Pfle­ge­lei­stun­gen vom Herolds­ba­cher Senioren­netz­werk wer­den nun auch durch Pfle­ge­kas­sen gefördert

Gute Nach­rich­ten: Das Senioren­netz­werk „Wir für uns“ in Herolds­bach hat nun rück­wir­kend zum Anfang Mai 2013 vom Zen­trum Bay­ern Fami­lie und Sozia­les in Bay­reuth die staat­li­che Aner­ken­nung als nied­rig­schwel­li­ges Betreu­ungs­an­ge­bot erhal­ten. Damit kön­nen sich die Ange­hö­ri­gen von demen­ten Men­schen das Ent­geld für die Betreu­ung durch das Senioren­netz­werk „Wir für uns“ nun von der Pfle­ge­kas­se erstat­ten lassen.

„Das ist ein wei­te­rer Mei­len­stein in der Geschich­te des Senioren­netz­wer­kes“, freu­en sich die bei­den Vor­stän­de Jas­min Frank und Mathi­as Abbé´ des Senioren­netz­wer­kes „Wir für uns“ in Herolds­bach über die­sen Ver­trau­ens­be­weis in die Arbeit des Senioren­netz­wer­kes. Zum Hin­ter­grund: Men­schen mit demenz­be­ding­ten Fähig­keits­stö­run­gen, gei­sti­gen Behin­de­run­gen oder psy­chi­schen Erkran­kun­gen, die dau­er­haft zu einer erheb­li­chen All­tags­kom­pe­tenz geführt haben, benö­ti­gen häu­fig all­ge­mei­ne Beauf­sich­ti­gung und Betreu­ung. Wenn die­se Men­schen in häus­li­cher Pfle­ge leben und die Ein­schrän­kun­gen der All­tags­kom­pe­tenz vom Medi­zi­ni­schen Dienst der Kran­ken­kas­sen oder einem von den Pfle­ge­kas­sen beauf­trag­ten Gut­ach­ter fest­ge­stellt wur­de, müs­sen die Pfle­ge­kas­sen die Kosten für Betreu­ungs­lei­stun­gen über­neh­men, und zwar bis zu 100 Euro pro Monat bezie­hungs­wei­se bis zu 200 Euro pro Monat wenn erhöh­ter Betreu­ungs­be­darf fest­ge­stellt wurde.

Vor­aus­set­zung ist, dass die Betreu­ungs­lei­stun­gen von einem zuge­las­se­nen Pfle­ge­dienst oder einem staat­lich aner­kann­ten „nied­rig­schwel­li­gen Betreu­ungs­an­ge­bot“ erbracht wer­den. Dies gilt unab­hän­gig von der Pfle­ge­stu­fe des Betreu­ten, also auch bei der soge­nann­ten Pfle­ge­stu­fe „0“, infor­miert Jas­min Frank. Wenn der Maxi­mal­be­trag von 1200 Euro bezie­hungs­wei­se 2400 Euro in einem Jahr nicht aus­ge­schöpft wird, kann der Rest auf das Fol­ge­jahr über­tra­gen werden.

„Eine Aner­ken­nung eines Hel­fer­krei­ses als nied­rig­schwel­li­ges Betreu­ungs­an­ge­bot setzt vor­aus, dass bestimm­te Qua­li­täts­an­sprü­che erfüllt wer­den müs­sen“, erzählt Frank. Die im Herolds­ba­cher Senioren­netz­werk ein­ge­setz­ten ehren­amt­li­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fer müs­sen eine Aus­bil­dung für die Betreu­ung von demen­ten Men­schen durch­lau­fen und ihre Betreu­ungs­tä­tig­keit unter der Lei­tung einer Fach­kraft nach einem doku­men­tier­ten Qua­li­täts­si­che­rungs­sy­stem aus­üben. „Wir für uns“ habe im Grun­de von Anfang an nach die­sen Regeln gear­bei­tet und mit ent­spre­chend aus­ge­bil­de­ten Akti­ven zuhau­se leben­de demen­te Senio­ren betreut. Im Jahr 2012 sei­en auf die­se Art der Senio­ren­hil­fe zir­ka 140 Stun­den oder 36 Pro­zent der gesam­ten Hil­fe­lei­stun­gen entfallen.

„Die häus­li­che Betreu­ung von Men­schen mit Demenz stellt also einen wich­ti­gen Teil unse­rer Tätig­keit da“, resü­miert Frank. Bis­her muss­ten die Ange­hö­ri­gen der Betreu­ten das Ent­gelt aus eige­ner Tasche zah­len. Kon­kret bedeu­tet dies, dass bei einem Ent­gelt von acht Euro pro Stun­de – gemäß den Höchst­be­trä­gen – monat­lich 12,5 Stun­den bezie­hungs­wei­se 25 Stun­den bei erhöh­ten Betreu­ungs­be­darf durch die Pfle­ge­kas­se finan­zier­bar ist, wenn die Betreu­ung durch „Wir für uns“ gelei­stet wird“, so Frank.