Woche des Sehens vom 8. bis 15. Okto­ber 2013

Unter dem Mot­to „Ein­blick gewin­nen!“ wird durch eine Viel­zahl von Aktio­nen bun­des­weit auf die Bedeu­tung guten Seh­ver­mö­gens, die Ursa­chen ver­meid­ba­rer Erblin­dung sowie auf die Situa­ti­on seh­be­hin­der­ter und blin­der Men­schen in Deutsch­land und in den soge­nann­ten Ent­wick­lungs­län­dern auf­merk­sam gemacht.

Das Zen­trum Bay­ern Fami­lie und Sozia­les (ZBFS) – Regi­on Ober­fran­ken ist für fol­gen­de Lei­stun­gen bzw. Fest­stel­lun­gen für blin­de Men­schen zuständig:

1. Mit dem Blin­den­geld als rei­ner Lan­des­lei­stung trägt der Frei­staat Bay­ern der beson­de­ren Situa­ti­on sei­ner blin­den Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger Rech­nung. Es setzt kei­ne Pfle­ge­be­dürf­tig­keit vor­aus, ist ein­kom­mens­un­ab­hän­gig und steuerfrei.

Das vol­le Blin­den­geld beträgt monat­lich 535 €.

Das Blin­den­geld wird nur zur Hälf­te gezahlt, wenn sich die blin­de Per­son in einem Heim oder in einer gleich­ar­ti­gen Ein­rich­tung auf­hält und die Kosten des Auf­ent­hal­tes ganz oder teil­wei­se aus Mit­teln öffent­lich-recht­li­cher Lei­stungs­trä­ger, z.B.: Sozi­al­hil­fe­trä­ger, gesetz­li­che Kran­ken­kas­sen, Pfle­ge­kas­sen oder Bei­hil­fe­trä­ger bestrit­ten wer­den oder Lei­stun­gen der pri­va­ten Pfle­ge­ver­si­che­rung in Anspruch genom­men werden.

Das Blin­den­geld wird gekürzt

  • auf 394 €, wenn die blin­de Per­son Lei­stun­gen (Pfle­ge­geld, Sach­lei­stun­gen oder Kom­bi­na­ti­ons­lei­stun­gen) der Pfle­ge­stu­fe I aus der gesetz­li­chen oder pri­va­ten Pfle­ge­ver­si­che­rung erhält,
  • auf 359 €, wenn sie Lei­stun­gen der Pfle­ge­stu­fe II oder III erhält.

Im Regie­rungs­be­zirk Ober­fran­ken erhiel­ten Ende Juni 2013 ins­ge­samt 1.298 Per­so­nen Blin­den­geld, davon 600 das vol­le Blin­den­geld und 698 ein gekürz­tes.

Neu ist:

Mit Ände­rungs­ge­setz vom 24.07.2013 wur­de das Baye­ri­sche Blin­den­geld­ge­setz um eine Lei­stung für taub­blin­de Men­schen erweitert.

Die spe­zi­el­le Lebens­si­tua­ti­on von taub­blin­den Men­schen, die in den Berei­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on, Infor­ma­ti­on, Mobi­li­tät und der all­täg­li­chen Lebens­füh­rung auf zahl­rei­che Assi­stenz­lei­stun­gen oder spe­zi­el­le Hilfs­mit­tel ange­wie­sen sind, wur­de durch ein dop­pel­tes Blin­den­geld berücksichtigt.

Das vol­le Taub­blin­den­geld beträgt 1.068 € seit 01.01.2013 und 1.070 € ab 01.07.2013.

Für Anträ­ge, die nach dem 31.12.2013 gestellt wer­den, ent­steht der Anspruch auf Taub­blin­den­geld mit dem Ersten des Monats, in dem die Vor­aus­set­zun­gen erfüllt sind, frü­he­stens mit dem ersten Tag des Antragsmonats.

Für das Jahr 2013 gilt inso­weit eine Aus­nah­me­re­ge­lung, als das Taub­blin­den­geld ab dem Monat rück­wir­kend gezahlt, in dem die Vor­aus­set­zun­gen erfüllt sind, wenn der Antrag bis zum 31.12.2013 gestellt wird.

2. Bei Blind­heit wird das Merk­zei­chen Bl im Schwer­be­hin­der­ten­aus­weis zuer­kannt. Das Merk­zei­chen Bl ermög­licht ver­schie­de­ne Nach­teils­aus­glei­che, wie die Frei­fahrt im öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr nach Erwerb einer Wert­mar­ke, Kraft­fahr­zeug­steu­er­be­frei­ung, einen Pausch­be­trag bei der Ein­kom­men­steu­er wegen außer­ge­wöhn­li­cher Bela­stung in Höhe von 3.700 € u. a.

Außer­dem erhal­ten Blin­de und Seh­be­hin­der­te mit einem Grad der Behin­de­rung (GdB) von min­de­stens 60 wegen der Seh­be­hin­de­rung das Merk­zei­chen RF im Schwer­be­hin­der­ten­aus­weis. Da ab dem 01.01.2013 ein neu­es Rund­funk­bei­trags­recht gilt, kön­nen Per­so­nen mit Merk­zei­chen RF ab die­sem Zeit­punkt grund­sätz­lich nur noch eine Ermä­ßi­gung des Rund­funk­bei­tra­ges auf ein Drit­tel beantragen.

3. Fer­ner kön­nen Blin­de und Seh­be­hin­der­te ver­schie­de­ne Lei­stun­gen rund um das The­ma „Schwer­be­hin­de­rung und Arbeit“ durch das Inte­gra­ti­ons­amt erhal­ten (Ein­rich­tung spe­zi­el­ler Arbeits­plät­ze, wie z. B. für blin­de Tele­fo­ni­sten, lau­fen­de Lohn­ko­sten­zu­schüs­se etc.). Das Inte­gra­ti­ons­amt ist Teil des Zen­trums Bay­ern Fami­lie und Soziales.

Rat­su­chen­de kön­nen sich an die Regio­nal­stel­le Ober­fran­ken des ZBFS in der Hegel­stra­ße 2 in Bay­reuth (Tel. 0921/605–1) oder am Dienst­ort in Selb (Gebrü­der-Netzsch-Str. 19, Tel. 09287/803–0) wenden.

Zusätz­lich kom­men wir jedes Monat zu einem Sprech­tag in fol­gen­de Städte:

Bam­berg (Rat­haus, Max­platz 3), Hof (Bür­ger­zen­trum der Stadt Hof, Karo­li­nen­str. 40) und in den Land­rats­äm­tern Coburg, Forch­heim, Kro­nach, Kulm­bach und Lich­ten­fels.

Die ein­zel­nen Sprech­tags­ter­mi­ne und wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den sich im Inter­net unter http://​www​.zbfs​.bay​ern​.de.