Aktu­el­le Kon­junk­tur­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken mit posi­ti­ven Aussichten

IHK: 8.000 neue Arbeits­plät­ze dank robu­sten Wachstums

Die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft nimmt wei­ter Fahrt auf, so die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth in ihrem aktu­el­len Kon­junk­tur­be­richt. Der IHK-Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex steigt im Okto­ber um knapp 3 Punk­te auf 117 Punkte.

Auch für die kom­men­den Mona­te über­wiegt Opti­mis­mus. „Dass die Unter­neh­men posi­tiv in die Zukunft blicken, zeigt sich vor allem dar­an, dass sie wie­der mehr inve­stie­ren und wei­ter Neu­ein­stel­lun­gen vor­neh­men wol­len“, so IHK-Prä­si­dent Heri­bert Trunk. Ins­ge­samt rech­net die IHK in ihrer Pro­gno­se mit einem Beschäf­tig­ten­zu­wachs von rund 8.000. Trunk: „Ent­ge­gen dem Bun­des­trend erhöht die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft ihre Exportprognose.“

Aktu­el­le Geschäfts­la­ge: Ein­schät­zung posi­ti­ver als zuletzt

Mit ihrer aktu­el­len Geschäfts­la­ge sind 38% der befrag­ten Unter­neh­mer zufrie­den , ledig­lich 12 Pro­zent nicht. Bei der Kon­junk­tur­be­fra­gung im Mai waren es noch 35 bzw. 17 Pro­zent. Ursa­che für die­se ver­bes­ser­te Ein­schät­zung ist vor allem das gestie­ge­ne Auf­trags­vo­lu­men und die damit ein­her­ge­hen­de ver­bes­ser­te Kapa­zi­täts­aus­la­stung. Wenn­gleich die Ertrags­la­ge für das Gros der Unter­neh­men noch nicht wirk­lich zufrie­den­stel­lend ist, hat sie sich doch deut­lich verbessert.

Die Bele­bung geht dabei in erster Linie von der Inlands­nach­fra­ge aus, die im Mai noch sehr zurück­hal­tend ein­ge­schätzt wur­de. Inzwi­schen ver­zeich­nen die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men in allen Export­re­gio­nen wie­der Zuwäch­se, so auch beim Export in die EU-Län­der. Beson­ders zufrie­den waren die Unter­neh­me n mit dem Export nach Russ­land und in die ehe­ma­li­gen GUS-Staa­ten. Zwar ver­zeich­net der Han­del mit dem asia­ti­schen Raum wei­ter­hin Zuwäch­se, die­se fal­len aber deut­lich schwä­cher aus als in den ver­gan­ge­nen Jah­ren – ein erstes Anzei­chen dafür, dass die Kon­junk­tur in Chi­na abflacht.

Robu­stes Wachs­tum erwartet

„Die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft rech­net für die kom­men­den Mona­te mit einem robu­sten Wachs­tum“, so Trunk. „85 Pro­zent der befrag­ten IHK-Mit­glieds­un­ter­neh­men rech­nen für die kom­men­den Mona­te mit einer gleich­blei­ben­den oder ver­bes­ser­ten Geschäftslage.“

Die­se Ein­schät­zung fußt sowohl auf der erwar­te­ten Bin­nen­nach­fra­ge, als auch auf der erwar­te­ten Export­ent­wick­lung. „Ins­ge­samt wird trotz der schwa­chen Kon­junk­tur in ver­schie­de­nen Schwel­len­län­dern mit einem Anzie­hen der Aus­lands­nach­fra­ge gerech­net“, so Trunk. Zu Opti­mis­mus Anlass gibt die Nach­fra­ge­ent­wick­lung vor allem aus Russ­land und den ehe­ma­li­gen GUS-Staa­ten sowie Nord­ame­ri­ka. Aber auch die Nach­fra­ge aus der EU und aus Asi­en wird – geht es nach den Erwar­tun­gen der Unter­neh­mer – wei­ter zuneh­men. Dabei wird die wei­te­re Nach­fra­ge­ent­wick­lung im asia­ti­schen Raum mit Chi­na an der Spit­ze aller­dings deut­lich zurück­hal­ten­der als in den ver­gan­ge­nen Jah­ren eingeschätzt.

