10 neue Ener­gie­be­ra­ter für Oberfranken

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken hat zehn neu­en Ener­gie­be­ra­tern im Hand­werk ihre Zer­ti­fi­ka­te über­reicht. Sie haben bei der Hand­werks­kam­mer den 222 Stun­den umfas­sen­den Lehr­gang „Ener­gie­be­ra­ter im Hand­werk“ absol­viert. Der staat­lich aner­kann­te Abschluss zum „Ener­gie­be­ra­ter im Hand­werk (HWK)“ gilt als Zusatz­qua­li­fi­ka­ti­on, die zur Aus­stel­lung von Ener­gie­aus­wei­sen berech­tigt, so Hand­werks­kam­mer- Haupt­ge­schäfts­füh­rer Tho­mas Kol­ler. Die neu­en Ener­gie­be­ra­ter, die sich über­wie­gend aus Mei­stern und Archi­tek­ten zusam­men­set­zen, haben par­al­lel zu ihrem eigent­li­chen Betä­ti­gungs­feld neun Mona­te lang immer zwei Aben­de pro Woche ihr Wis­sen erwei­tert, und das mit Erfolg. Schwer­punk­te in die­sem Kurs sind die Berei­che Kli­ma­schutz, Bau­tech­nik, Hei­zungs­tech­nik, rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie- und Wär­me­er­zeu­gung und Energieausweise.

Ener­gie­be­ra­ter sind Hand­werks­mei­ster in einem Bau‑, Aus­bau- oder anlagen­tech­ni­schen Gewer­be und haben sich in umfang­rei­chen Fort­bil­dungs­kur­sen zu Gebäu­de­en­er­gie­ex­per­ten qua­li­fi­ziert. Wegen ihrer hohen Qua­li­fi­ka­ti­on sind sie den Archi­tek­ten und Inge­nieu­ren in den För­der­pro­gram­men des Bun­des gleich­ge­stellt, so Kol­ler. Die Gebäu­de­en­er­gie­be­ra­ter des Hand­werks betrach­ten das Haus ganz­heit­lich, so ist auch das Lehr­gangs­kon­zept ange­legt. Sie berück­sich­ti­gen das Zusam­men­spiel von Däm­mung der Außen­wän­de, des Daches und des Kel­lers mit der Hei­zungs­an­la­ge sowie den Fen­stern, um den Ener­gie­ver­brauch so wirt­schaft­lich wie mög­lich zu redu­zie­ren. Das Ser­vice­an­ge­bot der Ener­gie­be­ra­ter ist breit gefä­chert: Bestands­auf­nah­me des Gebäu­des, Berech­nung der Ein­spar­po­ten­zia­le, Bera­tung unter Berück­sich­ti­gung der indi­vi­du­el­len Mög­lich­kei­ten und Anfor­de­run­gen sowie Ent­wick­lung eines indi­vi­du­el­len Moder­ni­sie­rungs­kon­zep­tes mit kon­kre­ten Maß­nah­men­vor­schlä­gen bis hin zu Sanie­rungs­fahr­plä­nen für eine schritt­wei­se Sanie­rung über meh­re­re Jah­re hin­weg. Und schließ­lich kön­nen sie die Moder­ni­sie­rung beglei­ten und die ein­zel­nen Maß­nah­men umset­zen. Das alles tun sie auf Basis ihrer zumeist lang­jäh­ri­gen Pra­xis als Hand­werks­mei­ster: Sie ken­nen die Anfor­de­run­gen eben­so wie die jewei­li­gen regio­nal­ty­pi­schen Kon­struk­tio­nen und wis­sen, was mach­bar ist. Zum Schluss kann auch ein Ener­gie­aus­weis für das Gebäu­de aus­ge­stellt werden.

Stan­dard­lö­sun­gen für Ener­gie­mo­der­ni­sie­rung gibt es übri­gens nicht, so Kol­ler. Jedes Gebäu­de braucht ein indi­vi­du­el­les Moder­ni­sie­rungs­kon­zept – auch in Abhän­gig­keit sei­ner Lage, den bereits umge­setz­ten Maß­nah­men und den Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten der Besit­zer. Dies erfor­dert Fach­leu­te, die an die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se ange­passt pla­nen und umset­zen. Es erfor­dert Bera­ter, die nicht nur Ein­zel­maß­nah­men, son­dern die gesam­ten Anfor­de­run­gen und Mög­lich­kei­ten eines Hau­ses im Blick haben. Da man hier viel falsch machen kann, sind gera­de bei der Pla­nung Ener­gie­be­ra­ter beson­ders wich­tig. Und man kann auch viel gewin­nen. Eine umfas­sen­de ener­ge­ti­sche Sanie­rung senkt nicht nur den Ener­gie­ver­brauch und die Ener­gie­ko­sten. Auch der Wohn­kom­fort und der Wert der Immo­bi­lie stei­gen. Inve­sti­tio­nen in die ener­ge­ti­sche Sanie­rung zah­len sich damit gleich mehr­fach aus und loh­nen sich lang­fri­stig. Ener­gie, die gar nicht erst ver­braucht wird, ist der beste Bei­trag zum Kli­ma­schutz und eine gute Vor­sor­ge gegen stei­gen­de Ener­gie­prei­se. Das gilt gera­de für Gebäu­de: Schließ­lich fällt dort ein Groß­teil des Ener­gie­be­darfs von Haus­hal­ten an. Allen vor­an für Hei­zung und Warmwasser.