Aktuelles rund um Jean Paul: Konzert der Hofer Symphoniker
„Wandeln. Verwandlung“ – zweites Symphoniekonzert der Hofer Symphoniker am 18. Oktober 2013 präsentiert Uraufführung der Komposition „Dämmerung – Schmetterlinge“ von Johannes Schöllhorn zu Ehren Jean Pauls gemeinsam mit Klavierkonzert von Dmitrij Schostakowitsch und der „Pastorale“ von Ludwig van Beethoven
Am 18. Oktober 2013 präsentieren die Hofer Symphoniker in ihrem zweiten Symphoniekonzert der neuen Spielzeit die Werke von drei Komponisten, deren Musik sich scheinbar aneinander reibt und im gemeinsamen Thema „.Wandeln. Verwandlung“ doch Verbindendes zu erkennen gibt.
Erstmals werden die „Dämmerung – Schmetterlinge“ von Johannes Schöllhorn zu hören sein, eine Uraufführung zu Ehren Jean Pauls. Im Auftrag des Vereins Jean Paul 2013 hat der Professor für Komposition und Leiter des Instituts für Neue Musik an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln dieses Musikstück anlässlich des 250. Geburtstages von Jean Paul komponiert, finanziert von der Ernst von Siemens Musikstiftung. Erklingen werden an diesem Abend zudem das Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1 c‑Moll, op. 35, von Dmitrij Schostakowitsch sowie die Symphonie Nr. 6 F‑Dur, op. 68 „Pastorale“, von Ludwig van Beethoven. Am Klavier spielt Fabio Bidini; Daniel Klajner dirigiert das Orchester der Hofer Symphoniker.
„Die Zeit dämmert – wiewohl jede irdische dämmert, entweder vor oder nach der Sonne; und nur die Ewigkeit ist licht – ; und darin gönne man denn einigen Gedanken den kurzen trägen Flug, (…),“ so schreibt Jean Paul in „Dämmerung-Schmetterlinge“. Was verbirgt sich hinter diesem scheinbar naiven und naturverliebten Titel? Wenn man Jean Paul liest, wird man einem Feuerwerk von Metaphern ausgesetzt, das zeigt, dass alles für etwas anderes steht oder stehen kann und jede Kleinigkeit sich nicht nur dadurch bestimmt, was sie scheinbar ist. Sondern das Entscheidende ist, wie man sie betrachtet. In kleinen mit vielerlei Bedeutungen aufgeladenen Bildern spinnt er weit ausgreifende Zusammenhänge, die kleine Schmetterlinge zu kräftigen Bildern in seinen späten politischen Schriften werden lassen. In fünf kurzen, konzentrierten Sätzen versucht Johannes Schöllhorn, sich in seinem Stück diesem Denken Jean Pauls zu nähern.
Kühn dagegen ist die Musik des jungen Dmitrij Schostakowitsch, der 1932 die musikalische Tradition Mussorgskys, den Ton Tschaikowskys fortsetzen und dabei ein neuartiges, aber trotzdem spezifisch russisches Idiom ansprechen wollte. Mit seinem 1. Klavierkonzert schrieb er ein parodistisches Werk als Ausdruck ausschließlicher Lebensfreude. Über das Werk äußerte sich Dmitrij Schostakowitsch: „Ich bin ein sowjetischer Komponist. Für mich ist unser Zeitalter heldenhaft, von Schwung und Lebensfreude erfüllt. Das wollte ich in meinem Konzert zum Ausdruck bringen“.
Ludwig van Beethovens innige Beziehung zur Natur ist allgemein bekannt: „Kein Mensch kann das Landleben so lieben wie ich, geben doch Wälder, Bäume, Felsen den Widerhall, den der Mensch wünscht.“ Im Sommer 1807 bis 1808, in einem anmutigen Tal zwischen Heiligenstadt und Nußdorf bei Wien, entstanden Teile der Pastoralsymphonie. Das Werk erregt die Gemüter, denn hier hat Beethoven einen entscheidenden Schritt weg von der „absoluten“ Musik hin zur „Programmmusik“ getan. Beethoven verteidigte sich zwar gegen eine derartige Auslegung, erklärte, sein Werk sei „mehr Ausdruck von Empfindungen als Malerei“. Aber das außermusikalische Programm der Symphonie ist nicht erfunden worden, sondern von Beethoven selbst klar und eindeutig angegeben.
Das Konzert am Freitag, den 18. Oktober 2013, beginnt um 19.30 Uhr in der Hofer Freiheitshalle, Kulmbacher Straße 4. Eine Einführung zum Konzert unter Mitwirkung des Komponisten Johannes Schöllhorn findet um 18.30 Uhr im oberen Festsaalfoyer der Freiheitshalle statt.
Weitere Informationen dazu unter www.jean-paul-2013.de oder www.hofer-symphoniker.de.
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