Erzbischof Schick wirbt für "Kultur des Familienlebens"

Symbolbild Religion

(bbk) Erzbischof Ludwig Schick ruft dazu auf, die „Kultur des Familienlebens“ besser zu pflegen. Um diese zu fördern, sei auch der Staat in der Pflicht, längere Elternzeiten zu ermöglichen, damit Väter und Mütter sich mehr um ihre Kleinkinder kümmern können, sagte Schick am Freitag in Bamberg bei der Verabschiedung der letzten Dillinger Franziskanerin, Schwester Carissa Kohlbeck, an den Berufsfachschulen Mariahilf für Haushaltsführung, Kinderpflege und Soziales. Zudem sollten Erziehungszeiten stärker bei der Rente berücksichtigt und bessere Wiedereinstiegsmöglichkeiten in den Beruf ermöglicht werden, so Schick. Die Wahlfreiheit Kinderkrippe oder Erziehung zu Hause müsse gewahrt werden.

Die Familie aus Vater, Mutter und Kindern sei die „Zelle für Staat und Kirche“ und nach wie vor das Beste für Erziehung und Bildung. Allein der Ruf, die Familie gemäß Tradition und Grundgesetz zu wahren und ihr Priorität zuzusprechen, sei zu wenig. Es müsse alles getan werden, die Familienkultur zu fördern. Zu einer Familienkultur gehöre gemeinsame Zeit zum Gespräch und zum Miteinander, gemeinsames gutes Essen am schön gedeckten Tisch sowie eine gute Haushaltsführung. Kinderpflege und Haushaltsführung würden heute oft abgewertet und belächelt. Deshalb hätten Schulen wie Mariahilf keinen einfachen Stand und würden als „Puddingschulen“ diffamiert. Der Erwerb von sozialen Kompetenzen für Familie und Haushalt werde in der Gesellschaft nicht so gewürdigt, wie es angemessen wäre. Hier könnten auch Arbeitsplätze geschaffen werden. „Wenn die Kultur der Familie wieder mehr Bedeutung bekommt, dann werden auch Mariahilf und Schulen dieser Art besser leben und wirken können“, mahnte der Erzbischof und fügte hinzu: „Leisten wir mit Schulen wie Mariahilf einen Beitrag für die Kultur der Familie und der Häuslichkeit, der guten Kinderpflege und des Familienlebens.“

Das Erzbistum hat die Trägerschaft der bisherigen Ordensschule übernommen, damit die über 100-jährige gute Tradition des Hauses fortgeführt werden kann. Künftig sollen dort auch junge Männer für Haushalt, Kinder- und Sozialpflege ausgebildet werden. „Tradition und Innovation gehören zusammen“, so Schick. „Was bleiben soll, soll durch Neues weitergeführt werden.“

Homepage der Berufsfachschulen Mariahilf: www.bfs-mariahilf.de