­tum nicht auto­ma­tisch in den Müll – die Datums­an­ga­be ist nur eine Ori­en­tie­rungs­hil­fe. Far­be, Geruch, Kon­si­stenz und Geschmack geben Auf­schluss, ob das Lebens­mit­tel noch genieß­bar ist.

„Das Weg­wer­fen von ver­zehr­ba­ren Lebens­mit­teln ist nicht nur ein ethi­sches, son­dern auch ein wirt­schaft­li­ches und sozia­les Pro­blem“, so Schaecke wei­ter. „Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung ver­geu­det nicht nur die Res­sour­ce Nah­rung an sich, son­dern auch Was­ser, Boden, Ener­gie und Arbeits­zeit, die zur Her­stel­lung benö­tigt wer­den.“ Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung ist kein natio­na­les Pro­blem: Inner­halb der EU wer­den jähr­lich aktu­ell 89 Mil­lio­nen Ton­nen Lebens­mit­tel ver­nich­tet – das ent­spricht 179 kg pro Kopf. Welt­weit sind es 1,3 Mil­li­ar­den Ton­nen. Um die The­ma­tik in den Mit­tel­punkt zu rücken, hat die EU für 2014 das „Euro­päi­sche Jahr gegen Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung“ ausgerufen.

Die wich­tig­sten Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Jeder Bür­ger hat es selbst in der Hand, sei­ne eige­ne Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung zu mini­mie­ren, die Umwelt zu scho­nen und damit auch Geld zu spa­ren. Denn die jähr­li­che Men­ge an weg­ge­wor­fe­nen Lebens­mit­teln beläuft sich in Bay­ern auf einen Wert von rund 196,50 €.

Rich­tig planen

Hilf­reich ist, die Mahl­zei­ten für meh­re­re Tage im Vor­aus zu pla­nen. Dabei ist zu berück­sich­ti­gen, wie vie­le Per­so­nen satt wer­den sol­len oder ob sich Besuch ankün­digt. Ein Blick vor dem Ein­kauf in Lager­schrän­ke, Kühl­schrank und Gefrier­schrank hilft dabei: Wel­che Lebens­mit­tel sind noch vor­han­den? Wel­che Pro­duk­te soll­ten bald auf­ge­braucht wer­den? Wie las­sen sich die vor­han­de­nen Vor­rä­te sinn­voll in den Spei­se­plan integrieren?

Über­legt einkaufen

Durch den Ein­kauf sai­so­na­ler und regio­na­ler Lebens­mit­tel erhält der Ver­brau­cher fri­sche Pro­duk­te, die kei­ne lan­gen Trans­port­we­ge hin­ter sich haben. Der Ein­kauf auf dem Wochen­markt oder vom Direkt­ver­mark­ter bie­tet zudem höhe­re Trans­pa­renz als im Super­markt. Außer­dem soll­te man sich immer einen Ein­kaufs­zet­tel schrei­ben und nicht hung­rig ein­kau­fen gehen.

Sach­ge­mäß aufbewahren

Nach dem Ein­kauf ist es not­wen­dig, die Lebens­mit­tel rich­tig zu lagern, um schnel­les Ver­der­ben zu ver­hin­dern. Rich­ti­ges Ein­sor­tie­ren von Lebens­mit­teln, die in den Kühl­schrank gehö­ren, kann die Halt­bar­keit von Lebens­mit­teln erheb­lich ver­län­gern. Die Lage­rung von Lebens­mit­teln bei nied­ri­gen Tem­pe­ra­tu­ren ober­halb des Gefrier­punkts bewirkt eine Ver­lang­sa­mung oder sogar Unter­bin­dung des Wachs­tums vie­ler Mikro­or­ga­nis­men, die den Ver­derb ver­ur­sa­chen. So gehört Obst und Gemü­se ins Gemü­se­fach. Über dem Gemü­se­fach ist der käl­te­ste Bereich, hier sind leicht ver­derb­li­che Lebens­mit­tel wie Fisch, Fleisch und Fleisch­wa­ren sowie leicht ver­derb­li­che Spei­se­re­ste an der rich­ti­gen Stel­le. Im mitt­le­ren Fach ist es mit 3 bis 6 °C mode­rat kühl, dort lagern Milch und Milch­pro­duk­te sowie Eier am besten. Im obe­ren Kühl­schrank­fach sind Käse, Geräu­cher­tes und abge­deck­te Spei­se­re­ste gut auf­ge­ho­ben. Im Tür­fach ist der wärm­ste Bereich (7 bis 10 °C), die­ser Platz ist für Geträn­ke, But­ter, Mar­me­la­de, Senf und Ketch­up geeignet.

Plan­voll kochen

Häu­fig ist es schwie­rig, die rich­ti­gen Men­gen für eine Mahl­zeit abzu­schät­zen. Oft wird zu viel ein­ge­kauft und gekocht. Es lohnt sich in jedem Fall, sich über fol­gen­de Fra­gen Gedan­ken zu machen: Für wen wird gekocht? (Kin­der, Jugend­li­che oder Erwach­se­ne) Wie vie­le Mahl­zei­ten wer­den ins­ge­samt am Tag verzehrt?

Rest­los verwerten

Nicht immer las­sen sich Spei­se­re­ste ver­mei­den. Aus übrig­ge­blie­be­nen Spei­sen und Resten ent­ste­hen krea­ti­ve und ein­fa­che Mahl­zei­ten, wie zum Bei­spiel Knö­de­l­auf­lauf, Piz­za mit Wurst­re­sten oder eine Gemü­se­pfan­ne. Abge­kühl­te Spei­se­re­ste las­sen sich in einem sau­be­ren Behäl­ter und zuge­deckt bis zu meh­re­ren Tagen im Kühl­schrank auf­be­wah­ren. Auch Ein­frie­ren ist eine Mög­lich­keit. Gera­de klei­ne­re Haus­hal­te kön­nen dies gezielt nut­zen, indem sie ein­ma­lig mehr kochen als gebraucht wird und die Reste por­ti­ons­wei­se im Kühl­schrank ein­la­gern oder einfrieren.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum The­ma Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung ertei­len die 47 Ämter für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (ÄELF) in Bayern.