„Eicher­treff“ in Affalterthal

Die fünf­te Auf­la­ge des belieb­ten „Eicher­treffs Affal­ter­thal“ am ersten Wochen­en­de im Sep­tem­ber war­tet mit einer Beson­der­heit auf: Zum ersten Mal wird ein 57 Jah­re alter, funk­ti­ons­tüch­ti­ger Eicher-Trak­tor ver­lost und der Erlös dar­aus wird der Krebs­sta­ti­on der Erlan­ger Kin­der­kli­nik als Spen­de zur Ver­fü­gung gestellt.

Faszination "Eicher"

Fas­zi­na­ti­on „Eicher“

Wenn man durch den Gang der Kin­der­kli­nik läuft und sich vor­stellt, hin­ter jeder der zwölf Türen liegt ein sehr jun­ger Mensch mit einer schwer­wie­gen­den Krank­heit, die sein Leben ein­schnei­dend ver­än­dert, bekommt man als Erwach­se­ner schnell das Gefühl einer Art Hilf­lo­sig­keit und Mit­leid und geht auto­ma­tisch auf Distanz zu den Kin­dern. „Stopp“ wür­de an die­ser Stel­le Pro­fes­sor Dr. med. Mar­kus Metz­ler, Lei­ter der Abtei­lung Onko­lo­gie (Krebs) und Häma­to­lo­gie (Blut­krank­hei­ten) der Kin­der- und Jugend­kli­nik in Erlan­gen sagen. „Das ist genau das, was wir und auch die Kin­der, die hier leben, nicht wol­len“. Die Ein­rich­tung und die Men­schen ver­ste­hen sich als „gro­ße inte­gra­ti­ve Fami­lie“, die Teil der Gesell­schaft sind und es auch blei­ben wol­len. Die Kin­der leben zwar für län­ge­re Zeit hier, erzählt Dr. Metz­ler im Gespräch und ent­spre­chend stark ent­wickeln sich die Bin­dun­gen zu den jun­gen Pati­en­ten. Aber in vie­len Fäl­len kön­nen die Kin­der spä­ter wie­der in den All­tag zurück­keh­ren. „Das ist das Schö­ne an der Arbeit“, sag­te Dr. Metz­ler, „man bekommt die Ent­wick­lung des Kin­des in allen Höhen und Tie­fen mit“ – fast wie bei den eige­nen Kin­dern. Allein schon die Tat­sa­che, dass die Kin­der wochen‑, ja mona­te­lang von ihrer gewohn­ten Umge­bung und den Freun­den weg sind, erzeugt das Gefühl der Iso­liert­heit bei ihnen. Da wäre es falsch, so der Medi­zi­ner wei­ter, die­sen Ein­druck noch zu ver­stär­ken, indem man die Kin­der und ihre Krank­heit instru­men­ta­li­siert. Dem ent­ge­gen zu wir­ken ist noch wich­ti­ger als Spen­den­gel­der an sich mein­te Dr. med Metz­ler. Spen­den wer­den in der Abtei­lung aber trotz­dem ger­ne gese­hen, weil sie hel­fen kön­nen, das Leid der Kin­der zu mil­dern. In die­sem Fal­le hegt die Sta­ti­ons­lei­tung schon lan­ge den Wunsch, einen Laser anzu­schaf­fen, der die Neben­wir­kun­gen einer Che­mo­the­ra­pie lin­dern kann. So ein Gerät kostet an die 15 000 Euro. „Wir spa­ren schon eif­rig dafür“ sag­te der Sta­ti­ons­lei­ter. Als Hans Mar­tin Gemäh­lich, der im Auf­trag der Affal­ter­tha­ler Eicher­freun­de der Krebs­sta­ti­on einen Besuch abstat­te­te, die Sum­me hör­te, erwach­te sofort der Ehr­geiz, den Erlös in die­ser Höhe auch zu schaf­fen. Des­halb soll nun bis zum 1. Sep­tem­ber, dem Tag der Ver­lo­sung des Eicher­trak­tors noch ein­mal kräf­tig die Wer­be­trom­mel gerührt werden.

Der Los­kauf funk­tio­niert fol­gen­der­ma­ßen: Ab sofort kann man sich online unter www​.eicher​freun​de​-affal​ter​thal​.de mit Namen und Adres­se und der gewünsch­ten Anzahl Lose anmel­den. Als Ant­wort gibt es eine Bestä­ti­gung und die Mit­tei­lung über die Bank­ver­bin­dung. Sobald das Geld ein­ge­zahlt ist, wer­den die Lose ver­schickt. Ein Los kostet einen Euro. Am Sonn­tag, den 1. Sep­tem­ber ab 16.30 Uhr wird der Gewin­ner unter nota­ri­el­ler Auf­sicht aus­ge­lost und der Spen­den­scheck über­ge­ben. Als zwei­ter Preis winkt ein Ori­gi­nal Eicher-Zwei-Schar-Win­kel­dreh­pflug und als drit­ter Preis ein Eicher ED 16-Tret­bull­dog, damit auch der Nach­wuchs bald Eicher-Fan wird. Es wird noch wei­te­re Klein­prei­se geben.

Die Kin­der- und Jugend­kli­nik des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Erlan­gen besteht seit über 100 Jah­ren. In ihr ste­hen zwölf Bet­ten, in denen krebs­kran­ke Kin­der und Jugend­li­che behan­delt wer­den. Die häu­fig­sten For­men sind Leuk­ämie und Hirn­tu­mo­re, gefolgt von Lymph­kno­ten­krebs, dem Neu­ro­bla­stom- einem Tumor des Ner­ven­sy­stems- und dem Nie­ren­krebs. Jähr­lich erkran­ken allein in Bay­ern rund 300 Kin­der unter 15 Jah­ren an Krebs. Wei­te­re Infos unter www​.kin​der​kli​nik​.uk​-erlan​gen​.de.

Text/​Foto: Rein­hard Löwisch