Offener Brief der Bürgerinitiative B470 Oesdorf: "Ja – uns sind Menschen wichtiger als Tiere!"

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Die Fränkische Schweiz und sein Umland ist eine herrliche Landschaft. Im natürlichen Umfeld leben sehr viele Tiere. An den vielen sauberen Weiher und Bächen leben auch viele Kröten, die jedes Frühjahr und jeden Herbst ihre Wanderungen zu den Laichplätzen oder ins Winterquartier der Kröten unternehmen. Viele helfende Hände sind jeweils aufopfernd dabei, diese Krötenwanderungen gegen den Straßenverkehr zu sichern. Entlang der B470 zwischen Forchheim und Oesdorf werden dann Absperrungen bei Wind und Wetter montiert und die Kröten in Eimern über die Straße getragen, damit sie nicht von den vorbei rasenden Autos zerquetscht werden.

Jetzt werden Krötentunnel zwischen der neuen Südumgehung Forchheim und Oesdorf entlang der B470 eingebaut. Die Ortschaften Wimmelbach und Oesdorf liegen ebenfalls an der B470. Für diese zwei Ortschaften und deren Bürger gibt es jedoch keine Tunnel, um über diese viel befahrene Bundesstraße zu gelangen. Seit vielen Jahren versuchen die Bürger von Wimmelbach und Oesdorf, die Behörden zu überzeugen, dass je eine Bedarfsampel in den Ortschaften errichtet werden muss. Das wird jedoch bisher kategorisch und konsequent abgelehnt, obwohl immer wieder Unfälle passieren. Regelmäßige Anschreiben, Treffen vor Ort mit Behörden und Politik füllen mittlerweile mehrere Ordner. Aber für die Überquerung der Straße von Menschen ist natürlich kein Geld in den Kassen. „Dafür geben wir kein Geld aus, weil es nicht notwendig ist „ war der Kommentar.

Schade eigentlich wenn man bedenkt, dass nun entlang der B470 zwischen Wimmelbach und Oesdorf mehrere Krötentunnel für rund 300.000 Euro!!! gebaut werden und die Straße deshalb ca. 1 Monat gesperrt wird. Es gibt dafür Zuschüsse, damit die lieben Kröten (gegen die wir überhaupt nichts haben) zukünftig ein längeres Leben haben. Die gesamte Maßnahme kostet rund 750.000 Euro an Steuergeldern.

Die 1400 Bürgerinnen und Bürger aus Wimmelbach und Oesdorf, die hier mit ihren Familien leben und täglich mehrmals die Straßen überqueren müssen, sind 15.000 Euro (soviel kostet eine Ampel) anscheinend nicht wert.

Wir sind sehr gespannt, wie die Schilder in Krötensprache aussehen werden, damit die Amphibien nicht mehr über die Straße laufen, sondern ihren sehr teuren Tunnel nutzen werden. Hoffentlich wird dieser auch beleuchtet, da die Kröten meist Nachts unterwegs sind. Als Ausgleich könnten ja die Straßenbeleuchtungen in den Ortschaften abgeschaltet werden.

Aber ganz im Ernst – die Natur muss beschützt werden, aber unsere Kinder erst recht!

Im Auftrag der BI 470 Oesdorf
Peter Münch