Die Mehr­zahl der Unter­neh­men rech­net mit einer stei­gen­den Kapa­zi­täts­aus­la­stung sowie einem stei­gen­den Inve­sti­ti­ons­vo­lu­men im In- und Aus­land. Wäh­rend bei den Inve­sti­tio­nen im Inland vor allem Ersatz­be­schaf­fun­gen und Pro­dukt­in­no­va­tio­nen im Mit­tel­punkt der geplan­ten Inve­sti­tio­nen ste­hen, ste­hen im Aus­land in erster Linie Kapa­zi­täts­er­wei­te­run­gen und Pro­dukt­in­no­va­tio­nen auf der Agenda.

Zu den gro­ßen Risi­ko­fak­to­ren zäh­len die Ener­gie­ko­sten und immer mehr auch die Ener­gie­ver­sor­gung. „Die jüng­sten Strom­aus­fäl­le etwa im Lich­ten­fel­ser Raum haben in der Indu­strie in meh­re­ren Fäl­len zu erheb­li­chen Maschi­nen­schä­den und stun­den­lan­gen Pro­duk­ti­ons­aus­fäl­len geführt“, so Trunk. Umso wich­ti­ger sei des­halb eine zügi­ge und ver­läss­li­che Umset­zung der Energiewende.

Per­so­nal­zu­wachs geht weiter

Um ins­ge­samt 8.000 will die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft ihre Mit­ar­bei­ter­zahl in den kom­men­den 12 Mona­ten erhö­hen, so IHK-Kon­junk­tur­ex­per­te Peter Beli­na. Vor allem der Groß­han­del, das Bau­ge­wer­be und der Tou­ris­mus­sek­tor suchen Fach­kräf­te. „Vor dem Hin­ter­grund der aktu­el­len Fach­kräf­te­lücke von 17.000 Mit­ar­bei­tern wahr­lich kein leich­tes Unter­fan­gen, die­se Stel­len zu beset­zen. Umso wich­ti­ger ist es, jetzt die Wei­chen zu stel­len, um die Fach­kräf­te­pro­ble­ma­tik lang­fri­stig abzu­fe­dern“, so Trunk. „Die IHK hat in ihrem 10-Punk­te-Plan zur Fach­kräf­te­si­che­rung ver­schie­de­ne Wege auf­ge­zeigt.“ Das Spek­trum rei­che dabei von einer För­de­rung der früh­kind­li­chen Bil­dung bis hin zu einer Erhö­hung der Frau­en­er­werbs­quo­te, wozu die Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf aber wei­ter ver­bes­sert wer­den müsse.

Trunk: „Die Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen dro­hen, sich hin­zu­zie­hen. Um bei der Wirt­schaft kein Stim­mungs­tief zu ver­ur­sa­chen, braucht Deutsch­land mög­lichst bald eine hand­lungs­fä­hi­ge Bun­des­re­gie­rung.“ Auch der US-Haus­halts­streit mit der dro­hen­den Zah­lungs­un­fä­hig­keit der USA sowie die poli­ti­sche Kri­se in Ita­li­en drücken auf die Stim­mung. „Es wird Zeit, dass die Regie­run­gen end­lich die rich­ti­gen Leh­ren aus der glo­ba­len Finanz- und Wirt­schafts­kri­se 2009 zie­hen“, so Trunk.

Mit ins­ge­samt rund 600 teil­neh­men­den Unter­neh­men im Ein­zugs­ge­biet der IHK für Ober­fran­ken, ca. 4.600 Befrag­ten in Bay­ern und etwa 24.000 Unter­neh­mens­ant­wor­ten im Bun­des­ge­biet wei­sen die Kon­junk­tur­be­fra­gun­gen der Indu­strie- und Han­dels­kam­mern eine Basis auf, wie kei­ne ande­re regel­mä­ßig statt­fin­den­de Kon­junk­tur­be­fra­gung. „Damit wei­sen die Ergeb­nis­se der IHK-Kon­junk­tur­um­fra­gen seit Jah­ren eine sehr hohe Pro­gno­se-Zuver­läs­sig­keit auf“, so Belina.