Sonn­tags­ge­dan­ken: Zwei Wege oder vom Sinn des Urlaubs

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

1951 ent­stand Otto Dixens Litho­gra­phie „Saul und David“. Saul, der erste König von Isra­el, sitzt auf sei­nem Thron.Seine Gestalt wirkt düster, bedroh­lich. Ver­krampft und ver­bit­tert, miß­trau­isch auf alles und jeden klam­mert er sich an sei­ner Waf­fe fest. Vor ihm auf dem Boden sitzt der hell gemal­te kind­li­che David. Ver­träumt, hei­ter spielt er sei­ne Har­fe. Saul schei­tert mit sei­nem Leben. Durch sei­nen Erfolg über­mü­tig gewor­den, wen­det er sich ab von Gott, der ihn doch einst zum Herr­scher erklärt hat­te. Saul fin­det den Weg zurück zu Gott nicht mehr und stirbt schließ­lich, von sei­nen Fein­den besiegt, von sei­nen Freun­den ver­las­sen . Wie vie­le klam­mern sich so wie Saul an dem fest, was ver­ge­hen muß: Erfolg im Beruf, im Sport, in der Sexua­li­tät, an ihrer Jugend, der Gesund­heit. David dage­gen bleibt demütig,d.h. er wird auch als erfolg­rei­cher König aus dem Ver­trau­en auf Gott leben und kann sein Ver­sa­gen, sei­ne Angst, sei­ne Schuld vor Gott frei zuge­ben. Glück­lich der Mensch, der nicht wie Saul hoch­mü­tig und bit­ter wird, son­dern es wie David macht.

Die­ses Bild eröff­net im Ev. Gesang­buch den Abschnitt über die „beson­de­ren Tage“. Die Urlaubs- und Feri­en­zeit könn­te so ein beson­de­rer Anlaß sein, um inne­zu­hal­ten und neu nach­zu­den­ken, dass wir uns wie­der auf Gott hin aus­rich­ten, uns wie­der gebor­gen füh­len in Gott. In der Urlaubs­zeit besucht man­cher ein Got­tes­haus, der sonst „kei­nen Draht“ zur Gemein­de hat. In die­ser Zeit blät­tert all das ab, was uns oft in Atem hält und das Herz wird frei für das Eigent­li­che im Leben​.So wün­sche ich Ihnen eine Leib und See­le ent­span­nen­de Urlaubs- und Feri­en­zeit mit einem alten Segen aus Irland:

„Möge Dein Weg Dir freund­lich entgegenkommen,
möge der Wind Dir den Rücken stärken,
möge die Son­ne Dein Gesicht erhellen,
und der Regen um Dich her die Fel­der tränken.
Und bis wir bei­de, Du und ich, uns wiedersehen,
möge Gott Dich schüt­zend in sei­ner Hand halten!“

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind
  • nicht ver­hei­ra­tet