Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung „Wind­kraft­an­la­gen zwi­schen Effel­trich, Pinz­berg und Poxdorf“

Gestern (18.09.2013, 19h) ver­an­stal­te­te die Bür­ger­initia­ti­ve Gegen­wind Effel­trich-Pinz­berg-Pox­dorf einen Infor­ma­ti­ons­abend zu den geplan­ten Wind­kraft­an­la­gen zwi­schen Effel­trich, Pinz­berg und Pox­dorf. Die Bür­ger­initia­ti­ve informiert:

Im gut besuch­ten Sport­heim in Effel­trich sprach zunächst Dr.med.A.Mauerer aus Marl­off­stein, Chef­arzt des The­re­si­en­kran­ken­hau­ses Nürn­berg, der zu den gesund­heit­li­chen Aus­wir­kun­gen von Wind­kraft­an­la­gen medi­zi­ni­sche Fach­li­te­ra­tur der letz­ten 15 Jah­re zusam­men­ge­stellt hat. Klar ging dar­aus her­vor, dass signi­fi­kan­te Gesund­heits­schä­den durch den lang­wel­li­gen Schall (Infra­schall) auf­tre­ten kön­nen, der zudem kilo­me­ter­weit wirkt. Die­ser Wir­kungs­be­reich nimmt mit der Höhe der Anla­gen zu. Somit sind nicht nur die näch­sten Anwoh­ner betrof­fen. Dazu gehö­ren Schwin­del, Kopf­schmer­zen, Stress­emp­fin­den, nach­hal­ti­ge Schlaf­stö­run­gen, Ein­schrän­kung der psy­chi­schen und phy­si­schen Lebens­qua­li­tät bis hin zu krank­haf­ten Ver­än­de­run­gen von inne­ren Orga­nen wie Herz und Lun­ge. Er wies dar­auf hin, dass bei Per­so­nen mit ent­spre­chen­der Dis­po­si­ti­on durch die rhyt­mi­sche Licht-/Schat­ten­wir­kung epi­lep­ti­sche Anfäl­le aus­ge­löst wer­den kön­nen. Auf­grund der bestehen­den Daten­la­ge sind erheb­li­che Zwei­fel an der gesund­heit­li­chen Unbe­denk­lich­keit von Wind­kraft­an­la­gen ange­bracht. Sein Fazit: „Wenn ich auf der Basis solch einer Daten­la­ge ope­rie­ren wür­de, wäre ich weg vom Fenster!“

Anschlie­ßend erläu­ter­te der Spre­cher der Bür­ger­initia­ti­ve, Her­mann Gott­schalk, sei­ne Beden­ken bezüg­lich der Wind­kraft­an­la­gen. Der Phy­si­ker beton­te: „Das Ein­zi­ge aus dem ‚Kon­zept‘ Ener­gie­wen­de, das wir kön­nen, ist Wind­rä­der hin­zu­stel­len!“ Unge­klärt ist nach wie vor die Spei­cher­fra­ge. Auf­grund der Unzu­ver­läs­sig­keit von Wind und Son­ne konn­te trotz bereits 62GW instal­lier­ter Nenn­lei­stung von Foto­vol­ta­ik- und Wind­kraft­an­la­gen noch kein ein­zi­ges kon­ven­tio­nel­les Kraft­werk ersetzt wer­den. Der­zeit ist es not­wen­dig, einen kom­plet­ten zwei­ten Kraft­werks­park vor­zu­hal­ten. Auf der ande­ren Sei­te muss zur Unzeit teu­er erzeug­ter „Öko­strom“ ins Aus­land zu Spott­prei­sen abge­ge­ben oder gar teu­er ent­sorgt wer­den. Außer­dem ist das der­zei­ti­ge System unso­zi­al. Die von Wind­parks oder Bür­ger­wind­rä­dern erziel­ten Ein­nah­men müs­sen groß­teils durch die Strom­prei­se sub­ven­tio­niert wer­den. Die hohen Strom­prei­se tref­fen vor allem Men­schen mit gerin­gem Ein­kom­men, wäh­rend am Bau der Anla­gen Pro­jek­tie­rer, Anwäl­te und eini­ge mehr ver­die­nen, bevor der erste Strom fließt.

Der freie Bio­lo­ge Dr. Fried­rich Buer aus Neu­stadt an der Aisch stell­te die Aus­wir­kun­gen auf Natur und Umwelt in den Vor­der­grund. Er beton­te, dass die Zahl der Ver­lu­ste an Fle­der­mäu­sen und Vögeln sehr viel höher ist, als die unter Wind­rä­dern gefun­de­nen Opfer ver­mu­ten las­sen. Die getrof­fe­ne Tie­re wer­den zer­fetzt und über meh­re­re Hekt­ar um die Anla­ge ver­teilt, womit sie kaum auf­find­bar sind. Was dann noch übrig ist wird von ande­ren Tie­ren auf­ge­fres­sen. Auch neue Hoch­tem­pe­ra­tur­lei­tun­gen für den Trans­port von Strom berei­ten ihm gro­ße Sor­gen: „Bei 210 Grad Cel­si­us ver­schmo­ren Vögeln die Füße. Einen ‚Los­lass­re­flex‘ besit­zen sie nicht!“. Für indis­ku­ta­bel hält Dr.Buer die unkri­ti­sche Hal­tung der ein­schlä­gi­gen Natur­schutz­ver­bän­de, die ihr urei­ge­nes Ziel Arten­schutz zugun­sten des Aus­baus der ver­meint­lich öko­lo­gi­schen Wind­kraft­an­la­gen über Bord gewor­fen haben

Abschlie­ßend wur­den Unter­schrif­ten gegen die geplan­ten Vor­rang­ge­bie­te gesam­melt. Zwar haben sich die betrof­fe­nen Gemein­den in Stel­lung­nah­men zum Regio­nal­plan Ober­fran­ken-West bereits geschlos­sen gegen die Vor­rang­ge­bie­te aus­ge­spro­chen. Die BI beton­te, dass die Ent­schei­dungs­ge­walt aber beim Pla­nungs­aus­schuss liegt. Die­sem gilt es den Bür­ger­wil­len deut­lich zu machen.